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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Ukraine verhandelt erneut mit den USA über Rohstoffabkommen
       
       > In der kommenden Woche wollen die USA und die Ukraine erneut über
       > ukrainische Bodenschätze sprechen. Russland meldet 19 Drohnenabschüsse.
       
   IMG Bild: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, soll bald erneut über ein Rohstoffabkommen verhandeln
       
       Die [1][Ukraine] will in der kommenden Woche ein Team nach Washington
       entsenden, das [2][über ein Rohstoffabkommen] mit den USA verhandeln soll.
       Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko sagte der Nachrichtenagentur AP, ein
       Entwurf der amerikanischen Seite zeige, dass die USA weiterhin gemeinsame
       Investitionen planten. Der Delegation aus Kyjiw werden Vertreter der
       Ministerien für Wirtschaft, Außenpolitik, Justiz und Finanzen angehören.
       Ein Abkommen soll den USA Zugang zu den Bodenschätzen der Ukraine gewähren.
       
       Die langwierigen Verhandlungen über ein Rohstoffabkommen haben die
       Beziehungen zwischen Kyjiw und Washington bereits belastet. Beide Seiten
       hatten im Februar die Unterzeichnung eines Rahmenabkommens geplant, doch
       das Vorhaben scheiterte nach einem [3][kontroversen Treffen im Weißen Haus]
       zwischen US-Präsident Donald Trump, Vizepräsident J. D. Vance und dem
       ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
       
       Ein neuer Entwurf wurde von einigen ukrainischen Abgeordneten
       durchgestochen. Kritiker bezeichneten den Text als Versuch, Kyjiw die
       Kontrolle über seine Rohstoffe und Infrastruktur zu entziehen. Dem
       durchgesickerten Dokument zufolge umfasst der neue Entwurf nicht nur
       Seltene Erden, sondern auch Gas und Öl. (ap)
       
       ## Russland: Haben 19 ukrainische Drohnen abgefangen
       
       In der Nacht zum Montag fängt die Luftabwehr nach Angaben des russischen
       Verteidigungsministeriums 19 ukrainische Drohnen ab. 13 Drohnen seien über
       dem Asowschen Meer im Südwesten Russlands abgeschossen worden. Die übrigen
       Drohnen seien über den Regionen Krasnodar und Brjansk sowie über der
       Halbinsel Krim zerstört worden. Regionale Behörden in der Region Krasnodar
       melden allerdings, Schienenverbindungen der Eisenbahn seien durch eine
       Drohne beschädigt worden. (rtr)
       
       ## Gebietsgewinne in Sumy
       
       Russische Truppen rücken nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der
       nordostukrainischen Region Sumy vor. Der Ort Basiwka an der Grenze zu
       Sudscha sei eingenommen worden, teilt das Ministerium mit. An zwölf anderen
       Orten in der Region werde gekämpft. In der russischen Region Kursk hatten
       die russischen Truppen nach eigenen Angaben zuletzt ukrainische
       Streitkräfte, die dort im August bei einer Gegenoffensive überraschend
       eingedrungen waren, immer weiter zurückgedrängt. Von dort stößt die
       russische Armee nach Sumy vor. (rtr)
       
       ## Selenskyj beklagt mangelnden Druck der USA auf Russland
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im Ringen um eine
       Waffenruhe in seinem Land einen mangelnden Druck der USA auf Russland
       beklagt. „Die Ukraine hat dem amerikanischen Vorschlag für eine
       vollständige Feuerpause ohne Vorbedingungen zugestimmt“, sagte Selenskyj am
       Sonntag in seiner abendlichen Ansprache. „(Kreml-Chef Wladimir) Putin
       weigert sich. Wir warten, dass die USA darauf antworten – bislang gibt es
       keine Antwort.“ Auch der französische Präsident Emmanuel Macron forderte
       mehr Druck auf Moskau. „Die Angriffe Russlands müssen enden“, schrieb
       Macron im Onlinedienst X. „Nötig ist eine Waffenruhe so bald wie möglich.
       Und starke Taten, wenn Russland weiterhin versucht, Zeit zu gewinnen, und
       den Frieden ablehnt.“ (afp)
       
       ## USA: Keine Zölle gegen Russland wegen Ukraine-Verhandlungen
       
       Die US-Regierung begründet das Ausbleiben von Strafzöllen auf russische
       Einfuhren mit den laufenden Verhandlungen zum Ukraine-Krieg. Der Direktor
       des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hassett, sagte dem Fernsehsender
       ABC, es wäre „nicht angebracht, mitten in diese Verhandlungen eine neue
       Sache hineinzuwerfen“. US-Präsident Donald Trump habe daher entschieden,
       die beiden Themen nicht miteinander zu vermischen. Dies bedeute nicht, dass
       Russland völlig anders behandelt werde als andere Länder, betonte Hassett.
       Der Präsident lege lediglich einen besonderen Fokus auf die Gespräche mit
       Moskau über ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine. „Russland befindet sich
       inmitten von Friedensverhandlungen, die das Leben Abertausender Menschen
       betreffen – und genau darauf konzentriert sich Präsident Trump im Moment.“
       
       Trump hatte vor wenigen Tagen ein gewaltiges Zollpaket vorgestellt, das die
       Weltwirtschaft auf die Probe stellt und Importe aus fast allen Ländern mit
       neuen Strafabgaben belegt. Auf der Liste der betroffenen Länder ist unter
       anderem Russland allerdings nicht aufgeführt – im Gegensatz etwa zur
       Ukraine. Zur Erklärung hatte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt zunächst
       angeführt, dass Russland nicht berücksichtigt worden sei, weil
       US-Sanktionen bereits „jeden bedeutenden Handel ausschließen“. Der Handel
       zwischen Russland und den USA schrumpfte nach Daten des United States
       Census Bureau im Vergleich zu der Zeit vor dem Angriffskrieg auf die
       Ukraine tatsächlich stark. Russland liegt in der Handelsbilanz der USA bei
       Warenimporten aber immer noch vor der Ukraine. Der US-Statistikbehörde
       zufolge kamen im Jahr 2024 Waren im Wert von rund 3 Milliarden US-Dollar
       aus Russland in die USA – im Vergleich zu einem Wert von etwa 1,2
       Milliarden Dollar aus der Ukraine. Für die Ukraine sollen laut Trumps
       Zoll-Liste Strafzölle von 10 Prozent fällig werden. (dpa)
       
       ## Bericht: Britische Marine entdeckt mutmaßliche russische
       Spionage-Sensoren am Meeresgrund
       
       Rund um Großbritannien sind einem Medienbericht zufolge mehrere mutmaßliche
       russische Spionage-Sensoren im Meer entdeckt worden. Die britische Marine
       habe einige Geräte am Meeresgrund gefunden, während andere an Land gespült
       worden seien, berichtete die britische Zeitung „The Sunday Times“.
       Armeeführung und Geheimdienste vermuten demnach, dass die Sensoren dazu
       dienen sollten, Informationen über die vier britischen U-Boote zu sammeln,
       die mit Atomraketen bestückt sind. Im Atlantik tobe „ein Krieg“, sagte ein
       hochrangiger britischer Militärvertreter der „Sunday Times“. „Es ist ein
       Katz- und Mausspiel, das seit dem Ende des Kalten Krieges andauert und sich
       jetzt wieder aufheizt.“
       
       Laut Recherchen der Zeitung wurden außerdem mehrere unbemannte
       Unterwasserfahrzeuge in der Nähe von Datenkabeln im Meer entdeckt. Die
       Regierung verfüge zudem über „glaubhafte Informationen“, wonach Jachten
       russischer Oligarchen für Aufklärungseinsätze im Meer benutzt worden sein
       könnten, hieß es in dem Bericht weiter. In der Ostsee wurden seit Beginn
       des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 bereits
       mehrfach wichtige Telekommunikations- und Stromkabel beschädigt. Experten
       gehen davon aus, dass es sich um hybride Angriffe gegen den Westen im
       Auftrag Russlands handelt. Moskau weist dies zurück. (afp)
       
       7 Apr 2025
       
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