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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Trump hofft auf Abkommen „in dieser Woche“
       
       > Der US-Präsident hofft auf ein baldiges Abkommen zur Beendigung der
       > Kämpfe in der Ukraine. Nach Ende der Osterwaffenruhe werden Angriffe
       > fortgesetzt.
       
   IMG Bild: Ukrainische Streitkräfte feuern eine Rakete nahe der Stadt Pokrowsk ab
       
       ## Kämpfe nach Feuerpause wiederaufgenommen
       
       Russland hat dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge nach Ende der
       Feuerpause die Kämpfe in der Ukraine wieder aufgenommen. Die russischen
       Streitkräfte hätten die 30-stündige [1][Feuerpause über den Ostersonntag],
       die um Mitternacht Moskauer Zeit endete, strikt eingehalten, zitieren die
       staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Tass und Interfax das
       Ministerium. Dieses warf der Ukraine vor, gegen die vom russischen
       Präsidenten Wladimir Putin ausgerufene Feuerpause 4.900-mal verstoßen zu
       haben. Die Ukraine habe während der Feuerpause die russischen Oblaste
       Brjansk, Kursk und Belgorod an der Grenze 19-mal beschossen. In den
       vergangenen 24 Stunden hätten die russischen Flugabwehrsysteme 104
       ukrainische Drohnen abgefangen.
       
       Wenige Minuten nach Mitternacht und dem Ende der Feuerpause hat die
       ukrainische Luftwaffe wieder Luftalarm ausgerufen. „Wir fordern die
       Einwohner der Stadt dringend auf, sich umgehend in die nächstgelegenen
       Schutzräume zu begeben und dort zu bleiben, bis der Alarm vorüber ist“,
       schreibt die Kyjiwer Militärverwaltung auf ihrem Social-Media-Kanal am
       frühen Morgen. (rtr)
       
       ## Trump hofft auf Abkommen zwischen Ukraine und Russland „in dieser Woche“
       
       US-Präsident Donald Trump hofft nach eigenen Angaben auf ein Abkommen zur
       Beendigung der Kämpfe in der Ukraine in den kommenden Tagen. „Hoffentlich
       werden Russland und die Ukraine diese Woche ein Abkommen schließen“,
       schrieb Trump am Sonntag in seinem Onlinedienst Truth Social, ohne weitere
       Angaben zu möglichen Fortschritten in den Verhandlungen zu machen.
       
       Trump erklärte weiter, beide Ländern könnten anschließend „[2][große
       Geschäfte] mit den Vereinigten Staaten von Amerika machen“.
       
       Unklar blieb, worauf sich Trumps neuer Optimismus gründete. Am Freitag
       hatte er noch mit einem Ausstieg der Vereinigten Staaten aus den
       Ukraine-Verhandlungen gedroht. Wenn die Ukraine oder Russland die Gespräche
       sehr schwierig machten, würden die USA auf ihre Teilnahme verzichten, sagte
       Trump. Er deutete eine Entscheidung „in sehr kurzer Zeit“ an.
       
       US-Außenminister Marco Rubio hatte sich zuvor ähnlich geäußert. In einem
       Telefonat mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte er am Freitag, dass
       „die Vereinigten Staaten ihre Bemühungen um die Vermittlung eines Friedens
       einstellen werden, wenn nicht bald ein klarer Weg zum Frieden erkennbar
       wird“.
       
       Rubio hatte sich zuvor nach ersten Ukraine-Gesprächen mit europäischer
       Beteiligung in Paris unzufrieden gezeigt. Es müsse sich in den kommenden
       Tagen entscheiden, ob ein Frieden in der Ukraine „machbar“ sei, sagte er.
       Die USA hätten nicht ewig Zeit und „andere Prioritäten“.
       
       Trump hatte im Wahlkampf zunächst behauptet, er könne den Ukraine-Krieg
       binnen 24 Stunden beenden. Später nannte er sechs Monate als Zeitspanne.
       
       Am 12. Februar hatte er nach einem Telefonat mit dem russischen Staatschef
       Wladimir Putin einen „unverzüglichen“ Beginn von Gesprächen vereinbart.
       [3][Verhandlungen mit Vertretern Russlands und der Ukraine Ende März in
       Saudi-Arabien] brachten aber keinen Durchbruch. Putin lehnte einen von den
       USA und der Ukraine vorgelegten Vorschlag für eine bedingungslose
       Waffenruhe ab.
       
       Der ukrainische Präsident Selenskyj warf Russland unterdessen mehr als
       2.000 Verstöße gegen die „Oster-Waffenruhe“ vor. Es habe aber „heute keinen
       Luftalarm“ gegeben, erklärte Selenskyj am Sonntagabend im Onlinedienst
       Telegram. Er schlug vor, alle Angriffe mit Drohnen und Raketen mit großer
       Reichweite „auf zivile Infrastruktur für einen Zeitraum von mindestens 30
       Tagen einzustellen“.
       
       Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Samstag überraschend eine
       30-stündige „Oster-Waffenruhe“ verkündet, die bis Sonntag um Mitternacht
       (Ortszeit; 23.00 Uhr MESZ) dauern sollte.
       
       Auch die Ukraine erklärte sich bereit, diese Waffenruhe einzuhalten.
       Selenskyj schlug am Samstag zudem vor, die Waffenruhe auf 30 Tage
       auszuweiten, „um dem Frieden eine Chance zu geben“. Kreml-Sprecher Dmitri
       Peskow sagte am Sonntag jedoch gegenüber russischen Nachrichtenagenturen,
       Putin habe „keinerlei Befehl“ gegeben, die Waffenruhe über Mitternacht
       hinaus zu verlängern.
       
       Auch Moskau beklagte Verstöße gegen die „Oster-Waffenruhe“ und meldete
       „getötete und verletzte“ Zivilisten bei ukrainischen Angriffen. Trotzdem
       schien die Lage an der Front ruhiger als sonst, wie Journalisten der
       Nachrichtenagentur AFP berichteten.
       
       In der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw zeigten sich die Menschen skeptisch
       über die Waffenruhe. „Sie (die Russen) haben ihr Versprechen schon
       gebrochen“, sagte die 38-jährige Olga Gratschowa am Ostersonntag. „Leider
       können wir Russland nicht trauen.“ Die 41-jährige Natalia sagte mit Blick
       auf die von Selenskyj vorgeschlagene Waffenruhe von 30 Tagen: „Alles, was
       wir vorschlagen, bleibt leider nur ein Vorschlag von uns. Niemand antwortet
       darauf.“
       
       In der russischen Hauptstadt Moskau begrüßten Passanten die Waffenruhe an
       Ostern, zeigten sich aber unsicher über die Zukunft. „Wir haben natürlich
       geträumt, dass es bis Ostern Frieden gibt“, sagte die 34-jährige Swetlana.
       „Auf dass er bald kommen möge.“ (afp)
       
       21 Apr 2025
       
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