# taz.de -- Kommentar von Daniel Wiese über zu viel Lärm: Nachtruhe ist das erste Bürgerrecht
Es ist schlimm in diesen Szenevierteln. Die Mieten sind teuer, Parkplätze
nur schwer zu finden, und dann kommen auch noch die Geräusche dazu: das
Klirren von Gläsern, lautes Lachen, „gehobenes Sprechen“. Das ist ein
Fachbegriff aus der [1][Welt der Lärmschutzverordnungen] und mehr als
normales Sprechen, aber noch nicht Schreien.
Gehobenes Sprechen wird mit einem Wert von 70 db (A) veranschlagt, das ist
das Maß der Lautstärke, wie sie vom menschlichen Ohr empfunden wird.
Normales Sprechen liegt bei 60 db (A), Flüstern bei 30.
Wenn in lauen Nächten die Leute auf der Straße sitzen, weil ja überall
Bänke und Tische rausgestellt worden sind, und sich, sagen wir: angeregt,
unterhalten, ist es schon passiert. Das haben die [2][Lärmgutachten]
herausgefunden, die der Bezirk Altona in Auftrag gegeben hat, der mit
mindestens zwei Hotspots geschlagen ist: [3][dem Schanzenviertel] und, seit
einiger Zeit, [4][auch Ottensen].
Diese „Lebendigkeit“ ist, wie die SPD-Grüne-Volt-Mehrheit in der
Bezirksversammlung findet, zwar einerseits gut – fürs Geschäft, den
Tourismus, die Gastronomie „der schönsten Stadt Deutschlands“. Aber eben
auch schlecht, denn die armen Anwohner*innen können nicht mehr schlafen
und müssen die Polizei rufen, immer wieder, bis es wirklich nervt.
Nun könnte man denken, dass lärmsensible Menschen nicht unbedingt da
hinziehen müssen, wo die Party ist. Beziehungsweise dass, wenn sie es tun,
sie wissen müssten, was auf sie zukommt. Sie könnten ja raus aufs Land
ziehen, da ist auch die Luft besser.
Aber so denkt die rot-grüne Mehrheit in der Bezirksversammlung Altona
nicht. Sie sähe es am liebsten, um zehn Uhr abends würden die Bürgersteige
hochgeklappt. Dann wäre endlich Ruhe.
5 May 2025
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## AUTOREN
DIR Daniel Wiese
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