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       # taz.de -- Demokratisches Bündnis siegt in Meck-Pom: Na geht doch
       
       > Die AfD hat bei den Landratswahlen klar verloren. Das zeigt: Gegen eine
       > gemeinsame Strategie der Demokraten haben Rechtsextreme schlechte Karten.
       
   IMG Bild: Die drei demokratischen Kandidaten haben am Sonntag in der Stichwahl um drei Landratsposten in Mecklenburg gewonnen
       
       Drei gute Nachrichten kommen nach diesem Wochenende aus
       Mecklenburg-Vorpommern. Die erste lautet 75,1 Prozent. Die zweite 61,4
       Prozent. Die dritte 59,7 Prozent.
       
       Das sind [1][die satten Mehrheiten, mit denen demokratische Kandidaten am
       Sonntag in der Stichwahl um drei Landratsposten ihre AfD-Konkurrenz besiegt
       haben]. In den Kreisen Vorpommern-Rügen, [2][Vorpommern-Greifswald] und
       Mecklenburgische Seenplatte hatte der erste Wahlgang vor zwei Wochen keine
       klaren Sieger hervorgebracht.
       
       Nun standen in zwei Landkreisen ein CDU-Kandidat einem beziehungsweise
       einer AfD-Kandidat*in gegenüber, im dritten Kreis ein Parteiloser einem
       AfD-Kandidaten. Mindestens einen Landrat wollte die AfD in
       Mecklenburg-Vorpommern stellen; sie stellt jetzt keinen einzigen. Wer also
       wissen will, wie sich die AfD stoppen lässt, der kann in
       Mecklenburg-Vorpommern einiges lernen.
       
       Dort zeigt sich nämlich, dass sich der Rechtsextremismus nur gemeinsam
       besiegen lässt. In allen drei Landkreisen warben die etablierten Parteien
       über ideologische Grenzen hinweg für die Wahl der Demokraten: SPDler für
       den CDUler, Linke für den Parteilosen. Nur das BSW hat nicht mitgemacht.
       Als „Ausdruck unserer demokratischen Haltung“ gab sie keine Wahlempfehlung
       ab. Was für ein irres Argument – gebietet es nicht gerade die
       „demokratische Haltung“, den Sieg von Rechtsextremisten zu verhindern?
       
       Wohltuend ist auch der Blick auf die Themen, die die gewählten Landräte nun
       vorantreiben wollen: Schulen bauen, mehr Linienbusse auf dem Land,
       Krankenhäuser modernisieren, Verwaltung digitalisieren, Jugendarbeit
       stärken. Den rechten Dauerbrenner von „kriminellen Ausländern“ überließen
       sie der AfD, die damit offenbar nicht punkten konnten.
       
       All das heißt nicht, dass die Gefahr, die von der AfD ausgeht, gebannt
       wäre. Aber es zeigt, dass die AfD doch nicht so unaufhaltsam ist, wie sie
       oft scheint – wenn Demokrat*innen zusammenhalten und der AfD nicht nach
       dem Mund reden. Das ist eine sehr gute Nachricht, die sich hoffentlich bis
       ins Kanzleramt herumspricht.
       
       26 May 2025
       
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