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       # taz.de -- Big Tech und künstliche Intelligenz: Wettrennen ohne Rücksicht
       
       > Im Namen der Konjunktur wird der Datenschutz aufgeweicht. Einmal in den
       > Fängen der künstlichen Intelligenz, gibt es kein Entkommen mehr.
       
   IMG Bild: Bitteres Urteil in Sachen Verbraucherschutz: Meta darf Infos aus Facebook- und Instagram-Beiträgen zum KI-Training nutzen
       
       Beim Wettrennen der Big-Tech-Konzerne um die Marktführerschaft bei
       künstlicher Intelligenz (KI) kommt gerade so einiges unter die Räder: die
       Rechte von Kreativen wie Künstler:innen und Autor:innen, mit deren
       Werken die ganzen [1][KI-Modelle] trainiert wurden, und die Belange und
       Interessen von Nutzer:innen. Und für die Demokratie zeigt sich die
       Technologie bislang auch eher schädlich.
       
       Beispielhaft führt das gerade Meta vor, wenn es darum geht, persönliche
       Daten von Nutzer:innen für das Training der hauseigenen KI zu verwenden.
       Ein feiner Zug wäre es da, die Betreffenden um Erlaubnis zu bitten. Das
       legen auch die europäischen Datenschutzregeln nahe. Aber Meta wäre nicht
       Meta, würde es nicht den einfachen Weg gehen: Statt eines „Ja heißt Ja“
       gibt es nur ein „Nein heißt Nein“.
       
       Aber die Infos, [2][dass man widersprechen kann], warum man das tun sollte
       und wie es geht, die müssen Nutzer:innen erst mal finden. Und verstehen.
       Wer nicht vor dem Start des KI-Trainings am 27. Mai widerspricht, dessen
       Daten sind erst mal drin im KI-Modell – und faktisch auch nicht wieder
       rauszukriegen. Umso gruseliger ist es angesichts dessen, dass die
       EU-Kommission plant, den Schutz von persönlichen Daten auszuhöhlen – und
       damit bei der neuen Bundesregierung in Deutschland auf positive Resonanz
       stoßen wird.
       
       Denn die Wirtschaft schafft es immer stärker, ihre Erzählung, dass der
       Datenschutz ein ökonomisches Hemmnis sei, zu platzieren. Angesichts
       [3][mauer Konjunkturzahlen] sind Politiker:innen unternehmensnaher
       Parteien nur zu gerne bereit, dem Drängen auf eine Schwächung der Regeln
       nachzugeben. Als ob der Schutz und die Stärkung der Position von
       Nutzer:innen gegenüber ungleich mächtigeren Firmen etwas wäre, das sich
       einfach mal an- und abschalten ließe, wie es gerade passt.
       
       Für die weiteren Konflikte, die anstehen – zum Beispiel den, wie die
       persönlichen Daten von Nutzer:innen auch im Zeitalter künstlicher
       Intelligenz noch ansatzweise geschützt werden sollen –, sind das düstere
       Aussichten.
       
       25 May 2025
       
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