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       # taz.de -- April, April: Brandenburg bleibt Kiefernland
       
       > Den Hakenkreuzwald in der Uckermark gab es tatsächlich. Aber dass die
       > Blautanne nun soviel Fläche einnimmt wie die AfD Prozente hat, ist eine
       > Ente.
       
   IMG Bild: Stramm preußisch, aber nicht nationalsozialistisch: Kiefernforst bei Seddin
       
       Berlin taz | [1][Sogar der Wald wird immer rechter], titelte der Berlinteil
       der taz am 1. April und berichtete von einer Waldinventur, die die
       Brandenburger AfD zusammen mit dem BSW durchgesetzt hatte. Ergebnis: Der
       Anteil der Kiefern in den 1,1 Millionen Hektar Wald in Brandenburg sank
       2024 dramatisch. Die Blautanne dagegen ist im Kommen. Sie machte im
       vergangenen Jahr 32 Prozent der Brandenburger Wälder aus.
       
       Stutzig geworden? 32 Prozent, das ist auch die Anzahl der Stimmen, auf die
       die AfD bei den Brandenburger Landtagswahlen im September 2024 gekommen
       war. Klarer Fall, das war ein Aprilscherz, wenn auch kein besonders
       erquicklicher.
       
       Natürlich gibt es auch den Stadtförster Florentius Dauergrün nicht, der in
       Prenzlau in der Uckermark die vermeintliche Walderhebung mit den Worten
       kommentierte: „Die Blautanne hat ihren Ruf als beliebter Weihnachtsbaum
       abgestreift und spielt nun auch im Waldbau eine bedeutende Rolle.“
       
       Tatsache ist: Brandenburg ist und bleibt Kiefernland. 70 Prozent der Wälder
       zwischen Elbe und Oder bestehen aus Kiefernforsten. Daran haben auch alle
       Bemühungen zum Waldumbau der vergangenen Jahre wenig geändert. Der nämlich
       hat zum einen viel zu wenig Tempo. Zum andern werden viele junge Buchen und
       Eichen vom Wild verbissen. Zäune aufzustellen ist dagegen kostspielig und
       aufwändig.
       
       ## Den Hakenkreuzwald gab es wirklich
       
       Kein Aprilscherz war dagegen das Foto, das den Artikel bebilderte. Es zeigt
       den so genannten Hakenkreuzwald bei Zernikow in der Uckermark. Bei einem
       Überflug war der 1938 aus 100 bis 140 Lärchen gepflanzte Naziwald zufällig
       entdeckt worden.
       
       Inzwischen aber ist das Hakenkreuz verschwunden. Ein Großteil der Lärchen
       ist inzwischen abgeholzt worden. Baumfällen als antifaschistische Tat.
       
       2 Apr 2025
       
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