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       # taz.de -- Mögliches Treffen Selenskyj und Putin: Ein Waffenstillstand wäre schon viel
       
       > Putin hat sich mit der Idee eines Istanbul-Treffens selbst eine Falle
       > gestellt. Es ist gut, dass die Ukraine zu einem Gespräch bereit ist.
       
   IMG Bild: Hat das Treffen mit Wolodymyr Selenskyj in Istanbul vorgeschlagen: Der russische Präsident Wladimir Putin
       
       Das hat sich Putin sicherlich anders vorgestellt. Nur wenige Stunden nach
       seinem Angebot zu direkten russisch-ukrainischen Gesprächen am Donnerstag
       in Istanbul [1][hat Selenskyj Putin beim Wort genommen und postwendend
       seine Reise nach Istanbul angekündigt]. Liebend gerne hätte Putin dem
       ukrainischen Präsidenten den schwarzen Peter für gescheiterte Gespräche
       zugeschoben.
       
       Es ist kaum anzunehmen, dass Putin dieses Treffen in Istanbul wirklich
       will. Zu viel kann er dabei verlieren. Er, der Selenskyj immer wieder als
       eine vom Westen gesteuerte Marionette ohne Legitimation dargestellt hat,
       muss Selenskyj nun auf Augenhöhe begegnen. Und er wird sich einer
       internationalen Presse stellen müssen, die nicht so wohlwollende Fragen
       stellen wird wie die einheimischen Medienvertreter in Moskau.
       
       In Istanbul wird Putin Öffentlichkeit und Presse nicht im Griff haben. Doch
       nun muss er wohl oder übel den von ihm selbst vorgeschlagenen Termin
       wahrnehmen. Seine Bündnispartner in Asien und anderen Kontinenten würden
       für eine Absage an das von ihm angeregte Treffen in Istanbul keinerlei
       Verständnis aufbringen.
       
       Es ist gut, dass die ukrainische Führung zu diesem Gespräch in Istanbul
       bereit ist; sie ist damit in mehrerlei Hinsicht über ihren eigenen Schatten
       gesprungen. Nun gibt es russische Forderungen, auf die die Ukraine nicht
       eingehen kann: Sie kann nicht, wie von Russland gefordert, einfach Städte
       wie beispielsweise Saporischschja den Russen schenken.
       
       Die Forderung Russlands hingegen, die Diskriminierung der russischen
       Sprache in der Ukraine zu beenden, verdient durchaus Beachtung. Es kann
       nicht sein, dass, wie im April in Kyjiw geschehen, Teenager zum
       Inlandsgeheimdienst SBU vorgeladen werden, nur weil sie auf der Straße
       russischsprachige Musik gehört haben.
       
       Viel wird [2][in Istanbul nicht herauskommen]. Aber wenn das „nur“ ein
       Waffenstillstand ist, ist das viel. Mehr wird es nicht geben. Aber Istanbul
       sollte der Beginn eines Prozesses werden. Wenn es aber zu diesem Treffen
       nicht kommen wird, wird der Krieg in eine noch heißere Phase treten.
       
       12 May 2025
       
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   DIR Bernhard Clasen
       
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