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       # taz.de -- Mysterium Onkel Ahmet: Der lächelnde Dönermann
       
       > Das Onkel-Ahmet-Logo ist in Imbissstuben allgegenwärtig. Ein BR-Podcast
       > geht dem Schöpfer auf die Spur. Das macht Spaß – eigentlich.
       
   IMG Bild: Das Team hinter dem Podcast „Döner Papers“ hat den Schöpfer der Grafik ausfindig gemacht
       
       Der zufrieden lächelnde Koch mit dem Zwirbelbart und der Kochhaube ist
       überall. In fast jedem Kebabladen kann man ihn auf dem Dönerpapier sehen
       und in letzter Zeit immer häufiger auch auf T-Shirts, Caps und Stickern.
       Trotzdem weiß niemand, wo der häufig Onkel Ahmet genannte Koch eigentlich
       herkommt – zumindest bisher.
       
       Denn das Team hinter dem Podcast [1][„Döner Papers“ des Bayerischen
       Rundfunks] hat den Schöpfer ausfindig gemacht. In der sechsteiligen
       Podcastreihe präsentieren Aylin Doğan und ihr Team die Ergebnisse ihrer
       dreijährigen Recherche, sprechen mit Dönerverkäufern, treffen Größen der
       Industrie und gehen auch mal falschen Fährten nach. Die dichte Erzählweise
       macht Spaß, die Dichte der Jugendsprache dagegen mag Geschmackssache sein.
       
       [2][Der Boom des Döners] startet in den 90ern. Die Rezession fördert die
       Nachfrage nach einfachem Essen. Und die Kündigungswellen treffen als Erstes
       die Menschen am unteren Ende der Nahrungskette: [3][Gastarbeiter, von denen
       sich viele daraufhin mit Imbissbuden selbstständig machen].
       
       Etwa zur gleichen Zeit taucht Onkel Ahmet erstmals auf. Doch erst jetzt, 35
       Jahre später, kennt die Welt seinen Namen: Mehmet Unay. Das Logo habe er in
       einer Stunde entworfen, eine Collage aus Cliparts, den Schriftzug „Döner
       Kebab“ habe jemand anderes hinzugefügt. Daher habe er auch nie Anspruch auf
       das Werk erheben wollen und es nie patentieren lassen, erklärt Unay.
       
       Während der Schöpfer einen Archetyp der Bescheidenheit abgibt, versuchen
       andere, sich das Logo zu krallen. Ein Berliner Hipster-Musiklabel etwa oder
       ein Immobilienunternehmer, der sich eine Tüte im Dönerladen geben lässt,
       sie einscannt und für 300 Euro beim Patentamt anmeldet.
       
       Dieses wird gültig, wenn der Urheber sich nicht rechtzeitig meldet. Die
       Suche nach dem Schöpfer wird damit auch zum Rennen gegen die Zeit, um
       Gerechtigkeit zu schaffen und Onkel Ahmet nach Hause zu bringen.
       
       30 May 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.br.de/presse/inhalt/pressemitteilungen/doener-papers-raetsel-um-doener-logo-geloest-100.html
   DIR [2] /Obergrenze-fuer-Imbissbuden-in-Heilbronn/!6047858
   DIR [3] /Tuerkische-Doener-Initiative/!6017955
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jannik Grimmbacher
       
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