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       # taz.de -- Rugby der Frauen: Vor dem großen Sprung
       
       > England hat nun endlich einen Gegner auf Augenhöhe in Europa. Für den
       > Sieg im Six Nations reicht es aber immer noch.
       
   IMG Bild: Harter Kampf: Englands Emma Sing über der Französin Marine Menager
       
       Berlin taz | England also wieder. Man hat sich daran gewöhnt, dass das
       Team, welches sich „The Red Roses“, die Roten Rosen, nennt, das [1][Six
       Nations] gewinnt, das Turnier der sechs besten europäischen Rugbynationen.
       Doch es war knapper, als es die Auguren vorhergesehen hatten. Das finale
       Spiel gegen Frankreich im zur Hälfte besetzten, riesigen Rugby-Tempel
       Englands in Twickenham endete mit 43:42 für die Gastgeberinnen.
       
       Am Ende waren die Engländerinnen heilfroh – nicht nur, weil sie gewonnen
       haben, sondern weil sie auch in Europa endlich mal wieder so richtig
       gefordert worden waren. Siebenmal in Folge hat England nun das
       Six-Nations-Turnier gewonnen. Das letzte Mal hat England 2022 ein Spiel
       verloren – 31:34 gegen Neuseeland. Es war das Finale der WM in Auckland.
       [2][In diesem Jahr steht dann wieder eine WM an – in England].
       
       Das knappe Spiel gegen Frankreich sei genau die richtige Vorbereitung
       gewesen, meinte Englands Coach Johan Mitchell nach dem Triumph. Man habe
       gesehen, was in einem Spiel alles geschehen kann. Denn eigentlich waren die
       Engländerinnen ihren Gegnerinnen früh enteilt.
       
       Nach 15 Minuten stand es 24:7 und nach 25 Minuten gar 31:7 für das Heimteam
       und Frankreich schien hoffnungslos unterlegen. Doch die Französinnen fingen
       sich, auch weil die Defensive der Engländerinnen schwächelte. „Das war
       nicht unser Niveau“, meinte Mitchell dazu. Und mit Blick auf die WM: „Es
       war offensichtlich, dass wir uns noch verbessern müssen.“
       
       Seine Spielerinnen wissen nun auch, wie es sich anfühlt, vor großer Kulisse
       zu spielen. Auch deshalb war die Partie so wichtig für die Engländerinnen.
       Bei der WM, die am 22. August mit dem Spiel der Gastgeberinnen gegen die
       USA mit [3][Rugby-Celebrity Ilona Maher] beginnt, soll der Rugybsport der
       Frauen zum großen Sprung ansetzen. Die Stadien werden groß und sollen voll
       sein. Das Six-Nations-Spiel gegen Frankreich vor 40.000 Fans in Twickenham
       war schon mal eine gute Übung – auch für das englische Publikum, das mit
       vielen Freikarten und billigen Kindertickets in das Stadion gelockt worden
       war.
       
       Bei den Französinnen hat das Spiel die Vorfreude auf die WM ebenfalls
       erhöht. Frankreichs Zweite-Reihe-Stürmerin [4][Manae Feleu] meinte: „Bei
       der WM werden wir uns wiedersehen. Bis dahin werden wir alles tun, um die
       letzte kleine Lücke zu schließen.“
       
       27 Apr 2025
       
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