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       # taz.de -- US-Regierung: Musk soll Trump-Regierung vorzeitig verlassen
       
       > Tesla-Gründer Elon Musk entwickelte sich zunehmend zu einer Belastung für
       > die Trump-Regierung. Nun soll er das Amt des Sonderbeauftragten abgeben.
       
   IMG Bild: Noch im Oval Office zu Gast: Elon Musk könnte schon bald seinen Posten als Sonderbeauftragter verlassen müssen
       
       Washington taz | Tesla-Gründer Elon Musk wird seine Position in der
       Regierung von US-Präsident Donald Trump schon bald verlassen. Das
       berichtete das politische Onlineportal [1][Politico] am Mittwoch und
       bezieht sich dabei auf anonyme Regierungsquellen. Der kontroverse
       Milliardär, der von Trump zu Beginn seiner zweiten Amtszeit zur
       Kostenreduzierung innerhalb der Regierung beauftragt wurde, soll laut des
       Politico-Berichts seinen Titel als Sonderbeauftragter bereits in den
       kommenden Wochen ablegen.
       
       Die genauen Hintergründe dieser Entscheidung sind nicht bekannt, doch Trump
       soll enge Vertraute und Kabinettsmitglieder über die Zukunftspläne von Musk
       bereits im vergangenen Monat unterrichtet haben. Das Vorgehen der von Musk
       geleiteten Behörde für Regierungseffizienz (DOGE) ist in den vergangenen
       Wochen immer mehr zu einer politischen Belastung für Trump und Republikaner
       geworden.
       
       Die [2][Wahlergebnisse in Florida und Wisconsin am Dienstag] haben gezeigt,
       dass Trump und republikanische Partei nach einem dominanten Wahlsieg im
       November bereits einen Teil ihrer Rückendeckung in der Bevölkerung
       eingebüßt haben.
       
       Das Weiße Haus dementiert den Bericht. Regierungs-Pressesprecherin Karoline
       Leavitt bezeichnete ihn sogar als „Müll“. In einem Post auf X (früher
       Twitter) erklärte sie, dass Musk seine Rolle als Sonderbeauftragter der
       Regierung erst dann verlassen würde, wenn „seine unglaubliche Arbeit bei
       DOGE abgeschlossen ist“. Musk kommentierte Leavitts Post mit den Worten:
       „Yeah, Fake News“, als „Ja, falsche Nachrichten“.
       
       ## Der Mann mit der metaphorischen Kettensäge
       
       Doch Trump selbst machte erst vor wenigen Tagen Andeutungen, dass Musks
       Zeit in der Regierung langsam zum Ende kommen könnte. „Ich finde ihn
       großartig, aber ich glaube auch, dass er ein großes Unternehmen zu leiten
       hat und deshalb irgendwann zurückkehren wird“, sagte Trump über Musk
       während einer Veranstaltung im Oval Office am Montag.
       
       Musk, der neben Tesla auch das Raumfahrtunternehmen SpaceX und das soziale
       Netzwerk X leitet, könne aber seinetwegen gerne bleiben. „Ich würde ihn
       behalten, solange ich könnte“, so Trump.
       
       Der 53-jährige Musk, der laut eigenen Aussagen eine metaphorische
       Kettensäge benutzt habe, um Kosten zu senken, steht immer mehr in der
       Kritik. Unter der Leitung von DOGE wurden bisher tausende
       Bundesbeschäftigte entlassen, [3][Behörden wie USAID], zuständig für
       internationale Entwicklungshilfe, abgewickelt und tausende Verträge mit
       Dienstleistern aufgekündigt. Laut DOGE sollen so bisher $140 Milliarden
       Dollar eingespart worden sein. Unabhängige Untersuchungen haben diese Summe
       allerdings infrage gestellt. Und auch die öffentliche Meinung zu Musk und
       DOGE ist rückläufig. Eine Umfrage im März hatte gezeigt, dass mehr als die
       Hälfte der Amerikaner glauben, dass DOGE dem Land schaden würde.
       
       Hinzu kommt, dass Musks Vorzeigefirma Tesla aktuell in Problemen steckt.
       Die Verkaufszahlen sind weltweit rückläufig. Das liegt zum einen an der
       zunehmenden Konkurrenz im Elektroautomarkt, vor allem aus China, aber auch
       an Musk selbst, der mit seinen politischen Aussagen der Marke schadet. Der
       Aktienkurs von Tesla ist im ersten Quartal um 36 Prozent eingebrochen. Am
       Mittwochmorgen stieg die Tesla-Aktie derweil kurzzeitig um 3,8 Prozent an
       der New Yorker Börse.
       
       ## Befristete Rolle als Sonderbeauftragter
       
       Als Sonderbeauftragter hatte Musk von Anfang an nur eine befristete
       Regierungsstelle. Laut Richtlinien ist diese auf 130 Tage begrenzt und wäre
       somit Ende Mai oder Anfang Juni ausgelaufen. In einem Interview auf Fox
       News hatte Musk vergangene Woche angedeutet, dass er nach dem Ablauf der
       Frist die Regierung verlassen werde. „Ich denke, wir werden den Großteil
       der Arbeit, die zur Reduzierung des Defizits um eine Billion Dollar
       erforderlich ist, innerhalb dieses Zeitraums erledigt haben“, sagte er.
       
       Nun soll er also schon vorher aus der Regierung ausscheiden. Doch auch ohne
       offiziellen Titel wird erwartet, dass Musk der Trump-Regierung weiterhin
       beratend zur Seite stehen wird.
       
       3 Apr 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.politico.com/news/magazine/2025/04/02/trump-musk-leaving-political-liability-00265784
   DIR [2] /Oberster-Gerichtshof-in-Wisconsin/!6076411
   DIR [3] /Entwicklungshilfe-in-den-USA/!6075098
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Hansjürgen Mai
       
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