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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Lawrow umschmeichelt Trump
       
       > Russlands Außenminister findet trotz angeblicher Spannungen nur lobende
       > Worte für den US-Präsidenten. Dessen US-Sondergesandter Keith Kellogg
       > will internationale Kontrollzonen in der Ukraine.
       
   IMG Bild: Der russische Außenminister Lawrow findet Donald Trump ziemlich gut
       
       ## Russlands Außenminister lobt Trump
       
       Der [1][russische Außenminister Sergej Lawrow] äußert sich erneut lobend
       über US-Präsident Donald Trump. Dieser verstehe den Ukraine-Konflikt besser
       als jeder andere westliche Staats- und Regierungschef, sagt Lawrow auf
       einer Veranstaltung zur Außenpolitik im südtürkischen Antalya. Der einzige
       Weg zur Lösung und der Herstellung eines nachhaltigen Friedens sei es, die
       Wurzel des Konflikts zu beseitigen.
       
       „Präsident Trump war der erste und, glaube ich, bislang fast der einzige
       westliche Staatschef, der wiederholt und mit Überzeugung erklärt hat, dass
       es ein großer Fehler war, die Ukraine in die Nato hineinzuziehen. Und das
       ist eine der Grundursachen, die wir so oft genannt haben.“
       
       Die Ukraine ist kein Nato-Mitglied. Russland führt seit Februar 2022 Krieg
       gegen die Ukraine. Der russische Präsident Wladimir Putin hat wiederholt
       erklärt, dass er in der Westorientierung Kiews und der von der Ukraine
       angestrebten Aufnahme in die Nato eine Bedrohung seines Landes sieht. Trump
       hat angekündigt, rasch einen Frieden in der Ukraine zu erzielen. Dafür ist
       er auf Russland und Putin zugegangen, was von vielen westlichen Politikern
       äußerst kritisch gesehen wird. (rtr)
       
       ## EU-Finanzminister sprechen über neues Rüstungspaket
       
       Die EU-Finanzminister haben bei einem Treffen in Warschau über
       Möglichkeiten der Rüstungsfinanzierung gesprochen. Die meisten von ihnen
       zeigten nach polnischen Angaben Interesse für eine von einer Denkfabrik
       ausgearbeitete Idee, wonach eine Gruppe von EU- und Nicht-EU-Ländern einen
       zwischenstaatlichen Fonds mit eingezahltem Kapital einrichten könnte, der
       auf dem Markt Kredite aufnehmen und teure militärische Ausrüstung gemeinsam
       kaufen und besitzen würde.
       
       Einige Länder wie Deutschland, Frankreich und Belgien erklärten jedoch, die
       EU solle zunächst bestehende Instrumente wie die Europäische
       Investitionsbank, den [2][Europäischen Verteidigungsfonds] und den Plan
       „ReArm Europe“ prüfen, bevor neue Instrumente geschaffen werden.
       
       Im Rahmen des „ReArm“-Projekts peilt die EU eine Erhöhung ihrer
       Militärausgaben in den nächsten vier Jahren um 800 Milliarden Euro an.
       (rtr)
       
       ## Russland beschwert sich über Ukraine
       
       Russland hat der Ukraine erneut [3][Angriffe auf Energieanlagen] trotz
       eines mit den USA vereinbarten Moratoriums vorgeworfen. Die Ukraine habe am
       Freitag fünf Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur verübt, teilt
       das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstag mit.
       
       Einzelheiten dazu lagen zunächst nicht vor. Russland und die Ukraine hatten
       sich im vergangenen Monat darauf geeinigt, Angriffe auf
       Energieeinrichtungen vorerst einzustellen. Beide Seiten haben sich jedoch
       wiederholt vorgeworfen, dieses Moratorium gebrochen zu haben. (rtr)
       
       ## F-16-Kampfjet-Pilot im Einsatz gestorben
       
       In der Ukraine ist der Pilot eines [4][F-16-Kampfflugzeugs] gestorben. Der
       26-jährige Pawlo Iwanow sei am Samstag bei einem F-16-Kampfeinsatz
       gestorben, teilte die ukrainische Luftwaffe im Onlinedienst Telegram mit.
       „Er wurde im Einsatz getötet, als er sein Heimatland gegen die Invasoren
       verteidigte.“ Es handelt sich um den zweiten Tod eines ukrainischen
       F-16-Piloten seit der Auslieferung der in den USA hergestellten Kampfjets
       an die Ukraine im vergangenen Sommer.
       
       Nähere Angaben zu den Umständen des tödlichen Einsatzes machte die
       ukrainische Armee nicht. Eine Kommission solle „alle Umstände der Tragödie“
       klären. „Ukrainische Piloten arbeiten bis an die Grenze ihrer menschlichen
       und technischen Möglichkeiten, riskieren jedes Mal ihr Leben, wenn sie ihre
       Kampfeinsätze fliegen. Pawlo war einer von ihnen“, erklärte die Armee.
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach der Familie des
       Piloten sein Mitgefühl aus. „Wir untersuchen alle Umstände“, erklärte er in
       Onlinediensten. (afp)
       
       ## Kellogg will internationale Kontrollzonen „wie in Berlin“
       
       Der [5][US-Sondergesandte Keith Kellogg] kann sich nach einer Waffenruhe in
       der Ukraine von britischen oder französischen Truppen kontrollierte Zonen
       vorstellen – „ähnlich wie in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg“. Diesen
       Vorschlag machte er in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der
       britischen Times. Später präzisierte er, dass es aber nicht „nicht um eine
       Aufteilung der Ukraine“ gehen solle.
       
       „Man könnte es fast ähnlich wie in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg
       aussehen lassen, als es eine russische Zone, eine französische Zone, eine
       britische Zone und eine US-Zone gab“, sagte Kellogg der Times.
       
       Später präzisierte er im Onlinedienst X, dass es bei seinem Vorschlag um
       Verantwortungsbereiche der ausländischen Armeen gehe, die nach einem
       möglichen Friedensschluss die ukrainische Souveränität verteidigen sollten
       – „nicht um eine Aufteilung der Ukraine“. Die US-Armee werde sich an diesen
       „Resilienztruppen“ nicht beteiligen, fügte er hinzu. Außerdem könnte es
       sein, dass der russische Präsident Wladimir Putin die Präsenz der
       europäischen Truppen in der Ukraine „nicht akzeptiere“.
       
       Die britischen und französischen Soldaten könnten westlich des Flusses
       Dnipro stationiert werden, führte Kellogg weiter aus. Dort wären sie ein
       „großes Hindernis“ für Russland und trotzdem keine „Provokation“ für
       Moskaus Truppen.
       
       Direkte Kämpfe könnten durch eine Pufferzone vermieden werden, sagte der
       US-Sondergesandte weiter. Verstöße gegen eine mögliche Waffenruhe werde es
       „wahrscheinlich“ trotzdem geben, „denn die gibt es immer“. (afp)
       
       12 Apr 2025
       
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