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       # taz.de -- EU-Verordnung gegen Elektroschrott: Wenn reparieren nur günstiger wäre und schneller ginge
       
       > Die EU will Reparaturen von Elektro-Produkten fördern. Gut so! Noch
       > besser wäre aber ein Reparaturbonus.
       
   IMG Bild: Reparieren geht vor Konsumieren!
       
       Der Staubsauger tut’s nicht mehr, die Waschmaschine stottert so komisch,
       und der Akku vom Smartphone ist quasi schon dann leergesaugt, wenn das
       Gerät 5 Minuten weg ist vom Ladekabel. Was tun? Reparieren oder gleich
       wegwerfen und neu kaufen? Erstaunlich viele Menschen erwägen eine
       Reparatur. In einer Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale
       Bundesverbandes vom Ende vergangenen Jahres gab mehr als die Hälfte der
       Befragten an, dass sie schon mal ein Gerät gerne hätten reparieren lassen –
       es dann aber doch nicht getan haben.
       
       Denn zwischen Wollen und Handeln liegt leider die Realität. Und die sieht
       häufig so aus: Reparatur teurer als Neugerät, Termin mit Reparaturdienst
       erst in ein paar Wochen möglich, keine Ersatzteile verfügbar,
       Handwerker:in sagt, das lohnt nicht mehr. So wachsen die Berge an
       Elektro- und Elektronikschrott und die Umsätze der Hersteller und Händler.
       
       Dass [1][die EU-Kommission gegensteuert] und schrittweise für
       Produktgruppen von Geräten Vorgaben für deren Reparierbarkeit macht,
       [2][angefangen am 20. Juni mit Smartphones und Tablets, ist daher richtig].
       Doch in der Praxis wird sich zeigen, dass das nicht genug ist. Denn ein
       Recht auf Reparatur nützt Menschen und Umwelt nur dann etwas, wenn im
       Ergebnis eine Reparatur merkbar günstiger wird als der Neukauf eines
       gleichwertigen Geräts.
       
       ## Ersatzteile sollten günstiger sein
       
       Erreichen ließe sich das auf unterschiedlichen Wegen, die sich auch bestens
       kombinieren lassen: Neben strengen Vorgaben zur Reparierbarkeit braucht es
       klare Höchstgrenzen dazu, was Ersatzteile kosten dürfen, und am besten
       einen Reparaturbonus, wie Verbraucher:innen in Deutschland ihn bereits
       in einigen Regionen beantragen können.
       
       Die gute Nachricht: Einen Reparaturbonus muss nicht die EU initiieren,
       ebenso wenig wie die Bundesregierung, auch wenn eine gute, einheitliche
       Lösung natürlich die beste wäre. Aber jedes Bundesland, sogar Kommunen
       können hier notfalls selbst aktiv werden und Zuschüsse zu Reparaturen
       zahlen – und so dazu beitragen, den allgegenwärtigen
       Wegwerfen-neukaufen-Automatismus zu durchbrechen.
       
       17 Jun 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Ladestecker-werden-etwas-einheitlicher/!6059158
   DIR [2] https://www.heise.de/hintergrund/Wie-die-EU-das-Recht-auf-Reparatur-staerken-will-10355449.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Svenja Bergt
       
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