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       # taz.de -- Familie und Staatsbürgerschaft: Koalition will Verschärfung
       
       > Ende des Familiennachzugs: Geflüchtete sollen keine Möglichkeiten mehr
       > haben, Familienangehörige nachzuholen.
       
   IMG Bild: Berlin am 12. April: Betroffene protestieren gegen die geplante Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Geschützte
       
       Berlin dpa/taz | Wenige Wochen nach Amtsantritt hat die neue schwarz-rote
       Koalition erste Verschärfungen im Migrationsbereich auf den Weg gebracht.
       Das Kabinett beschloss in Berlin zwei Gesetzentwürfe von
       [1][Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU)], wie die Bundesregierung
       mitteilte. Beide Vorhaben benötigen die Zustimmung des Bundestags.
       
       „Von daher heute ein entscheidender Tag bei der Frage der Reduzierung von
       illegaler Migration und im Kampf gegen die Überforderung der
       Integrationssysteme, der Aufnahmesysteme“, sagte Dobrindt. Er erklärte, die
       fehlende Lösung der Aufgabe Migration habe maßgeblich zur
       gesellschaftlichen Polarisierung beigetragen. Dem wolle er entgegenwirken.
       
       Konkret sollen bestimmte Flüchtlinge nicht mehr die Möglichkeit haben, enge
       Angehörige zu sich nach Deutschland zu holen. Auch die beschleunigte
       Einbürgerung für besonders gut integrierte Einwanderer nach drei Jahren
       [2][soll das Kabinett wieder zurücknehmen]. Beide Vorhaben sollen nach
       Vorstellungen Dobrindts noch im Juni auch den Bundesrat passieren.
       
       Es geht um Menschen [3][mit sogenanntem subsidiären Schutzstatus]. Das sind
       Geflüchtete, die hier zwar kein Asyl oder Flüchtlingsschutz bekommen, aber
       trotzdem bleiben dürfen, weil ihnen in ihren Heimatländern beispielsweise
       politische Verfolgung, Folter oder die Todesstrafe droht. Viele
       Bürgerkriegsflüchtlinge fallen in diese Gruppe.
       
       28 May 2025
       
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