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       # taz.de -- AfD gesichert rechtsextrem: Drei Wörter: AfD, Verbot, jetzt
       
       > Der Verfassungsschutz stuft die gesamte AfD als gesichert rechtsextrem
       > ein. Jetzt sollte ein Verbotsverfahren der Partei angestrebt werden.
       
   IMG Bild: Mahnwache für ein AfD-Verbot vor dem Reichstag in Berlin, am 25.3.2025
       
       Das angebliche Frühwarnsystem hat zwar zu spät, aber endlich den Schuss
       gehört – immerhin hat es den Knall auch wirklich wahrgenommen. Das
       [1][Bundesamt für Verfassungsschutz hat die AfD am Freitag auf Bundesebene
       als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ eingestuf]t. Zuvor hatte
       sich die Partei seit ihrer Gründung konstant radikalisiert. Nach Bernd
       Lucke und Frauke Petry musste auch Jörg Meuthen als Parteivorsitzender
       weichen, weil er sich gegen den völkisch-nationalistischen Parteiflügel
       stellte.
       
       Es ist eine Grundtendenz in der Geschichte der Partei: Gemäßigte Politiker
       verließen die Partei, die Radikalen blieben. Parteichefin Alice Weidel ruft
       längst selbst den [2][rechtsextremen Kampfbegriff „Remigration“] und deutet
       Hitler zum Kommunisten um, macht Wahlkampf mit abgewandelten SA-Parolen
       („Alice für Deutschland“) und kuschelt regelrecht mit dem rechtsextremen
       Parteikollegen Björn Höcke.
       
       Ein rassistischer Volksbegriff ist Mainstream in der Partei. Sie verbindet
       ihn mit politischen Zielsetzungen und Handlungen wie der Forderung nach
       millionenfachen Abschiebungen, einhergehend mit systematischen
       Entwürdigungen von Menschen, die der AfD nicht deutsch genug oder zu
       muslimisch sind. Sie missachtet die Religionsfreiheit und tritt das
       Menschenwürdegebot mit Füßen. Die Auswirkungen kann man seit einigen
       Jahren in der gesellschaftlichen Debatte, aber auch an Taten sehen. Rechte
       Gewalt ist auch wegen der AfD regelrecht explodiert.
       
       Das Jahrzehnt des Aufstiegs der AfD war nicht umsonst auch ein
       [3][Jahrzehnt des rechten Terrors] – fast jede extrem rechte Gruppe, die
       öffentlich wurde oder zur Tat geschritten ist, hatte einen Bezug zur AfD.
       Der Täter von Hanau hörte sich am Abend vor seiner Tat eine Höcke-Rede an.
       Der Mörder von Walter Lübcke war Wahlkampfhelfer und spendete an die AfD.
       Das sollten vor allem CDU-Politiker*innen niemals vergessen, wenn sie mal
       wieder fordern, die AfD wie eine ganz normale Oppositionspartei zu
       behandeln. Verfassungsfeinde und Russlandkollaborateure sind Teil der neuen
       AfD-Fraktion, die AfD ist damit eine konkrete Bedrohung für unsere liberale
       Demokratie.
       
       Die Partei hat dem Verfassungsschutz keine Wahl gelassen: Die AfD hat sich
       selbst entschieden, rechtsextrem zu werden. Das ist ihr nun auch offiziell
       gelungen. Die Hochstufung ist folgerichtig. Herzlichen Glückwunsch, der
       Preis dafür muss lauten: Verbotsverfahren! Till Steffen,
       Bundestagsabgeordneter der Grünen, hat zu Recht angekündigt, dazu einen
       neuen Antrag im Bundestag zu stellen, es gibt schon kurz danach zahlreiche
       Unterstützer*innen. Das ist gut, denn es gibt nun keine Ausreden mehr.
       
       Wenn unsere Demokratie wehrhaft sein will, muss sie jetzt konsequent
       handeln. Ebenso muss die Union Farbe bekennen. Will sie mit behördlich
       bestätigten Rechtsextremen zusammenarbeiten, oder tut sie das Richtige und
       grenzt das Demokratieabrisskommando weiterhin aus – und stützt einen
       Verbotsantrag?
       
       2 May 2025
       
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