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       # taz.de -- Masters der Golfer: Melting Pot der Kriminellen
       
       > Echte Verbrecher, ein kriminell guter Golfsenior und ein abwesender
       > Donald Trump: Wer sich beim Event in Augusta zeigt- und wer ihm
       > ferngeblieben ist.
       
   IMG Bild: Und Tschüss! Bernhard Langer winkt zum Abschied von Augusta
       
       Der argentinische Profi Angel Cabrera war mal wieder vorbeigekommen, er hat
       wie alle ehemaligen Sieger lebenslanges Startrecht bei den Masters. Der
       Mann aus Milei-Land hatte 2009 gewonnen, als erster Südamerikaner. Danach
       hatte er den Schwung im Leben verloren: schwere Körperverletzung, häusliche
       Gewalt (Frau verprügelt, später eine Freundin), Fahndung per Interpol,
       Festnahme, Verurteilungen, zwei Jahre Knast.
       
       Solche Lebensläufe passen nicht zum feinen Getue in Augusta, Georgia. Dort
       wird neben Golf heile Welt gespielt. Cabrera indes schlug nicht besser zu
       als daheim und wurde fast Letzter. Immerhin bekam er auch mal dünnen
       Höflichkeitsapplaus, wenn sein Ball ins Loch kullerte. Danach verschwand er
       wieder.
       
       Nun ist Golf ja auch die Obsession des gelben Narren aus Washington, selbst
       rechtskräftig verurteilter Krimineller. Das weltgrößte Turnier in seinem
       Mega-Maga-Land, ob er wohl persönlich einschwebt?
       
       Auch der karrierelang kriminell überragende Bernhard Langer, 67, machte
       seine Aufwartung. Zum letzten Mal. Seine 41. Teilnahme nach dem
       Sensationssieg 1985, der auch ihm lebenslanges Startrecht garantierte. 41!
       – das ist nur eins weniger als die Zahl, die alles erklärt.
       
       ## Kurz vor Gott
       
       [1][Langer ist Rekordhalter aller Art]. Er hat 46 Turniere bei den Senioren
       ab 50 („Champions Tour“) gewonnen, keiner hat mehr. Nach den beiden
       Masters-Erfolgen 1985 und 1993 hat er den Ryder-Cup mehrfach abgeräumt, als
       Spieler wie als Captain. Er hat zwölf Senior-Majors gewonnen, mehr als
       jeder andere Spieler, darunter alle fünf Turniere wenigstens einmal. Hat
       auch niemand vor ihm hingekriegt. 18 Jahre lang bis inklusive 2024 jedes
       Jahr mindestens ein Turniersieg, Pole Position, auch für seine 215
       Top-10-Platzierungen. Sechs Mal gewann er die Jahreswertung
       Charles-Schwab-Cup. Alles Bestwerte.
       
       Welcher Rekord fehlt ihm noch? Da muss auch die KI passen: „Es scheint,
       dass Bernhard Langer keine bedeutenden Rekorde mehr fehlen.“ Nun, er ist
       der älteste Sieger auf der Senioren-Tour jemals, mit 67 war das. Könnte er
       doch noch hochschrauben, auf 70 oder 75 zunächst. Er führt den Golftitel
       als „Greatest of All Time“ (G.O.A.T.); eine Abkürzung nahe God. Aber das
       würde der überzeugte Vollchrist Langer im Namen des allmächtigen Golfgottes
       empört zurückweisen.
       
       In Augusta hätte er nun der mit Abstand älteste Spieler werden können, der
       hier je den Cut schaffte. Langer scheiterte denkbar knapp um ein paar
       Zentimeter: Ein Bogey am letzten Loch am Freitag verhinderte das
       Weiterspielen an den beiden Finaltagen, aber auch erst, nachdem alle
       anderen durch waren und sich noch ein paar dieser respektlosen Kinder im
       Leaderboard vorbeigemogelt hatten. Langer, unprätentiös wie immer,
       zugewandt, freundlich und bescheiden, unterwegs ovationös gefeiert,
       erklärte seine einmalige Karriere erwartungsgemäß mit vielen Hinweisen auf
       den Herrn.
       
       [2][Ach, und dieser Präsident]. Aus der Ferne hatte Donald Trump vor dem
       Finaltag am Sonntag den großen Favoriten gehuldigt, allerdings nur den
       US-amerikanischen. [3][Den führenden Nordiren Rory McIlroy] aus diesem
       Schmarotzergebilde Europa erwähnte er einfach nicht.
       
       McIlroy, vorbestraft durch unzählige knapp verpasste Major-Titel seit 2014,
       gewann dann im Stechen gegen den Engländer Justin Rose. Es war sein erster
       Masters-Gewinn, womit er als sechster Spieler der Geschichte den
       Karriere-Grandslam geschafft hat. Die großen Spieler aus Trumpistan
       belegten chancenlos die Plätze drei, vier, fünf, acht. Die Knechtländer
       rund um die USA nahmen das mit Freude und Genugtuung zur Kenntnis.
       
       Golffreund Trump war schließlich doch nicht gekommen. Trotz aller Kameras.
       Der Narzisst aus Washington zog neue Zolljonglagen vor und zollte dem
       Turnier live keine Aufmerksamkeit. Gut für McIlroy: Wahrscheinlich hätte
       sich der bekannteste Kriminelle der Welt auf dem 18. Grün per Dekret zum
       Sieger der 89. Masters erklärt.
       
       14 Apr 2025
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Bernd Müllender
       
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