URI: 
       # taz.de -- Ex-Millionär warnt: „Überreichtum ist eine der größten Gefahren unserer Zeit“
       
       > Sebastian Klein war mal mehrfacher Millionär. Heute engagiert er sich
       > gegen Superreiche. Über gierige Start-Up-Jungs, Nazigeld und die
       > Leistungslüge.
       
   IMG Bild: „Es geht nicht an, dass Durchschnittsverdienende mehr Steuern zahlen als Vermögende“ – Exmillionär Sebastian Klein
       
       taz: Herr Klein, sind Sie ein glücklicher Mensch? 
       
       Sebastian Klein: Ja, ich bin glücklich.
       
       taz: Hat das auch damit zu tun, dass Sie reich sind? 
       
       Klein: Ich habe genug Geld, um mich sicher zu fühlen, aber nicht genug,
       dass ich andauernd darüber nachdenken muss, was ich mit meinem Geld mache.
       Damit fühle ich mich sehr viel besser als noch vor ein paar Jahren, als ich
       mehr Vermögen hatte.
       
       taz: Sie haben das Unternehmen Blinkist mitgegründet und wurden dadurch zum
       Multimillionär. Das war unangenehm? 
       
       Klein: Viel Geld macht einsam. Mich hat es ein Stück weit entkoppelt von
       der Welt. Viele Reiche berichten von ihrem Misstrauen, dass ihre
       Mitmenschen doch nur ihr Geld haben wollten. Man beschäftigt sich ständig
       mit Geld, mit Materiellem. Und dann kommt noch hinzu: Man vergleicht sich
       nicht mit durchschnittlich verdienenden Menschen, sondern mit jenen, die
       zweimal oder gar tausendmal reicher sind als man selbst. Dadurch macht man
       sich ständig zum armen Würstchen. Es gibt immer jemanden, der viel reicher
       ist.
       
       taz: Außer man heißt Elon Musk. 
       
       Klein: Ja, und der ist gerade unglücklich, weil er durch den [1][Crash der
       Tesla-Aktien] an die 150 Milliarden Dollar verloren hat. Im Kern geht es
       doch darum, dass man zufrieden ist mit dem, was man hat. Und das ist bei
       Menschen, die ständig aufs Geld starren, sicher nicht der Fall.
       
       taz: Sie haben 90 Prozent Ihres Vermögens abgegeben an eine gemeinnützige
       Organisation, ein Vermögen von einer halben Million haben Sie behalten.
       Fühlen Sie sich immer noch reich? 
       
       Klein: Ich fühle mich reich, das hat aber nicht so viel mit dem Geld zu
       tun. Wohlstand bedeutet für mich, keine finanziellen Sorgen zu haben, dafür
       aber Raum und Zeit für das, was mich glücklich macht: Beziehungen, Natur,
       sinnvolle Arbeit. Unter dieser Maßgabe fühle ich mich superreich.
       
       taz: Ich habe gelesen, ab einem Vermögen von etwa 15 Millionen Euro nimmt
       das Glück nicht mehr zu, sondern ab. Andere nennen ein Jahreseinkommen von
       rund 75.000 Dollar als Schwelle. 
       
       Klein: Da gibt es unterschiedliche Studien, je nach Auftraggeber und
       Fragestellung. Manche kommen auch zum Schluss, mehr Geld bedeute immer auch
       mehr Glück. Fakt ist: Je mehr Geld man hat, desto mehr kann man den eigenen
       Willen in der Welt durchsetzen. Aber ich bin überzeugt, dass viel Geld
       nicht glücklicher macht als genug Geld. Und mehr noch: Wir wären alle
       glücklicher in einer Gesellschaft, in der alle genug haben. Als ich noch
       sehr reich war, machte mir irgendwann [2][der Anblick alter Menschen zu
       schaffen, die täglich Mülleimer nach Pfandflaschen durchsuchten], um ein
       paar Cents zu bekommen.
       
       taz: Sie haben kürzlich ein Buch veröffentlicht mit dem Titel „Toxisch
       reich“. Warum ist Reichtum toxisch? 
       
       Klein: Geld kann wie Gift wirken. Es kann Beziehungen zerstören, zu
       Machtmissbrauch verführen und eine Dynamik schüren, die Gesellschaft und
       Natur zerstört. Überreichtum ist eine der größten Gefahren unserer Zeit.
       
       taz: Früher haben Sie offenbar anders gedacht. Sie waren nach einem
       Psychologiestudium ab 2010 Managementberater bei der Boston Consulting
       Group und bezogen ein Jahresgehalt von etwa 70.000 Euro nebst Boni und
       anderen Privilegien. 
       
       Klein: Ich bin in einer Welt des totalen Wettbewerbs gelandet, in der
       maximale Ausbeutung und maximale Selbstausbeutung herrscht. Das war ein
       Schock, ein extremes Kontrastprogramm zum Studium. Und sehr lehrreich, aber
       ich hab das nicht lange durchgehalten und gekündigt. Mit einem Freund
       zusammen wollte ich dann in einem Jahr Millionär werden. Wir wollten
       kühlende Halstücher verkaufen, die wir „Penguin Hugs“ nannten. Tausend
       Stück ließen wir in China herstellen, einige liegen immer noch in meinem
       Keller. Es war nicht der große Hit.
       
       taz: Trotzdem haben Sie einen neuen Anlauf gewagt. 
       
       Klein: 2011 fing ich an, zusammen mit einem anderen Bekannten die
       Bildungs-App Blinkist zu bauen, die Zusammenfassungen von Sachbüchern
       liefert. Damals galten Apps in der Start-up-Welt als heißer Scheiß. Wobei
       die meisten Investoren einfachere Geschäftsmodelle bevorzugten, wie den
       digitalen Verkauf von Hundefutter und Socken.
       
       taz: Was waren das für Menschen in der Berliner Start-up-Szene? 
       
       Klein: Die Szene war sehr männlich, sehr weiß und deutsch, sehr
       privilegiert und wohlhabend. Viele haben an Privatunis und Business Schools
       studiert und konnten ihr Unternehmen aus eigenen Mitteln oder aus denen
       ihrer Familie finanzieren. Ich hatte als früherer Unternehmensberater zwar
       auch Kontakt zu Investoren, aber keine großen Rücklagen. Daher mussten wir
       von Anfang an mit Investoren arbeiten und haben uns somit früh in die Fänge
       des Finanzmarkts begeben.
       
       taz: Was folgte daraus? 
       
       Klein: 2016, mit Anfang dreißig, bin ich raus aus „Blinkist“, habe dort
       also nicht mehr mitgearbeitet, bin aber weiterhin Miteigentümer geblieben.
       Meine Anteile wurden in der Folge immer wertvoller. Schon ein Jahr nach
       meinem operativen Ausstieg konnte ich ein paar davon verkaufen, ein Jahr
       später wieder. Dann hatte ich auf einmal eine Million Euro, und als das
       Unternehmen 2023 ganz verkauft wurde, waren es dann über fünf Millionen.
       
       taz: Mit Mitte 30 Millionär, das klingt wie ein Traum. Haben Sie dann Dinge
       gekauft, die Sie schon immer haben wollten? 
       
       Klein: Anfangs habe ich immer wieder meinen Kontostand gecheckt, was mir
       immer wieder einen Dopamin-Kick gab. Ich kaufte mir eine Hifi-Anlage, ein
       Rennrad, einen schönen Anzug und ließ die Küche in meiner Mietwohnung
       renovieren. Auf einmal keine Geldsorgen mehr zu haben, das war ein sehr
       schönes Gefühl, aber dann nahm das Glück ab, als das Geld immer mehr Platz
       in meinem Leben einnahm. Ich überlegte ständig, wie ich aus einer Million
       zwei Millionen machen könnte, und fühlte mich immer unfreier.
       
       taz: Was hat Ihren endgültigen Sinneswandel ausgelöst? 
       
       Klein: [3][Thomas Pikettys Buch „Kapital im 21. Jahrhundert“.] Ich las das
       2018. Mich haben seine Zahlen über Ungleichheit sehr schockiert. Auch
       deshalb, weil kaum darüber geredet wird. Und ich merkte: Ich bin Teil des
       Problems! Als Blinkist verkauft wurde, habe ich deshalb 90 Prozent meines
       Vermögens in eine gemeinnützige Organisation gesteckt, die ich jetzt
       gemeinsam mit anderen entwickle. Wir arbeiten an eigenen Lösungen, fördern
       aber zum Beispiel über den Media Forward Fund, den wir letztes Jahr mit
       initiiert haben, auch gemeinwohlorientierte Mediengründungen, um die
       Demokratie zu stärken.
       
       taz: Wie hat das Ihr Leben konkret verändert, mussten Sie auf etwas
       verzichten? 
       
       Klein: Eigentlich gar nicht. Ich habe Geld auch vorher vor allem als Mittel
       gesehen, mit dem man gestalten kann. Exzessiver Konsum und Luxus haben mich
       nie interessiert. Ich esse gern gut und reise auch gern, aber das kann ich
       mir weiter leisten. Und ich komme nicht auf die absurde Idee, erster Klasse
       durch die Welt zu fliegen oder mir einen Privatjet zu mieten.
       
       taz: Sie schreiben, Sie hätten erst mit Mitte 30 aufgehört, an die
       Leistungsgesellschaft zu glauben. 
       
       Klein: Ich bin mit dem Grundsatz aufgewachsen, dass man erst durch
       Anstrengung etwas wird. Dass das nicht stimmt, für diese Erkenntnis habe
       ich lange gebraucht. Andere merken es nie. Friedrich Merz hat
       wahrscheinlich in seinem ganzen Leben niemals in einem produktiven Bereich
       gearbeitet. Solche Leute arbeiten als Lobbyisten und Wirtschaftsanwälte für
       Großkonzerne und schieben Geld hin und her. Sie nennen sich zu Unrecht
       „Leistungsträger“. Die echten Leistungsträger, die beispielsweise
       [4][Care-Arbeit] leisten, werden schlecht bezahlt. Die nahe am Geld sitzen,
       werden gut bis sehr gut bezahlt. Das ist eine große Ungerechtigkeit. Wir
       müssen Begriffe zurückerobern! Das gilt auch für den Begriff Freiheit, der
       heute vor allem für die freie Bewegung von Waren und Kapital missbraucht
       wird.
       
       taz: Sie sind im Medienbereich tätig. Viele Superreiche steigen in Medien
       ein, aber um Demokratie auszuhöhlen. 
       
       Klein: Ich hätte diese Entwicklung früher nicht für möglich gehalten. 2012
       war Facebook noch ein schickes neues Start-up, 2025 [5][wirft es die
       Demokratie unter den Bus und richtet unglaublichen Schaden an]. Auch
       Twitter hatte anfangs einen hervorragenden Ruf. Seit Elon Musk Twitter
       gekauft und zu X umgewandelt hat, schleudert es vor allem Hassparolen
       heraus. Solche Konzerne wollen maximale Renditen für ihre überreichen
       Eigentümer. Sie richten sich nur nach dem Shareholder Value und haben
       keine Moral.
       
       taz: Und Sie wollen es jetzt anders machen? 
       
       Klein: Ja. Ich habe Karma Capital gegründet, ein Investmentfonds, der einen
       Systemwandel unterstützen möchte. Sein Ziel ist nicht maximale Rendite,
       sondern maximale Wirkung. Wir investieren in Unternehmen in
       Verantwortungseigentum sowie in gemeinnützige Medien.
       
       taz: Was ist Verantwortungseigentum? 
       
       Klein: [6][Ein Unternehmen in Verantwortungseigentum] gehört keinen
       Shareholdern, sondern ausschließlich sich selbst. Weil sein Verkauf
       rechtlich ausgeschlossen wird, kann es auch nicht zum Spekulationsobjekt
       werden. Zudem muss es alle Gewinne reinvestieren oder spenden. Somit bleibt
       die Kontrolle der Geschäfte beim Unternehmen selbst. Und das Unternehmen
       kann sich dem Gemeinwohl verpflichten.
       
       taz: Welche Rechtsformen gibt es dafür? 
       
       Klein: Es gibt in Deutschland bislang keine eigenständige Rechtsform.
       Gerade die Lobby der Milliardärserben bekämpft alle Anstrengungen, eine
       Gesellschaft mit gebundenem Vermögen zu schaffen. Daher muss man sich
       bislang einiger Kniffe bedienen: Karma Capital ist eine GmbH, die einer
       gemeinnützigen GmbH gehört. Und die Purpose-Stiftung hält einen
       Veto-Anteil, um den Unternehmensverkauf und das Ausschütten von Gewinnen zu
       verhindern. Natürlich ist das nicht das einzige Modell, das dem
       Shareholder-Kapitalismus etwas entgegensetzt. Es gibt ja gerade eine
       Renaissance der Genossenschaften, was ich auch sehr vielversprechend finde.
       
       taz: Ist das eine Perspektive für die ganze Gesellschaft? 
       
       Klein: Jedenfalls ein wichtiger Baustein [7][zur Reduzierung der extremen
       Ungleichheit.]
       
       taz: Seit den Corona-Jahren haben die Reichsten global ihr Vermögen
       verdoppelt, während 5 Milliarden Menschen ärmer wurden. [8][Bei der
       Ungleichverteilung von Vermögen] sind wir in Deutschland heute wieder auf
       einem Stand wie 1870. Dazwischen lag 1950 eine viel gerechtere Verteilung
       durch Besteuerung der Reichen. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung? 
       
       Klein: Die erste Phase der Deregulierung des Kapitals fand schon vor dem
       Ersten Weltkrieg statt. Die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs führte dann
       zur Etablierung des Sozialstaats, die Steuern für Reiche und Unternehmen
       waren hoch. Danach setzte in den 1980ern die zweite Phase neoliberaler
       Deregulierung ein, mit Privatisierungen und Steuersenkungen für Reiche. Und
       heute sehen wir in der extremen Ungleichheit und den vielen anderen Krisen
       die Folgen dieser politischen Weichenstellung.
       
       taz: Sie schreiben in Ihrem Buch, heute werde das Prinzip „ein Mensch, eine
       Stimme“ ersetzt durch „ein Euro, eine Stimme“. Muss man Reiche enteignen,
       um die Demokratie zu retten? 
       
       Klein: Ich bin ein Verfechter des Grundgesetzes. Veränderungen sollten im
       Rahmen des geltenden Rechts stattfinden. Der bessere Weg wäre eine starke
       Besteuerung der Reichen mit dem politischen Ziel, dass Einzelne nicht mehr
       so viel horten können. 2023 bin ich deshalb bei „taxmenow“ eingestiegen,
       einem Verein von Vermögenden, die vom Staat fordern, viel stärker besteuert
       zu werden.
       
       taz: Sie thematisieren im Buch auch [9][die nazibraune Vergangenheit vieler
       Konzerne]. Etwa bei BMW, Quandt/Klatten, BASF, Siemens, VW, Kühne+Nagel … 
       
       Klein: Günther Quandt, NSDAP-Mitglied, hat Waffen für die Wehrmacht
       produziert und KZ-Häftlinge in seinen Fabriken ausgebeutet, zudem war er
       einer der größten Profiteure der sogenannten Arisierungen. Mit seinem
       aufgehäuften Vermögen kaufte er in den 1950ern BMW-Aktien, heute gehören
       seine BMW-Anteile seinen Enkeln Susanne Klatten und Stefan Quandt, die zu
       den reichsten Deutschen zählen. Ich wünschte mir, dass die Erb:innen
       dieser Konzerne sagen: Wir haben etwas gutzumachen, wir wollen eine
       positive Rolle in der Gesellschaft spielen. Ich wundere mich, dass der
       gesellschaftliche Ruf danach nicht lauter ist.
       
       taz: Sorgen auch Lobbyorganisationen der Reichen für die mangelnde
       Aufarbeitung? 
       
       Klein: Ja, und das fängt schon beim Wording an. Eine der einflussreichsten
       Lobbyorganisationen der hiesigen Milliardäre ist die „Stiftung
       Familienunternehmen“. Sie erweckt mit dem Kuschelwort „Familienunternehmen“
       bewusst einen völlig falschen Eindruck. Ich bin immer wieder schockiert
       über das Ausmaß von deren Desinformation und Propaganda.
       
       taz: Reiche genießen oft auch wegen ihrer wohltätigen Stiftungen einen
       guten Ruf. Was haben Sie daran auszusetzen? 
       
       Klein: Philanthropie ist Teil des Systems und nur möglich in einer
       ungleichen Gesellschaft. Sie kann das Problem der Ungleichheit nicht lösen,
       weil sie sich dann selbst abschaffen würde. Und sie ist undemokratisch,
       weil gewählte Abgeordnete die politischen Entscheidungen treffen sollten
       und nicht einzelne ältere Herren. Selbst wenn diese wollten, wären sie
       sicher nicht gut darin, die ganze Gesellschaft mitzudenken.
       
       taz: Sie reden in Ihrem Buch von „extraktiven“ versus „regenerativen
       Berufen“. Was meinen Sie damit? 
       
       Klein: [10][Extraktiv] meint: Ich nehme mehr, als ich zurückgebe. Unsere
       Wirtschaft ist insgesamt extraktiv, sie wird vom Finanzmarkt bestimmt und
       beutet mehr aus, als sie zurückgibt. Sie fördert private Gewinne und
       gesellschaftliche Schäden. Investmentbanker ist so gesehen ein extraktiver
       Beruf. Regenerativ meint: Ich gebe mehr zurück, als ich nehme, ich trage
       zur Heilung und zum Ressourcenaufbau bei. Pflegerin ist ein regenerativer
       Beruf.
       
       taz: Und was ist „regeneratives Kapital“? 
       
       Klein: Das ist Kapital, das zum Gemeinwohl und zur Heilung beiträgt. Es hat
       eine langfristige Orientierung und eine geringe Rendite-Erwartung.
       
       taz: Wie groß ist der Anteil von regenerativem Kapital in der deutschen
       Wirtschaft? 
       
       Klein: Der dürfte unter einem Prozent liegen. Einige wenige Banken gehören
       dazu, etwa die GLS-Bank, andere Unternehmen und unser Karma Capital. Manche
       Fonds streben das an. Aber man muss aufpassen: Manche versprechen
       gleichzeitig eine hohe Rendite und hohen Nutzen für die nächste Generation.
       Beides gleichzeitig ist unmöglich. Es gibt in Deutschland insgesamt 20
       Billionen Euro Privatvermögen. Eine unvorstellbare Summe. Wenn diese
       riesige Summe nicht mehr extraktiv, sondern regenerativ wirken würde,
       könnten wir damit alle globalen Probleme signifikant verkleinern!
       
       taz: Sie schlagen im Buch ein [11][Grunderbe] vor von einmalig 50.000 Euro
       für alle 18-Jährigen. Warum? 
       
       Klein: Damit könnten junge Erwachsene berufliche Wege einschlagen, die
       sonst nur Erb:innen offenstehen. Es wäre wohl der denkbar größte Beitrag
       zur Reduktion von Ungleichheit. Leider zeigt noch keine Partei den Willen,
       das umzusetzen.
       
       taz: Was wären für Sie erste Schritte in die richtige Richtung? 
       
       Klein: [12][Eine massive Besteuerung der Superreichen.] Die geringe
       Erbschaftssteuer für die ganz großen Vermögen ist unfassbar ungerecht. Und
       die Vermögenssteuer müsste endlich wieder eingeführt werden. Es geht nicht
       an, dass Durchschnittsverdienende mehr Steuern zahlen als Vermögende. Ich
       zähle darauf, dass sich hierzu immer mehr Menschen zu Wort melden und auch
       Organisationen wie taxmenow, Finanzwende oder das Netzwerk
       Steuergerechtigkeit politisch Druck machen.
       
       21 Apr 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Protestkampagne-gegen-Tesla/!6080346
   DIR [2] /Leerstellen-in-journalistischen-Texten/!6076389
   DIR [3] /Buch-ueber-Gleichheit-und-Gerechtigkeit/!6072603
   DIR [4] /Care-Arbeit-gerecht-verteilen/!6076490
   DIR [5] /Populisten-Hochburg-Facebook/!5719912
   DIR [6] /Neue-Rechtsform-fuer-Unternehmen/!6035272
   DIR [7] /Bedingungsloses-Grundeinkommen/!6077746
   DIR [8] /Reichtum-in-Deutschland/!6056586
   DIR [9] /Sachbuch-von-David-de-Jong/!5868518
   DIR [10] /Wirtschaftsnobelpreis/!6039835
   DIR [11] /Finanzbildung-in-der-Schule/!6058302
   DIR [12] /Oekonom-ueber-Steuersystem/!6074728
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Ute Scheub
       
       ## TAGS
       
   DIR Reichtum
   DIR Reichensteuer
   DIR Millionäre
   DIR Schwerpunkt Armut
   DIR Social-Auswahl
   DIR Umverteilung
   DIR Umverteilung
   DIR Umverteilung
   DIR Schwerpunkt Frankfurter Buchmesse 
   DIR Mathematik
   DIR Europäische Kommission
   DIR Millionäre
   DIR Finanzpolitik
   DIR Milliardäre
   DIR Solidaritätszuschlag
   DIR Das Leben einer Frau 
   DIR Ungleichheit
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Buch über Wirtschaft und den Rechtsruck: Die Neinsager
       
       Wachsende Ungleichheit fördert den Erfolg der Rechten. Obwohl die, wenn sie
       regieren, das Armutsrisiko noch steigern.
       
   DIR Mathematik: Schluss mit der Unendlichkeit
       
       Finitisten wollen in der Mathematik die Unendlichkeit abschaffen. Gute
       Idee. Das könnte man auch auf die Anhäufung von Privatvermögen anwenden.
       
   DIR Ungleichheit in der EU: EU-Kommission prüft Steuer für Superreiche
       
       Der europäische Klimakommissar Wopke Hoekstra teilt auf Anfrage mit, er
       arbeite an einer Machbarkeitsstudie. Einigen geht das viel zu langsam.
       
   DIR Weniger Millionäre in Deutschland: Die armen Reichen
       
       Auch unter Reichen konzentriert sich das Geld immer mehr – bei den
       Superreichen. Hier sollte eine kluge Umverteilungspolitik ansetzen.
       
   DIR Bürgerforum fordert Steuergerechtigkeit: Brav, mit einem Hauch Revolution
       
       Ein Bürgerrat soll Vorschläge zur Steuergerechtigkeit machen. In einer
       ersten Befragung einigten sich die Teilnehmenden auf höhere Steuern für
       Reiche.
       
   DIR Börsenguru zieht sich zurück: Warren Buffet will sich mit 95 Jahren zur Ruhe setzen
       
       Der „freundliche Kapitalist“ machte mit werthaltigen Investitionen
       Milliarden. Auf seiner letzten Hauptversammlung warnt er vor Trumps
       Zollpolitik.
       
   DIR Urteil zum Solidaritätszuschlag: Steuern hoch für Reiche, aber runter für Unternehmen
       
       Irgendwann wird der „Soli“ auslaufen. Höchste Zeit, die Weichen zu stellen
       für die Zeit danach: Die Steuerlast für Unternehmen muss gesenkt werden.
       
   DIR Alleinerziehende in Armut: Kohlrabi gibt es erst später
       
       Bürgergeld, alleinerziehend, zwei Kinder: Unsere Autorin spart, wo sie
       kann. Doch manchmal müssen Schuhe auch neu sein. Wenigstens für die Kinder.
       
   DIR Merz, Söder und Reichtum: Gutverdiener unter sich
       
       Friedrich Merz und Markus Söder sind wohlhabend. Und zufälligerweise nützt
       ihre Politik besonders den Reichen – und schadet den Armen.