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       # taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Modulares Hören
       
       > Mit ihrer LP „Tet 41“ legt JakoJako ein Konzeptalbum vor: Per
       > Modularsynthesizer sendet sie elektronische Schwebeklänge in Richtung
       > Kosmische Musik.
       
   IMG Bild: Weiß den Klang zu verkabeln: JakoJako
       
       In der Sesamstraße gibt es einen Sketch mit Ernie und Bert, in dem Bert ein
       schönes Wort mit „L“ singen soll. Bert intoniert nach einigen fruchtlosen
       Versuchen dann „Linoleum“. Ob man die Berufsbezeichnung, mit der die
       Berliner Musikerin Sibel Koçer alias JakoJako von ihrem Label bedacht
       wurde, für eine schöne Wortwahl hält, ist wohl eine Frage der Perspektive:
       Sachlich zutreffend ist sie im Pressetext zu ihrem neuen Album jedenfalls
       als „Modularsynthesizer-Spezialistin“ charakterisiert.
       
       Dass die Bezeichnung „Modularsynthesizer“ einigen Respekt einflößen kann,
       hat mit den Geräten selbst zu tun. Nicht selten füllen [1][solche Apparate]
       ganze Wände mit Flächen voller Regler und Steckverbindungen. Über das
       Verkabeln einzelner Einheiten entstehen interne Verschaltungen für
       spezifische Effekte, man wählt aus den Möglichkeiten des Instruments mithin
       „modular“ aus. Bei kompakteren Synthesizern hingegen sind solche
       Verbindungen in der Regel fest verlötet.
       
       Mit ihrer zweiten LP mit dem Titel „Tet 41“ hat [2][JakoJako] nach ihrem
       Solodebüt „Metamorphose“ von 2022, in dem es lose um die Plastizität des
       Gehirns ging, zum zweiten Mal ein Konzeptalbum vorgelegt.
       
       Die Instrumentalstücke entstanden während des Tet-Mondneujahrsfests
       vergangenes Jahr in Vietnam, und eine Verneigung vor den wie endlos im All
       kreisenden Patterns der Kosmischen Musik kann man durchaus hören, aber auch
       einen eigenen Ansatz, in dem knappste Melodien und elektronische
       Schwebeklänge dicht verzahnt sind.
       
       25 Apr 2025
       
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