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       1 „Chinga La Migra“ – Pak Joko
       
       Im Soundtrack der Proteste von Los Angeles darf dieser Song aus diesem Jahr
       nicht fehlen: In [1][„Chinga la Migra“] – zu Deutsch: F*** die
       Migrationsbehörde – rappt der indonesischstämmige Pak Joko auf Englisch und
       Spanisch gut gelaunt gegen Rassismus und Polizeigewalt und stellt sich als
       Ally mit einer Liebeserklärung an alle „stolzen Töchter von Migranten“ an
       die Seite der Hispanics: Ich liebe Latinas, ich kann nichts dagegen tun,
       ich will keine Gringas. Ob Asians oder Hispanics: Von rassistischer
       Polizeigewalt sind beide Gruppen betroffen.
       
       2 „Immigrants (We Get the Job Done)“ – K’naan, Snow Tha Product, Riz MC,
       Residente
       
       Wie kam es, dass das Wort Migrant in Amerika zum Schimpfwort wurde?, fragen
       die Künstler in „[2][Einwanderer (Wir erledigen die Arbeit)]“ auf „The
       Hamilton Mixtape“ von 2016. In dem HipHop-Song geht es um den
       Überlebenskampf von Migranten in den USA – mit drei Jobs unter miesen
       Bedingungen und auf Fluchtrouten dorthin: Mann, ich segelte mutig auf den
       Gräbern, glaub nicht, ich hab die Grabsteine nicht bemerkt, die als Wellen
       getarnt waren. Starke Raps auf Englisch und Spanisch.
       
       3 „El hielo (ICE)“ – La Santa Cecilia 
       
       In dieser leise-melancholischen [3][Cumbia] besang La Santa Cecilia schon
       2013, also noch zu Obamas Zeiten, das unmenschliche Vorgehen der
       US-Einwanderungsbehörde: Die ICE läuft durch die Straßen. Nie weiß man,
       wann man dran ist. Die Kinder weinen, wenn sie aus dem Haus gehen. Sie
       weinen, wenn sie sehen, dass die Mama nicht kommt. Einer bleibt hier, der
       andere dort. Das kommt davon, wenn man auszieht, um zu arbeiten. 2014 bekam
       die gebürtige Angelina dafür einen Grammy, heute wird der Song bei
       Protesten gespielt. 
       
       4 „FDT“ – YG
       
       Dass Donald Trump Los Angeles hasst, liegt vielleicht auch an Tracks wie
       diesem – und beruht auf Gegenseitigkeit. Schon 2016 rappte der
       kalifornische Künstler YG (Young Gansta) in „[4][FDT]“ (F*** Donald Trump):
       Ohne Mexikaner wären die USA nicht die USA. Und wenn es Zeit ist, sich
       zusammenzutun, dann geht’s los. Schwarze Liebe, brauner Stolz. Den Weißen
       geht’s genauso wie meinen Mexikanern. Und später: Wann ist deine
       L.-A.-Wahlkampfveranstaltung? Wir werden deine Scheiße zum Absturz bringen.
       Der Song wartet noch auf seine Umsetzung.
       
       5 „Clandestino“ – Manu Chao 
       
       Ein Klassiker ist der Song „[5][Clandestino]“ (auf Deutsch etwa: Illegaler)
       des spanischfranzösischen Künstlers Manu Chao von 1998, mit dem er dem
       Schicksal Papierloser aus Bolivien über Mexiko bis Algerien ein Denkmal
       gesetzt hat: Ich bin ein Rochen im Meer, ein Geist in der Stadt. Mein Leben
       ist verboten, sagt die Behörde. Ich bin allein unterwegs mit meinem
       Schmerz, allein bleibt meine Strafe. Wegrennen ist mein Zielort, denn ich
       habe keine Papiere. Vielleicht zu melancholisch für eine Demo, trotzdem:
       ikonisch. (sny)
       
       14 Jun 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.youtube.com/watch?v=rObK-RbvR0A
   DIR [2] https://www.youtube.com/watch?v=6_35a7sn6ds
   DIR [3] https://www.youtube.com/watch?v=yx3tqPEqDOo
   DIR [4] https://www.youtube.com/watch?v=1uvIuWf3rrc
   DIR [5] https://www.youtube.com/watch?v=7AzimrAgWbA
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Sunny Riedel
       
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