# taz.de -- „Letzte Generation“ benennt sich um: Klimabewegung startet „Parlament der Menschen“
> Früher hießen sie „Letzte Generation“ und klebten sich auf Straßen fest.
> Nun hat die „Neue Generation“ ein „Parlament der Menschen“ eröffnet.
IMG Bild: Das „Parlament der Menschen“ in Berlin
Berlin epd | Die Klimabewegung [1][„Neue Generation“] hat am Freitag in
Berlin vor dem Reichstagsgebäude ein „Parlament der Menschen“ gestartet. 60
Menschen wurden dafür ausgelost, um am Wochenende an gesellschaftlichen
Prozessen teilzuhaben, erklärten die Aktivisten. Ziel sei es, einen Katalog
an Prinzipien für eine „neue Generation der Demokratie“ zu erarbeiten.
Das Parlament soll regelmäßig stattfinden und immer neu ausgelost werden.
Zentrales Thema der dreitägigen Arbeit sei, wie man den Einfluss von Geld
auf Demokratie und Gesellschaft zurückdrängen könne. „Wir stecken in einer
Demokratiekrise“, sagte die Aktivistin Emma Dorow. Den Bundestag
bezeichnete sie als „Parlament des Geldes“.
Zudem kritisierte sie einen angeblichen Einfluss von Medienunternehmern wie
dem Besitzer der Plattform X, [2][Elon Musk], oder dem
Springer-Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner. Man habe auf eine möglichst
repräsentative Zusammensetzung des Parlaments geachtet, hieß es. Das
Durchschnittsalter der Ausgelosten betrage 45,6 Jahre, etwa 28 Prozent
hätten einen Migrationshintergrund. Unter den 60 Personen befinden sich
demzufolge 29 Frauen, 28 Männer und drei non-binäre Menschen.
Als „Parlamentsgebäude“ dient eine Kuppel, die der auf dem
Reichstagsgebäude ähnelt. Für das Auswahlverfahren wurden Personen online
und telefonisch befragt. Unter den knapp 300 Interessierten wurde dann
gelost.
## Philosoph und Unternehmer Jascha Rohr begleitet Parlament
Die „Neue Generation“ räumte ein, das erste Parlament rekrutiere sich zu
einem Großteil aus der Bewegung oder aus Sympathisierenden, trotzdem sei
der Anspruch eine größtmögliche Diversität.
Die Arbeit des Parlaments soll unter anderem von dem Philosophen und
Unternehmer Jascha Rohr begleitet werden. Er hatte demnach den von der
vorhergehenden Bundesregierung eingesetzten Bürgerrat „Ernährung im Wandel“
mitgestaltet.
Kommende Woche soll zudem eine „Widerstandswelle in Berlin“ stattfinden,
kündigten die Aktivistinnen und Aktivisten an. Lars Werner von der Bewegung
sagte, man wolle weiterhin [3][zivilen Ungehorsam] leisten, etwa
Polizeianweisungen nicht nachkommen. Der Protest solle aber „friedlich und
respektvoll“ ablaufen.
Man sei „am meisten an Versöhnung interessiert, damit wir wieder zueinander
kommen können“, erklärte Werner. An den Protestformen der „Letzten
Generation“, bei denen sich Aktivisten unter anderem an Straßen klebten,
hatte es immer wieder Kritik gegeben. Die „Neue Generation“ ist aus der
[4][„Letzten Generation“] heraus entstanden und setzt sich nach eigenen
Angaben unter anderem für einen „grundlegenden Wandel hin zu einer
lebendigen Erde und echter Demokratie“ ein.
30 May 2025
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