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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Selenskyj spricht von „harter Nacht“ und fordert weitere Sanktionen
       
       > Trotz schwerer russischer Drohnen- und Raketenangriffe auf die
       > ukrainische Hauptstadt Kyjiw wird der Gefangenenaustausch zwischen den
       > beiden Kriegsparteien fortgesetzt.
       
   IMG Bild: Brand in einem Wohnhaus in Kyjiw nach den nächtlichen Drohnen- und Raketenangriffen
       
       ## Jeweils weitere 307 Gefangene ausgetauscht
       
       Russland und die Ukraine haben nach Angaben des russischen
       Verteidigungsministeriums [1][ihren bisher größten Gefangenenaustausch
       fortgesetzt] und jeweils weitere 307 Menschen freigelassen. Insgesamt war
       ein Austausch von insgesamt jeweils 1.000 Gefangenen zwischen Moskau und
       Kyjiw vereinbart worden. (dpa)
       
       ## Russland meldet Einnahme von drei ukrainischen Ortschaften
       
       Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in
       Moskau drei ukrainische Ortschaften eingenommen. Es handele sich um
       Stupotschki und Otradne in der Region Donezk sowie Loknia in der Region
       Sumy, teilt das Ministerium mit. Die Kampfhandlungen in dem Gebiet würden
       andauern. (rtr)
       
       ## Selenskyj verurteilt jüngsten russischen Großangriff scharf
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisiert Russland nach dem
       jüngsten Großangriff auf die Ukraine scharf. „Es war eine harte Nacht für
       die gesamte Ukraine“, schreibt Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst
       Telegram. Dies sei ein neuerlicher Beweis dafür, dass Russland eine
       Waffenruhe zur Beendigung des Krieges blockiere. „[2][Nur zusätzliche
       Sanktionen] gegen Schlüsselsektoren der russischen Wirtschaft werden Moskau
       zu einem Waffenstillstand zwingen.“ (rtr)
       
       ## Ukraine: Russland hat 250 Drohnen und 14 Raketen eingesetzt
       
       Das ukrainische Militär beziffert das Ausmaß des jüngsten Luftangriffs auf
       das Land. Russland habe insgesamt 250 Langstrecken-Drohnen und 14
       ballistische Raketen eingesetzt, teilt die Luftwaffe mit. Schwerpunkt des
       nächtlichen Angriffs sei Kyjiw gewesen. Nach ukrainischen Angaben wurden
       sechs der 14 Raketen und 245 der 250 Drohnen abgefangen oder mit
       elektronischen Mitteln abgewehrt. Vielfach fielen aber Trümmer der
       abgeschossenen Drohnen auf Wohngegenden. (rtr/dpa)
       
       ## 15 Verletzte nach massiven russischen Angriffen auf Kyjiw
       
       Ein massiver russischer Angriff hat in der Nacht zum Samstag in der
       ukrainischen Hauptstadt Kyjiw für Angst und Chaos gesorgt. Viele Bewohner
       suchten Schutz in U-Bahnhöfen, andere mussten mit ansehen, wie ihre
       Wohnungen zerstört wurden. Mindestens 15 Menschen seien verletzt worden,
       teilten die Behörden mit. Die Kyjiwer Militärverwaltung sprach von einer
       schwierigen Nacht für alle. Mehr als sieben Stunden lang galt der
       Luftalarm.
       
       Im Bezirk Oblon, aus dem besonders große Schäden und mindestens fünf
       Verletzte gemeldet wurden, berichtete der Bewohner Jurij Bondartschuk vom
       Moment, als sein Mehrparteienhaus getroffen wurde. Er habe einen lauten
       Knall gehört, zerbrochenes Glas sei durch die Gegend geflogen, sagte
       Bondartschuk der Nachrichtenagentur AP, während die Feuerwehrleute in der
       Nacht noch versuchten, das Haus zu löschen. „Der Balkon ist komplett
       zerstört, genauso wie die Fenster und die Türen.“ (dpa)
       
       ## Mehrere Brände in Gebäuden nach russischen Angriffen auf Kyjiw
       
       Nach dem russischen Drohnen- und Raketenangriff in der Nacht auf Kyjiw ist
       es zu mehreren Bränden in Gebäuden durch herabstürzende Trümmerteile
       gekommen. Nach Angaben des Bürgermeisters Vitali Klitschko wurden
       mindestens acht Menschen verletzt, zwei davon mussten im Krankenhaus
       behandelt werden. Laut Klitschko waren Kyjiws Luftabwehreinheiten im
       Einsatz.
       
       Timur Tkachenko, der Leiter der Kyjiwer Militärverwaltung, sagte, dass in
       zwei Stockwerken eines Wohnhauses im Bezirk Dniprovskyi ebenfalls ein Feuer
       ausgebrochen sei. Weiterhin sollen herabfallende Trümmer auch einen Brand
       in Obolon in den nördlichen Vororten der Stadt und in einem Einkaufszentrum
       in derselben Gegend ausgelöst haben. Der Fliegeralarm sei für mehr als zwei
       Stunden nach Beginn des Angriffs durchgängig ausgelöst gewesen, so die
       Behörden.
       
       Die nächtlichen Angriffe folgten offenbar auf mehrtägige ukrainische
       Drohnenangriffe auf Ziele in Russland, einschließlich der Hauptstadt
       Moskau. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte am Freitag
       angekündigt, dass Russland auf diese Angriffe reagieren werde. (rtr)
       
       ## Klitschko meldet russische Angriffe auf ukrainische Hauptstadt
       
       Die ukrainische Hauptstadt Kyjiw ist nach Angaben des Bürgermeisters Witali
       Klitschko am frühen Samstagmorgen von einem kombinierten Drohnen- und
       Raketenangriff erschüttert worden. Klitschko teilte dies über die
       Nachrichten-App Telegram mit und befahl den Einsatzkräften, sich in den
       westlich des Stadtzentrums gelegenen Stadtteil Swjatoschynski zu begeben.
       Augenzeugen berichteten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass es
       eine Reihe von Explosionen die Stadt gegeben hat. (rtr)
       
       ## Gefangenenaustausch soll fortgesetzt werden
       
       Russland und die Ukraine wollen am Samstag und am Sonntag den größten
       Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn fortsetzen. Das kündigte der
       ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen
       Videobotschaft an. Ähnlich äußerte sich das Moskauer
       Verteidigungsministerium: Der vereinbarte Austausch von je 1.000 Gefangenen
       solle in den nächsten Tagen fortgesetzt werden, hieß es am Freitag.
       
       „Es gibt keine größere Freude“, schrieb der ukrainische Außenminister
       Andrij Sybiha bei der Plattform X. „Solche humanitären vertrauensbildenden
       Maßnahmen sind von entscheidender Bedeutung für unsere kontinuierliche
       Arbeit, den Frieden wiederherzustellen.“
       
       Bei dem größten Austausch in dem seit mehr als drei Jahren andauernden
       russischen Angriffskrieg wurden am Freitag jeweils 390 Rückkehrer an die
       andere Seite übergeben. Nach Angaben des zuständigen Kyjiwer
       Koordinierungsstabs kamen drei Frauen und 387 Männer aus russischer
       Gefangenschaft frei. Die freigelassenen Soldaten hatten die Ukraine demnach
       in den Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja, Charkiw und Cherson
       verteidigt. Alle Freigelassenen würden medizinisch untersucht und erhielten
       physische und psychologische Hilfe.
       
       Dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge wurden 270 Kriegsgefangene
       und 120 Zivilisten aus ukrainischer Gefangenschaft freigelassen. Unter den
       Zivilisten seien auch Bürger aus den zeitweilig von Kyjiws Truppen
       kontrollierten Orten im russischen Gebiet Kursk. „Derzeit befinden sich die
       russischen Soldaten und die Zivilisten im Hoheitsgebiet der Republik
       Belarus, wo sie die notwendige psychologische und medizinische Hilfe
       erhalten“, hieß es in der Mitteilung. Sie alle sollten bald nach Russland
       kommen, um ihre Behandlung und Rehabilitation in medizinischen
       Einrichtungen fortzusetzen.
       
       Der Austausch war vergangene Woche bei Gesprächen in Istanbul vereinbart
       worden. Er blieb das einzige konkrete Ergebnis der ersten direkten
       russisch-ukrainischen Verhandlungen seit 2022, auf die vor allem
       US-Präsident Donald Trump gedrängt hatte. (dpa)
       
       ## Lawrow kündigt an, Bedingungen für Kriegsende zu präsentieren
       
       Der russische Außenminister Sergej Lawrow stellte in Aussicht, der Ukraine
       bald Bedingungen für eine Beendigung des seit mehr als drei Jahren
       andauernden Kriegs zu präsentieren, wie die russische Agentur Interfax
       berichtete. „Sobald der Kriegsgefangenenaustausch abgeschlossen ist, dann
       werden wir bereit sein, der ukrainischen Seite den Entwurf eines solchen
       Dokuments, den die russische Seite jetzt vollendet, zu übergeben“, sagte
       er.
       
       Selenskyj sagte, wenn Russland eine ganze Woche brauche, um ein sogenanntes
       Memorandum als Antwort auf die Forderung nach einer Waffenruhe vorzulegen,
       „dann ist das nichts anderes als eine Verhöhnung der Welt. So viel
       vergeudete Zeit“. Neue Sanktionen gegen Russland seien notwendig,
       bekräftigte der ukrainische Präsident. (dpa)
       
       ## Putin will russische Waffenexporte ausbauen
       
       Kremlchef Wladimir Putin kündigte derweil an, russische Waffenexporte in
       andere Länder ankurbeln zu wollen. „Es ist nötig, den Umfang der
       Exportlieferungen aktiv zu vergrößern“, sagte er bei einer im
       Staatsfernsehen übertragenen Rede bei einer Sitzung des Ausschusses für
       militärisch-technische Zusammenarbeit. Der Auftragsbestand für russische
       Militärerzeugnisse sei hoch – im Umfang von Dutzenden Milliarden Euro.
       
       Entscheidend und an erster Stelle bleibe unverändert die Versorgung der
       Einheiten im Ukraine-Krieg, sagte Putin. Dafür solle es neue staatliche
       Anreize geben. Zugleich müsse Russland seine Position auf dem
       internationalen Rüstungsmarkt behaupten und bei harter Konkurrenz bestehen.
       Im vergangenen Jahr sei Moskau seinen Exportverpflichtungen bei den
       ausländischen Partnern im Großen und Ganzen nachgekommen. Ihnen solle
       künftig ein breiteres Spektrum an Dienstleistungen angeboten werden. (dpa)
       
       ## Zwei Tote bei russischem Angriff auf Odessa
       
       Bei einem russischen Angriff mit zwei ballistischen Raketen auf die
       südukrainische [3][Hafenstadt Odessa] ist die Zahl der Toten auf zwei
       gestiegen. Einer sei ein Hafenmitarbeiter gewesen, der zweite ein
       71-Jähriger, teilte Gebietsgouverneur Oleh Kiper bei Telegram mit. Zuvor
       war die Rede von einem Toten und acht Verletzten, darunter vier
       Schwerverletzten gewesen.
       
       Ein anderer russischer Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt
       Tschuhujiw forderte ebenfalls Opfer. Eine Frau sei getötet worden, teilte
       der Gouverneur des Charkiwer Gebiets, Oleh Synjehubow, bei Telegram mit.
       Zudem seien zwei Männer verletzt worden. (dpa)
       
       24 May 2025
       
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