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       # taz.de -- Feminismus in der Türkei: „Die Welt würde beben, wenn die Frauen nur frei wären“
       
       > Die Benachteiligung von Frauen ist Staatsraison. Doch die
       > Feminst*innen sind stark und rebellisch. Çiçek Tahaoğlu,
       > Journalistin, beobachtet die Szene seit Jahren.
       
       Berlin taz | Die [1][Frauenbewegung und der Kampf um Frauenrechte] haben
       eine lange Tradition in der Türkei. Schon zur Republikgründung waren Frauen
       und ihre Rechte ein Thema, das politisch ganz oben verhandelt wurde.
       Rückblickend kann man sagen, dass Feminismus eine politische
       Modernisierungsmaßnahme war, mit der die damalige politische Elite
       Fortschritt und Überlegenheit demonstrieren wollte. Noch vor vielen anderen
       westlichen Staaten Europas führte der [2][Republikgründer Atatürk] das
       aktive und passive Wahlrecht für Frauen ein. Außerdem ermöglichte er
       Mädchen einen gleichberechtigten Zugang zum staatlichen Bildungssystem.
       
       Und dennoch: Die Freiheit der Frau war trotz prominenter Feministinnen
       stets abhängig von der Gunst des nationalistischen und [3][patriarchal
       geprägten Staates]. Erst nach dem Putschversuch 1980 gründeten sich nicht
       staatliche feministische Organisationen. Sie kämpften als Teil der zweiten
       feministischen Welle erfolgreich für die Rechte von Frauen in Politik und
       Zivilgesellschaft.
       
       In den vergangenen 20 Jahren hat sich unter der islamisch-konservativen
       AKP-Führung einiges verändert. Die Türkei ist 100 Jahre nach ihrer Gründung
       ein Land, in dem Frauen wieder vermehrt kämpfen. Um Gleichberechtigung,
       politische und gesellschaftliche Teilhabe, [4][um körperliche
       Unversehrtheit].
       
       ## Der Ausstieg aus der Istanbul-Konvention
       
       Internationale Menschenrechtsorganisationen und nationale
       Frauenorganisationen wie die Kadın Cinayetlerini Durduracağız Platformu –
       also die We will Stop Femicides Platform – kritisieren den Anstieg von
       [5][Gewalt gegen Frauen] sowie die Einschränkung von gesetzlich verankerten
       Frauenrechten wie zum Beispiel des Rechts auf Schwangerschaftsabbrüche. Der
       Ausstieg aus der Istanbul-Konvention markiert hierbei einen Wendepunkt.
       
       In dieser Podcastreihe beschäftigen wir uns anlässlich der Verhaftung von
       [6][Ekrem İmamoğlu] und der damit [7][ausgelösten Protestwelle,] mit den
       politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Türkei. Für ein
       besseres Verständnis von der türkischen Gesellschaft blicken wir in der
       aktuellen Folge auf den Kampf der Frauen und gehen der Frage nach, was
       Feminismus heute in der Türkei bedeutet. Hierzu haben wir die Journalistin
       Çiçek Tahaoğlu eingeladen. Sie beobachtet seit vielen Jahren feministische
       Strömungen beobachtet.
       
       Die Podcast-Reihe „Türkei“ im Format „Freie Rede“ wird ausschließlich durch
       Spenden finanziert, und die [8][taz Panter Stiftung] freut sich über
       Unterstützung: [9][taz.de/spenden]
       
       10 May 2025
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Canset İçpınâr
       
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