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       # taz.de -- Wirtschaftskrise in Deutschland: Habeck ist nicht schuld
       
       > Der scheidende Wirtschaftsminister muss verkünden, dass Deutschlands
       > Wirtschaft weiter stagniert. Dabei hatte er als Minister Ideen dagegen.
       
   IMG Bild: Trotz aller üblen Verleumdungen: Robert Habeck war nicht schlecht als Wirtschaftsminister
       
       Jetzt ist es amtlich: Deutschland steuert auf das dritte
       [1][Rezessionsjahr] in Folge zu. Nach der Prognose der scheidenden
       Bundesregierung, die Noch-Wirtschaftsminister Robert Habeck am Donnerstag
       vorgestellt hat, wird das Bruttosozialprodukt 2025 stagnieren. Dass die
       [2][deutsche Wirtschaft drei Jahre nacheinander nicht gewachsen ist], hat
       es seit Beginn der Bundesrepublik nicht gegeben. Bislang haben
       Bundesregierungen stets mit Konjunkturprogrammen gegengesteuert. Das hat
       die Ampel versäumt.
       
       Krisen und Konflikte, strukturelle und konjunkturelle Probleme verstärken
       sich. Die starke Exportorientierung der deutschen Unternehmen ist bei einer
       schwachen Weltwirtschaft eine große Flanke, erst recht angesichts der
       [3][unberechenbaren Zoll-Politik von US-Präsident Donald Trump]. Dass
       ausgerechnet Habeck die schlechte Lage bei einem seiner wohl letzten
       Auftritte als Wirtschaftsminister präsentieren musste, hat beinahe etwas
       Tragisches.
       
       Denn er war es, der in der Ampel-Regierung für Maßnahmen gekämpft hat, die
       zu einer besseren Aufstellung der Wirtschaft angesichts der vielen
       Herausforderungen geführt hätten. Vergeblich hat der Grüne die anderen
       Regierungsparteien wie auch die damalige Opposition zu gewinnen versucht,
       die nötigen Schritte zu gehen. Habeck fordert etwa schon lange ein
       Investitionsprogramm, um marode Schulen, Schienen und andere Infrastruktur
       auf Vordermann zu bringen. Das haben die anderen Parteien verweigert –
       jetzt wollen Union und SPD genau das in der neuen Regierung umsetzen. Mit
       ihrer langen Verweigerung tragen sie die Verantwortung dafür, dass die Lage
       schlechter ist, als sie sein könnte.
       
       Union und SPD dürfen nicht noch mehr Zeit verstreichen lassen, um der Krise
       etwas entgegenzusetzen. Sie müssen die versprochenen Investitionen schnell
       und unideologisch auf den Weg bringen. Noch schlagen die schlechten
       Wirtschaftszahlen nicht massiv auf den Arbeitsmarkt durch, das kann sich
       schnell ändern. Spätestens wenn das geschieht, wird aus der
       wirtschaftlichen eine politische Krise, von der die extreme Rechte
       profitiert.
       
       24 Apr 2025
       
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