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       # taz.de -- Konsum von Geflügelfleisch: Der Chickenboom ist gefährlich für Mensch und Tier
       
       > Die Industrie bewirbt Geflügelfleisch als gesund und nachhaltig. Die
       > Realität ist aber eine ganz andere.
       
   IMG Bild: Masthähnchen haben ein kurzes und kein schönes Leben
       
       Während der Fleischkonsum in Deutschland insgesamt zurückgeht, steigt der
       Konsum von Geflügelfleisch. Rosige Zeiten also, um das erste deutsche
       Geflügelforum abzuhalten. Hier berät Anfang des Monats ein Who’s who der
       Branche, wie man vom Boom profitieren kann. Doch eine erhöhte Produktion
       bedeutet auch mehr Krankheiten und mehr Tierleid – eine Gefahr für Mensch
       und Tier. Etwa 630 Millionen Masthühner werden jedes Jahr in Deutschland
       geschlachtet. Die Konsumenten: meist jung, fitness- und gesundheitsbewusst.
       
       Die Industrie bewirbt Geflügelfleisch als [1][gesund und nachhaltig]. Die
       Realität: Qualzuchten, derentwegen die Skelette oft unter dem Gewicht der
       Tiere zusammenbrechen; 99 Prozent der Tiere leben eng an eng in Ställen mit
       10.000 bis 100.000 Artgenossen; nur 1,4 Prozent haben Auslauf im Freien.
       
       Megaställe sind Brutstätten für Viren und Keime, die auch für Menschen
       gefährlich werden können. Jährlich sterben geschätzt 35 Millionen
       Masthühner [2][an Krankheiten und Verletzungen], ohne ihr geringes
       Schlachtalter von nur 28 bis 42 Tagen zu erreichen. Um Krankheitsausbrüche
       zu verhindern, werden Reserveantibiotika verabreicht.
       
       Das Ergebnis: Zahlreiche Studien haben gefährliche Erreger und
       antibiotikaresistente Keime auf Supermarktgeflügel nachgewiesen. Und auch
       sonst ist Geflügelfleisch keine besonders gesunde Alternative: Aktuelle
       Studien zeigen, dass sein Verzehr den Cholesterinspiegel genauso erhöht wie
       „rotes Fleisch“, ebenso das Risiko für Typ-2-Diabetes und
       Herzkrankheiten.
       
       Welche Folgen das Made-in-Germany-Geflügel [3][für die Umwelt hat], lässt
       sich nur erahnen: Massentierhaltung bedeutet einen erhöhten CO2-Ausstoß,
       enorme Wasserverbräuche und steigende Nitratwerte in Böden und Grundwasser.
       Wenn es um bessere Lebensbedingungen für Mensch und Tier geht, gibt es nur
       einen Weg: weniger [4][Profitgier], weniger Produktion mit mehr
       Lebensqualität für weniger Tiere pro Stall, bessere Haltungsformen mit zum
       Beispiel Wiesen und Hof.
       
       22 Apr 2025
       
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