URI: 
       # taz.de -- Einreiseverbot für Serbenführer Dodik: „Gefahr für die Zukunft von Bosnien-Herzegowina in der EU“
       
       > Der pro-russische Politiker Milorad Dodik darf nicht mehr nach
       > Deutschland und Österreich reisen. Gegen ihn liegt ein internationaler
       > Haftbefehl vor.
       
   IMG Bild: Künftig nicht mehr nach Deutschland und Österreich: bosnischer Serbenführer Milorad Dodik erhält Einreiseverbot
       
       Sarajevo (AFP) | Der per Haftbefehl gesuchte bosnische Serbenführer Milorad
       Dodik darf künftig nicht mehr nach Deutschland und Österreich einreisen.
       Europa-Staatsministerin Anna Lührmann (Grüne) und die österreichische
       Außenministerin Beate Meinl-Reisinger verkündeten die Strafmaßnahme gegen
       den Präsidenten der überwiegend von bosnischen Serben bewohnten Republika
       Srpska (RS) am Donnerstag bei einem Besuch in Sarajevo.
       
       Neben Dodik werden auch der Parlamentspräsident und der Regierungschef der
       Republika Srpska, Nenad Stevandic und Radovan Viskovic, mit
       Einreiseverboten belegt, wie das österreichische Außenministerium
       mitteilte.
       
       Lührmann und Meinl-Reisiger warfen den drei Politikern „Attacken auf die
       Verfassungsintegrität von Bosnien und Herzegowina“ vor. Dies sei
       „inakzeptabel“ und stelle „eine Gefahr für die Sicherheit und Stabilität in
       Bosnien und Herzegowina und die ganze Region“ dar. „Außerdem blockieren sie
       den weiteren EU-Beitrittsprozess und setzen die Zukunft des Landes in der
       EU aufs Spiel“, fügten sie hinzu. Alle beteiligten Akteure in Bosnien und
       Herzegowina seien nun aufgerufen, [1][zur Beruhigung der Lage beizutragen],
       um eine weitere Eskalation zu vermeiden.
       
       ## Internationaler Haftbefehl
       
       Der bosnische Staatsgerichtshof hatte in der vergangenen Woche einen
       internationalen Haftbefehl gegen Dodik ausgestellt. Zwei Wochen zuvor hatte
       die Staatsanwaltschaft die Festnahme des Politikers angeordnet. Dodik hatte
       zuvor einseitig [2][die Zuständigkeit von Justiz und Polizei des bosnischen
       Zentralstaates] für die Republika Srpska für beendet erklärt, obwohl die RS
       Teil von Bosnien und Herzegowina ist.
       
       Die internationale Polizeibehörde Interpol lehnte es aber ab, eine
       sogenannte Rote Notiz zur Festnahme und Auslieferung Dodiks auszustellen,
       wie der bosnische Staatsgerichtshof am Donnerstag mitteilte. Dodik zufolge
       hatte Serbien bei Interpol interveniert, um dies verhindern. Die Behörde
       selbst lehnte eine Stellungnahme ab.
       
       Bosnien und Herzegowina ist seit dem Friedensabkommen von Dayton aufgeteilt
       in die überwiegend von bosnischen Serben bewohnte Republika Srpska und die
       kroatisch-muslimische Föderation Bosnien und Herzegowina. Die beiden
       halbautonomen Landesteile sind durch eine schwache Zentralregierung
       verbunden.
       
       4 Apr 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Pulverfass-Bosnien-und-Herzegowina/!6073986
   DIR [2] /Konflikt-in-Bosnien-und-Herzegowina/!6075709
       
       ## TAGS
       
   DIR Bosnien-Herzegowina
   DIR Milorad Dodik
   DIR Haftbefehl
   DIR Republika Srpska
   DIR Einreiseverbot
   DIR Republika Srpska
   DIR Bosnien-Herzegowina
   DIR Bosnien-Herzegowina
   DIR Bosnien und Herzegowina
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Europa-Staatsministerin Anna Lührmann: Gewaltandrohung von Dodik-Vertretern
       
       Die Grünen-Politikerin berichtet von Anfeindungen durch Gefolgsleute des
       bosnischen Serbenführers Milorad Dodik bei ihrem Besuch in der Republika
       Srpska. Dort wurde sie auch zur Persona non grata erklärt.
       
   DIR Präsident der Republika Srpska: Geflüchteter Dodik taucht in Moskau auf
       
       Der bosnische Serbenführer Milorad Dodik wird per Haftbefehl gesucht. Der
       Freund Putins will den serbischen Landesteil von Bosnien und Herzegowina
       abspalten.
       
   DIR Konflikt in Bosnien und Herzegowina: Serbenführer Dodik verstößt gegen Friedensabkommen
       
       Der Präsident des Teilstaats Republika Srpska, Milorad Dodik, droht mit
       einer Spaltung des gesamten Staates. Derweil werden EUFOR-Truppen
       verstärkt.
       
   DIR Lage in Bosnien und Herzegowina: Europa muss handeln
       
       Serbische Nationalisten bedrohen die fragile Lage in Bosnien und
       Herzegowina. Die europäischen EUFOR-Truppen könnten die Situation sichern.