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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Selenskyj nimmt nicht an Gesprächen mit Russland in Istanbul teil
       
       > Nach dem Treffen mit Erdogan schickt Selenskyj Verteidigungsminister
       > Umjerow zu den Verhandlungen nach Istanbul. Trump schließt Teilnahme am
       > Freitag nicht aus.
       
       17.36 Uhr – Russlands Präsident Wladimir Putin muss nach Einschätzung des
       britischen Verteidigungsministers John Healey durch weitere Sanktionen an
       den Verhandlungstisch gezwungen werden. „Wir müssen handeln, wir müssen
       Druck auf Putin ausüben, der ihn an den Verhandlungstisch bringt“, sagte
       Healey am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit
       Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Berlin. „Dies ist ein
       Tag, der Putin entlarvt“, betonte der britische Verteidigungsminister.
       Putin sage, er wolle Frieden, „aber er hat eine Waffenruhe abgelehnt“. „Er
       sagt, er will reden, aber er kommt nicht einmal zu der Konferenz, die er
       vorgeschlagen hat.“ Putin könne den Krieg „morgen beenden“, sagte Healey.
       Auch Pistorius betonte, Putin habe es in der Hand, den Krieg zu beenden.
       „Er könnte nach Istanbul reisen und verhandeln, er könnte eine Feuerpause
       anordnen.“ Nichts davon geschehe, sagte Pistorius. (afp)
       
       17:12 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach eigenen
       Worten nach wie vor zu direkten Gesprächen mit dem russischen Staatschef
       Wladimir Putin bereit. „Ich bin hier, wir sind bereit für direkte
       Verhandlungen“, erklärte Selenskyj nach einem Treffen mit dem türkischen
       Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag in Ankara. Selenskyj
       bedauerte angesichts der Zusammensetzung der russischen Delegation, die am
       Abend mit der ukrainischen Seite in Istanbul verhandeln sollte, die Russen
       würden die Gespräche „leider nicht ernst genug“ nehmen. Zuvor hatte
       Selenskyj erklärt, bei den russischen Vertretern handele es sich um eine
       „Schein“-Delegation mit unklarem Mandat.
       
       Nach Angaben des Kreml werden für Russland Präsidentenberater Wladimir
       Medinski und mehrere Vize-Minister an den Gesprächen teilnehmen. Die
       ukrainische Delegation ist nach den Worten Selenskyjs hingegen „auf
       höchster Ebene“ angesiedelt. Geleitet werde sie von Verteidigungsminister
       Rustem Umerow. „Das Außenministerium, das Präsidialamt, die Armee, unsere
       Geheimdienste“ seien vertreten, „um jegliche Entscheidungen zu treffen, die
       zu einem gerechten Frieden führen können“, sagte Selenskyj. (afp)
       
       16.55 Uhr – Bundeskanzler Friedrich Merz hat seine Skepsis gegenüber der
       Nutzung der eingefrorenen russischen Guthaben bekräftigt. „Wenn es eine
       Möglichkeit gibt, das Geld auf sauberer juristischer Grundlage zu
       mobilisieren, werden wir es tun“, sagt er der „Zeit“. „Allerdings müssen
       wir uns auch der Risiken bewusst sein, die ein solcher Schritt für den
       Finanzmarkt Europa beinhaltet“, fügt er hinzu. „Das lassen wir gerade
       klären.“ Merz betont zugleich, dass es auch künftig keine deutsche
       Betriebserlaubnis für die Gaspipeline Nordstream 2 geben wird. (rtr)
       
       16.00 Uhr – Die Ukraine wird nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj
       eine Delegation unter Führung von Verteidigungsminister Rustem Umjerow zu
       Gesprächen mit Russland nach Istanbul senden. Die Delegation habe das
       Mandat, um über eine Waffenruhe zu verhandeln, sagt Selenskyj in Ankara.
       Zuvor hatten Selenskyj und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdogan
       Gespräche in Ankara abgeschlossen, wie ein Sprecher des ukrainischen
       Präsidenten mitteilte. Das Treffen dauerte nach Angaben eines ukrainischen
       Regierungsvertreters zwischen drei und vier Stunden. Er bezeichnete die
       Gespräche als „gut“. (afp/rtr)
       
       14.37 Uhr – Die SPD-Vizefraktionschefin und Verteidigungsexpertin Siemtje
       Möller hält die derzeitige Debatte über die Verteidigungsausgaben für nicht
       zielführend. „Viel relevanter als eine erneute Diskussion um abstrakte
       Prozentquoten ist doch, dass Deutschland seine militärischen
       Verpflichtungen innerhalb der Nato erfüllt“, sagt sie der
       Nachrichtenagentur Reuters. Diese Aufgaben würden beim Nato-Gipfel im Juni
       festgelegt. „Deutschland wird, und da bin ich mir mit Bundeskanzler
       Friedrich Merz und Verteidigungsminister Boris Pistorius vollkommen einig,
       seinen militärischen Beitrag leisten – und zwar vollumfänglich!“ Die
       finanziellen Mittel seien durch die beschlossene Ausnahme von der
       Schuldenbremse vorhanden. (rtr)
       
       14.11 Uhr – US-Präsident Donald Trump zeigt sich überzeugt, dass es bei den
       Bemühungen um Frieden in der Ukraine erst bei einem Treffen zwischen ihm
       und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Bewegung gibt. „Nichts wird
       geschehen, bis Putin und ich zusammenkommen“, sagt Trump vor der Presse an
       Bord der Präsidentenmaschine Air Force One vor der Landung in Dubai. Es ist
       die dritte Station auf Trumps Nahost-Reise. (rtr)
       
       13.59 Uhr – Der selbst nicht zu den Friedensverhandlungen in Istanbul
       angereiste russische Außenminister Sergei Lawrow befeuert das Treffen aus
       Moskau mit scharfen Kommentaren. So bezeichnete er der staatlichen
       Nachrichtenagentur Tass zufolge den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
       Selenskyj bei einem öffentlichen Auftritt in Moskau als „jämmerlichen
       Kerl“, weil dieser die Anwesenheit von Kremlchef Wladimir Putin bei den
       Verhandlungen gefordert hatte. Auch für Berlin, Paris und London hatte
       Lawrow böse Worte übrig. Dabei kritisierte er die Unterstützung der
       Europäer für Selenskyj als Kriegstreiberei. „Es gibt eine Menge Anzeichen
       dafür, dass weder Berlin noch Paris und Brüssel und schon gar nicht London
       überhaupt einen Frieden in der Ukraine wollen“, meinte der 75-Jährige.
       (dpa)
       
       13.55 Uhr – Die Türkei appelliert an die Ukraine und Russland, auf dem Weg
       zum Frieden Kompromisse einzugehen. Die Türkei hoffe, dass intensive
       Gespräche zwischen den beiden Seiten zu Ergebnissen führten, sagt
       Außenminister Hakan Fidan. Er bekräftigt am Rande des
       Nato-Außenministertreffens in Antalya, die Türkei unterstütze die
       Bemühungen um Frieden in der Ukraine. Fidan äußert sich vor dem Hintergrund
       der in Istanbul geplanten Gespräche zwischen einer russischen und einer
       ukrainischen Delegation. (rtr)
       
       13.20 Uhr – BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat Kritik an den Forderungen der
       Bundesregierung an den russischen Präsidenten Wladimir Putin geübt. „Wenig
       erstaunlich, dass Putin nicht kommt. Wer lässt sich schon mit Ultimaten und
       Sanktionen herbeizitieren“, sagt Wagenknecht der Nachrichtenagentur Reuters
       mit Blick auf die Gespräche in der Türkei. Kanzler Friedrich Merz und die
       Europäer hätten mit ihrer Strategie eine Friedenslösung erschwert, statt
       sie zu fördern. „Ultimaten und neue Sanktionen sind kein Beitrag für den
       Frieden, sondern kontraproduktiv für den Verhandlungsprozess.“ Es sei
       „lächerlich“, wenn Merz sich einbilde, er könne Putin erpressen. (rtr)
       
       13.10 Uhr – Russlands Präsident Wladimir Putin hat derzeit keine Pläne, zu
       Friedensgesprächen mit der Ukraine nach Istanbul zu reisen, wie der Kreml
       in Moskau erklärt. Die russische Delegation in Istanbul sei aber bereit,
       sich mit den ukrainischen Gesandten zu treffen. Es komme jetzt darauf an,
       wie mögliche Gespräche zwischen beiden Seiten verliefen, sagt Kremlsprecher
       Dmitri Peskow. Auf die Frage, ob Putin nach Istanbul reisen würde, falls
       US-Präsident Donald Trump dies täte, antwortete Peskow, dass es derzeit
       keine solchen Pläne gebe. (rtr)
       
       13.07 Uhr – Kurz vor dem geplanten Beginn ukrainisch-russischen
       Friedensverhandlungen in Istanbul hat die russische Armee weitere
       Fortschritte beim Vormarsch in der ostukrainischen Region Donezk verkündet.
       Russland habe die Dörfer Torskoje und Nowooleksandriwka „befreit“, meldete
       das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag im Onlinedienst
       Telegram. Zuletzt hatte Moskau bei Vorstößen in Donezk wiederholt Erfolge
       gemeldet. (afp)
       
       13.00 Uhr – Nato-Generalsekretär Mark Rutte lobt Deutschland für den Kurs
       bei den Verteidigungsausgaben. Die Bundesregierung nehme bei der dringend
       erforderlichen Steigerung der Ausgaben für die Sicherheit innerhalb der
       transatlantischen Allianz eine führende Rolle ein, sagt Rutte zum Abschluss
       von Beratungen der Nato-Außenminister in Antalya. Dabei betont Rutte, das
       bestehende Zwei-Prozent-Ziel der Nato sei bei weitem nicht ausreichend. Das
       neue Ausgabenziel gemessen an der Wirtschaftsleistung wollen die
       Nato-Staats- und Regierungschef bei ihrem Gipfel Ende Juni in Den Haag
       festlegen. (rtr)
       
       12.19 Uhr – US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat das verstärkte
       Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten als Grund für die Kriege in Gaza
       und der Ukraine ausgemacht. „Wokeness und Schwäche“ hätten Kriege weltweit
       ermöglicht, verkündete Hegseth, als er am Donnerstag Soldaten auf dem
       US-Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid in Katar für die Ansprache von Präsident
       Donald Trump in Stimmung brachte. „Traurigerweise haben wir in den
       vergangenen vier Jahren einen Zusammenbruch in Afghanistan erlebt. Und was
       am 7. Oktober geschah, der Krieg in der Ukraine, ist Gewalt, die durch
       Wokeness und Schwäche entfesselt wurde“, sagte er und versprach: „Wir
       stellen das Ethos des Kriegers wieder her. Schluss mit der politischen
       Korrektheit.“ Anschließend betrat Trump die Bühne, während der 82-jährige
       Country-Sänger Lee Greenwood sein Lied „Proud to be an American“
       schmetterte. (ap)
       
       11.55 Uhr – Die Bundesregierung hat die Äußerungen von Außenminister Johann
       Wadephul (CDU) zu den künftigen Verteidigungsausgaben und einem
       Fünf-Prozent-Ziel der Nato relativiert. „Es bleibt bei der Festlegung, dass
       die Bundesregierung eine Entscheidung über die Höhe der
       Verteidigungsausgaben nach dem Nato-Gipfel Ende Juni treffen wird“, erfährt
       die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag aus Regierungskreisen. Dann
       werde man im Lichte der Beschlüsse des Nato-Gipfels entscheiden. (rtr)
       
       11.25 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die
       russische Delegation für die Gespräche in Istanbul als „dekorativ“. Er
       werde nach seinem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip
       Erdoğan über die nächsten Schritte entscheiden. Selenskyj ist bereit, in
       Istanbul mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen. Putin
       verweigert sich dem jedoch und hat eine niederrangige Delegation in die
       türkische Metropole geschickt. (rtr)
       
       11.10 Uhr – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan mahnt nach Angaben
       seines Büros einen Waffenstillstand und unverzügliche Friedensgespräche an.
       Das werde er in seinem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
       Selenskyj am Donnerstag deutlich machen, heißt es weiter. Erdoğan werde mit
       Selenskyj alle Aspekte der neuesten Entwicklungen im Russland-Ukraine-Krieg
       besprechen, erklärte Fahrettin Altun, der Leiter der Präsidialdirektion für
       Kommunikation, auf der Plattform X. (rtr)
       
       11.10 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft in Ankara
       ein, wo ein Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan
       geplant ist. Das Treffen war für 12.00 Uhr angesetzt. Ukrainischen
       Regierungskreisen zufolge will Selenskyj danach entscheiden, wie es mit den
       in Istanbul geplanten Gesprächen mit russischen Vertretern weitergeht.
       (rtr)
       
       10.55 Uhr – Die für Donnerstag geplanten Gespräche zwischen Russland und
       der Ukraine in Istanbul sollen nach russischen Angaben nun am Nachmittag
       beginnen. Die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa,
       sagt, die Verhandlungen seien auf Initiative der türkischen Seite auf die
       zweite Tageshälfte verlegt worden. (rtr)
       
       10.05 Uhr – Außenminister Johann Wadephul kritisiert, dass Russlands
       Präsident Wladimir Putin nicht zu Verhandlungen mit der Ukraine in die
       Türkei reist. Russland müsse mit einer Delegation anreisen, „die auch der
       Notwendigkeit der aktuellen Situation gerecht wird“, sagt er vor einem
       Treffen der Nato-Außenminister im türkischen Antalya. Er begrüße, dass der
       ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereit sei, Verhandlungen zu
       führen. „Der einzige Stuhl, der leer bleibt, ist der … russische Stuhl.“
       Wadephul zeigt sich überzeugt, dass der US-Kongress neue Sanktionen gegen
       Russland beschließt, falls sich die Regierung in Moskau nicht bewegen
       sollte. (rtr)
       
       09.18 Uhr – US-Präsident Donald Trump hat eine Teilnahme an Gesprächen
       zwischen der Ukraine und Russland in der Türkei nicht vollkommen
       ausgeschlossen, die am Donnerstag beginnen sollen. Er könne am Freitag zu
       den russisch-ukrainischen Gesprächen in die Türkei reisen, „wenn es
       angemessen“ sei, sagt Trump bei einem Besuch in Katars Hauptstadt Doha.
       „Ich habe darüber nachgedacht hinzugehen, aber es ist sehr schwierig“, sagt
       Trump. „Falls etwas passieren sollte, würde ich am Freitag hinfahren, wenn
       es angemessen wäre.“ Er hoffe, dass Russland und die Ukraine etwas
       erreichen können. „Es muss aufhören.“ Trump, der sich auf einer
       Nahost-Reise befindet, hatte erklärt, dass er auch zu den Gesprächen
       zwischen der Ukraine und Russland reisen könnte, wenn auch der russische
       Präsident Wladimir Putin komme. Nach der Absage von Putin hatte es aber in
       US-Regierungskreisen geheißen, dass auch Trump nun nicht mehr dazukommen
       werde. (rtr)
       
       09.20 Uhr – Deutschland zeigt sich laut Außenminister Johann Wadephul offen
       für die Forderung von US-Präsident Donald Trump, das Ausgabenziel der Nato
       auf 5 Prozent der nationalen Wirtschaftsleistung zu erhöhen. Er verweist
       auf die laufende Debatte vor dem Nato-Gipfel Ende Juni. „Das Ergebnis …
       sind die 5 Prozent, die US-Präsident Trump gefordert hat, und wir folgen
       ihm in dieser Hinsicht“, sagt Wadephul bei einem Treffen mit seinen
       Nato-Kollegen im türkischen Antalya. (rtr)
       
       08.38 Uhr – US-Präsident Donald Trump ist nach Aussagen von Außenminister
       Marco Rubio für jeden Mechanismus offen, der zu einem gerechten Frieden
       zwischen der Ukraine und Russland führen würde. Die USA wollten in den
       nächsten Tagen Fortschritte sehen, sagt Rubio vor einem informellen Treffen
       der Nato-Außenminister in Antalya. Eine militärische Lösung für den
       Konflikt gebe es nicht. (rtr)
       
       07.57 Uhr – Nach Angaben der Ukraine gibt es noch keine Uhrzeit für den
       Beginn der Gespräche mit Russland in Istanbul. Dies sei noch nicht
       festgelegt worden, schreibt Andrij Kowalenko, Vertreter des ukrainischen
       Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats, auf Telegram. Die russischen
       Angaben über einen Beginn um 09.00 Uhr MESZ (10.00 Uhr Ortszeit) seien
       falsch und so nicht geplant. Die russische Nachrichtenagentur Tass hatte
       zuvor über den Zeitplan berichtet. (rtr)
       
       07.30 Uhr – Der nächste Schritt in einem möglichen Friedensprozess muss
       laut Nato-Generalsekretär Mark Rutte von Russland kommen. Die Ukraine sei
       eindeutig zu einem Waffenstillstand und sofortigen Gesprächen bereit, sagt
       Rutte vor einem Treffen der Nato-Außenministerinnen und -minister im
       türkischen Antalya. „Es liegt nun an den Russen, sicherzustellen, dass sie
       die nächsten notwendigen Schritte unternehmen.“ (rtr)
       
       07.00 Uhr – Die Gespräche über die Ukraine in Istanbul sollen einem
       russischen Agenturbericht zufolge um 09.00 MESZ (10.00 Uhr Ortszeit)
       beginnen. Das Treffen finde hinter verschlossenen Türen statt, die Presse
       habe keinen Zugang, berichtet die staatliche Agentur Tass unter Berufung
       auf eine mit den Verhandlungen vertraute Person. Als Ort sei der
       Dolmabahce-Palast ausgewählt worden. (rtr)
       
       02.27 Uhr – Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha teilt mit, er habe
       sich mit US-Außenminister Marco Rubio getroffen. Er habe Rubio die
       „Friedensvision“ des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj
       erläutert. Zudem sei es bei dem Gespräch um die „Abstimmung der Positionen
       in dieser kritischen Woche“ gegangen. (rtr)
       
       00.55 Uhr – Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Industriegelände in
       der Nähe der nordöstlichen ukrainischen Stadt Sumy sind drei Menschen
       getötet worden. Dies teilt der Gouverneur der Region, Oleh Hryhorow, auf
       Facebook mit. (rtr)
       
       00. 45 Uhr – Laut einer auf der Webseite des russischen Präsidialamtes
       veröffentlichten Liste werden der russische Präsidentenberater Wladimir
       Medinski und der stellvertretende Verteidigungsminister Alexander Fomin an
       den geplanten direkten Gesprächen mit der Ukraine in Istanbul teilnehmen.
       Die beiden Regierungsverterter waren bereits bei den gescheiterten letzten
       direkten Gesprächen zwischen beiden Seiten in den ersten Wochen nach dem
       Einmarsch Russlands in die Ukraine 2022 dabei. Zudem stehen der
       stellvertretende Außenminister Michail Galusin und der Direktor des
       russischen Auslandsgeheimdienstes, Igor Kostjukow, auf der
       Delegationsliste. (rtr)
       
       ## Reaktion der Ukraine noch unklar
       
       Ohne Russlands Präsidenten Wladimir Putin sollen heute in Istanbul die
       Verhandlungen mit Vertretern Kyjiws zur Beendigung des Ukrainekriegs
       beginnen. Der Kremlchef ließ nach tagelangem Schweigen mitteilen, er reise
       nicht selbst an – die mehrköpfige Delegation Moskaus werde stattdessen von
       seinem Berater Wladimir Medinski angeführt. Kurz darauf berichteten CNN und
       Fox News, dass auch US-Präsident Donald Trump – der zurzeit im Nahen Osten
       unterwegs ist – auf eine Reise in die Türkei verzichte.
       
       Die russische Delegation ist laut der Agentur Interfax am Morgen in
       Istanbul eingetroffen. Nicht an den Gesprächen teilnehmen wird dazu auch
       Putins erfahrener Außenminister Sergei Lawrow. Medinski wiederum, der
       früher einmal Kulturminister war und als politisches Leichtgewicht gilt,
       war bereits 2022 an den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges beteiligt.
       Die Gespräche endeten damals – ebenfalls in der Türkei – ohne Ergebnis.
       
       Unklar war zunächst, wie die Ukraine auf Putins Fernbleiben reagiert. Der
       ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach Angaben eines Insiders
       bereits in die Türkei aufgebrochen. „Wir sind auf dem Weg“, sagte die
       Person der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwochabend. Als Ziel wurde
       allerdings die Hauptstadt Ankara und nicht Istanbul genannt. Es war nicht
       klar, ob Selenskyj vorhat, nach Istanbul weiterzureisen. Er hatte vor
       Bekanntwerden der russischen Delegationsbesetzung in seiner abendlichen
       Videobotschaft erklärt: „Die Ukraine ist zu jedem Format von Verhandlungen
       bereit und wir haben keine Angst vor Treffen.“ Zuvor hatte Selenskyj
       bekräftigt, [1][er werde persönlich in der Türkei auf Putin warten]. Der
       Kremlchef müsse selbst am Verhandlungstisch sitzen, da er allein in
       Russland über Krieg und Frieden entscheide.
       
       Der 54-jährige Medinski gilt als einer der Ideologen des Putin-Systems und
       vermittelte auch in Schulbüchern eine unter Historikern umstrittene
       Sichtweise der russischen und ukrainischen Geschichte. Wissenschaftler und
       Kremlkritiker werfen ihm bewusste Fälschungen und Geschichtsklitterung für
       politisch-propagandistische Zwecke vor. Russlands Delegation gehören laut
       Putin auch Vize-Außenminister Michail Galusin, General Igor Kostjukow vom
       Generalstab sowie Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin an. Putin
       hatte direkte Gespräche in Istanbul ab Donnerstag selbst vorgeschlagen –
       als Antwort auf Selenskyjs Forderung nach einer bedingungslosen Waffenruhe,
       die am Montag hätte beginnen sollen. Der genaue Zeitpunkt für den Beginn
       der Gespräche mit der ukrainischen Delegation sei bisher noch nicht
       festgelegt, hieß es unter Berufung auf russische Verhandlungskreise. (dpa)
       
       ## Trump schickt Rubio, Witkoff und Kellogg nach Istanbul
       
       US-Präsident Trump hatte die Ukraine dazu aufgefordert, in direkte
       Verhandlungen mit Russland einzutreten. Er wandte sich damit gegen ein
       Ultimatum Selenskyjs und der „Koalition der Willigen“ aus
       Ukraine-Verbündeten, die zuerst eine Waffenruhe und dann Verhandlungen
       gefordert hatten. Zur „Koalition der Willigen“ mit mehr als 30 Ländern
       gehören unter anderem Deutschland, Großbritannien und Frankreich.
       
       Bevor die Medienberichte über seinen eigenen Teilnahmeverzicht publik
       wurden, hatte Trump am Mittwoch noch einmal seine Bereitschaft bekräftigt,
       nach Istanbul zu kommen – wenn es denn eine Chance auf eine Lösung gebe.
       Außenminister Marco Rubio werde aber auf jeden Fall dort sein, sagte Trump
       am Rande seiner Reise durch die Golfregion. Die Außenminister der
       Nato-Staaten beraten heute im türkischen Urlaubsort Belek nahe Antalya über
       die Forderung der USA nach einer drastischen Erhöhung der
       Verteidigungsausgaben.
       
       Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha postete auf der Plattform X
       Fotos von sich und Rubio, mit dem er sich in Antalya über
       Friedensbemühungen ausgetauscht habe. Rubio soll nach Angaben seines
       Ministeriums nach dem Ende des Nato-Treffens am Freitag nach Istanbul
       weiterreisen. Neben ihm werden nach Mitteilung des Weißen Hauses auch
       Trumps Sondergesandte Steve Witkoff und Keith Kellogg bei den
       Ukraine-Gesprächen dabei sein. (dpa)
       
       ## Rutte sieht Verhandlungschancen „vorsichtig optimistisch“
       
       Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat sich „vorsichtig optimistisch“ über
       mögliche Fortschritte in den Verhandlungen über eine Waffenruhe in der
       Ukraine geäußert. Sollte Russland bereit sein „mitzuspielen“, könnten „in
       den nächsten Wochen einige Durchbrüche erzielt werden“, sagte Rutte am
       Donnerstag am Rande des Treffens der Nato-Außenminister in Antalya. „Der
       Ball liegt jetzt bei Russland“, fügte er hinzu.
       
       Die Ukraine sei „bereit“, sich zu einer Waffenruhe und zu sofortigen
       Verhandlungen über eine Waffenruhe zu verpflichten, betonte Rutte. Es sei
       eindeutig, dass Russland eine weniger ranghohe Delegation nach Istanbul
       sende, sagte Rutte. (afp)
       
       ## Heusgen: Kreml setzt nicht auf Verhandlungen
       
       Der ehemalige Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph
       Heusgen, hat das Fernbleiben von Kremlchef Wladimir Putin bei den geplanten
       Ukraine-Gesprächen in der Türkei als Verhandlungsverweigerung Russlands
       gewertet. Putin schicke „Beamte der zweiten Reihe. Damit können keine
       Fortschritte erzielt werden. Das ist ein Feigenblatt“, sagte Heusgen am
       Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Es werde klar, dass der russische
       Präsident „nicht auf Verhandlungen setzt, sondern auf Stärke“.
       
       Putin habe mit seinem Vorschlag zu Direktverhandlungen gegenüber den USA
       zeigen wollen, dass er verhandlungsbereit sei, „aber in der Sache bewegt er
       sich keinen Zentimeter“. Damit zeige sich, „dass das Einzige, was gegenüber
       Russland funktioniert, eine Politik der Stärke ist“, sagte der
       Sicherheitsexperte weiter.
       
       Heusgen lobte das Auftreten von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in der
       Außenpolitik. „Der neue Kanzler hat direkt die richtigen Signale gesandt.
       Er sucht den Schulterschluss in Europa, er sucht den Schulterschluss mit
       Frankreich, mit Polen, mit Großbritannien“, sagte er. Gerade im Hinblick
       auf die Sanktionen gegen Russland bleibe es wichtig, dass Europa und die
       USA zusammen vorangehen. (afp)
       
       15 May 2025
       
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   DIR +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Ukraine und Russland vereinbaren großen Gefangenenaustausch
       
       Nach nicht mal zwei Stunden sind die Verhandlungen zwischen der Ukraine und
       Russland vorbei. Vereinbart wurde, jeweils 1000 Kriegsgefangene
       auszutauschen.
       
   DIR Meduza-Auswahl 8. – 14. Mai: Was Putin beim Treffen in der Türkei erreichen will
       
       Am Donnerstag wird dort ein Ende des Kriegs in der Ukraine verhandelt.
       Putin könnte den Wunsch von US-Präsident Trump nach einem diplomatischen
       Erfolg ausnutzen.
       
   DIR Verhandlungen über Ukraine-Krieg: Wer kommt zu den Gesprächen nach Istanbul?
       
       Am Donnerstag sollen sich ukrainische und russische Delegationen in der
       Türkei treffen. Selenskyj reist selbst an, ob Putin teilnimmt, bleibt
       unklar.
       
   DIR Mögliches Treffen Selenskyj und Putin: Ein Waffenstillstand wäre schon viel
       
       Putin hat sich mit der Idee eines Istanbul-Treffens selbst eine Falle
       gestellt. Es ist gut, dass die Ukraine zu einem Gespräch bereit ist.