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       # taz.de -- Besetzung an der HU Berlin: Intifada gegen Ausweisung
       
       > Aktivist:innen besetzen erneut ein Gebäude der Humboldt-Universität.
       > Sie stellen sich gegen die angestrebte Abschiebung von 4
       > Mitstreiter:innen.
       
   IMG Bild: Besetzer Emil-Fischer-Hörsaal der Humboldt-Universität
       
       Berlin taz | Palästina-Aktivist:innen haben am Mittwochnachmittag den
       Emil-Fischer-Hörsaal am Campus Nord der Humboldt-Universität besetzt. Gegen
       14 Uhr hängten sie Transparente mit Aufschriften wie „Intifada bis zum
       Sieg“ aus dem Gebäude. Über mehrere Stockwerke hinweg wurden die Fenster
       mit Farbe bemalt, darunter fanden sich mehrere rote Dreiecke – ein
       umstrittenes Symbol der Palästina-Bewegung.
       
       Einige der Besetzer:innen zeigten sich, vermummt mit Kufiyas, auf einem
       Balkon in der ersten Etage. Per Megafon wurden Sprechchöre in Richtung der
       etwa 50 Unterstützer:innen vor dem Gebäude skandiert. Laut zwei
       Demonstrantinnen auf der Straße befänden sich 30 bis 40 Besetzer:innen
       im Gebäude. Wie sie seien viele bei den Gruppen „Young Struggle“ und „Zora
       Berlin“ aktiv. Die beiden antiimperialistischen Organisationen waren auch
       die ersten, die die Besetzung per Social Media öffentlich machten.
       
       Die Polizei erschien schnell mit einem Großaufgebot vor Ort, sperrte die
       Straße und verwies die Demonstrant:innen auf den Bürgersteig. Die
       angrenzende Zweigbibliothek Campus Nord wurde geschlossen. Unter Verweis
       auf Sachbeschädigungen entschied die Universitätsleitung, das Hausrecht der
       Polizei zu übergeben und diese um die Räumung des Gebäudes zu ersuchen.
       
       Die Proteste stehen im Kontext der von Berlin [1][angestrebten Ausweisung
       von vier Aktivist:innen], drei aus der EU, einer aus den USA, die sich
       an einer Besetzung des Präsidiums der Freien Universität im Oktober und an
       weiteren propalästinensischen Protesten beteiligt hatten. Im Fall eines
       betroffenen Iren hatte das Verwaltungsgericht am Freitag das Ansinnen von
       Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) bereits gestoppt. Bis zur
       Entscheidung im Hauptverfahren über den Entzug der EU-Freizügigkeit darf
       der Betroffene bleiben.
       
       Auf Flugblättern, die am Rande der Besetzung verteilt wurden, fand sich ein
       langer Forderungskatalog. Dazu gehören der Stopp aller Abschiebungen, der
       vollständiger akademische und kulturelle Boykott Israels und die
       Verteidigung der universitären Autonomie.
       
       ## Großdemo am Freitag
       
       Der Streit um die Ausweisung ist insbesondere an den Universitäten derzeit
       ein großes Thema. Am Mittwoch sprach auf dem Haupt-Campus der HU ein
       Student der US-amerikanischen Columbia University über die Inhaftierung und
       drohende Abschiebung des palästinensischen Aktivisten Mahmoud Khalil dort –
       und zog eine Verbindung zum Fall der „Berlin 4“. Auf Plakaten wurde für
       eine Kundgebung vor dem Hauptgebäude am Donnerstag geworben.
       
       Der große Protest ist dann für Freitag geplant. Viele pro-palästinensische
       Gruppen, aber auch Organisationen wie Amnesty International, haben
       bundesweit zu einer Demonstration nach Berlin aufgerufen. Starten soll sie
       um 16 Uhr am Alexanderplatz.
       
       16 Apr 2025
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Erik Peter
       
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