URI: 
       # taz.de -- Neues Heftchen für die Gen Z: Brainrot auf Papier
       
       > Im neuen Magazin „InStyle Gen Z“ gibt’s generationsspezfische
       > Kaufempfehlungen für teures Protein-Popcorn. Auch Micro-Trend ist hier
       > kein Unwort.
       
   IMG Bild: Cover des neuen Magazins „InStyle Gen Z“ (Ausschnit)
       
       Slay! It’s Giving! Iconic! Für alle [1][Boomer], die das nicht verstehen:
       Das heißt so was wie „knorke“ oder „flott“ in Gen-Z-Sprache, die man schon
       beherrschen muss, um die neue [2][InStyle Gen Z] als lesbar zu empfinden.
       
       Die Gen Z, das ist die [3][Generation Z], geboren etwa von 1997 bis 2012.
       Und die InStyle, das ist ein Magazin des Burda Verlags, das mit dafür
       gesorgt hat, dass viele junge Mädchen [4][ihre Körper hassen.]
       
       Damit will der Ableger für die neue Generation nun aufräumen. Neben
       etlichen Kaufempfehlungen, Beauty-Tipps und unkontroversen Bildern
       normschöner Personen gibt es auch einen Artikel, der mit dem krankhaften
       Wunsch, dünn sein zu wollen, abrechnet. Das ist ungewöhnlich und erfreulich
       – sogar lesenswert. Auch eine Kulturanalyse über die Rückkehr des Pop
       sticht heraus.
       
       Anderes bleibt grenzwertig oberflächlich. Etwa ein Interview mit der
       Sängerin Zoe Wees. Keine einzige kritisch anmutende Frage hat es da
       reingeschafft – leider, denn bei Wees’ Social-Media-Nutzung (circa elf
       Stunden Screentime täglich) und Konsumverhalten („Wenn ich etwas sehe, was
       mir gefällt, shoppe ich es …“) hätte man durchaus eine ungemütliche
       Nachfrage stellen können.
       
       ## Regelrechte Kaufvorschläge
       
       Klar, ein Stylemagazin ist nicht für Konsumkritik da. Ganz im Gegenteil:
       Die „Members of the Editorial Board“, also die Redakteur_innen, machen
       regelrechte Kaufvorschläge. Micro-Trend ist hier kein Unwort. 21 Euro
       teures Protein-Popcorn von Khloé Kardashian oder Metalltassen von Erewhon
       für 51 Euro sind betitelt mit „DAS müsst ihr euch schnappen“.
       
       Und dann gibt es noch die krampfhaft untergebrachten Gen-Z-Ausdrücke: „Main
       Character Vibes activated“, „wir sind obsessed“, „komplett random“ – das
       kann beim Lesen wie Brainrot wirken. Ob das die Gen Z abfeiert? Oder doch
       nur die „Members of the Editorial Board“?
       
       „InStyle Gen Z“, erste Ausgabe am 31. Mai 2025 erschienen
       
       13 Jun 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Altersdiskriminierung-in-der-Sprache/!6090128
   DIR [2] https://www.instyle.de/fashion/instyle-gen-z-erwartet-im-neuen-heft
   DIR [3] /Generationen/!6084397
   DIR [4] /Kolumne-Luft-und-Liebe/!5200650
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Valérie Catil
       
       ## TAGS
       
   DIR Zeitschriften
   DIR Feminismus
   DIR Generationen
   DIR Social-Auswahl
   DIR Big Tech
   DIR Generationen
   DIR Vogue
   DIR Luft und Liebe
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Altersgrenze für Social Media: Das falsche Verbot
       
       Wer unter 16 ist, soll Apps wie Tiktok nicht mehr nutzen dürfen – das
       fordert nun auch die Bildungsministerin. Besser wäre etwas anderes.
       
   DIR Generationen: Der Mythos vom Konflikt
       
       Boomer konservativ, Millennials Weicheier, Gen Z faul – ständig wird Streit
       zwischen den Generationen heraufbeschworen. Doch das ist zu einfach und
       überdeckt die tatsächlichen Konflikte.
       
   DIR Modemagazin „Vogue“ will politisch sein: Welt verbessern im Prada-Kleid
       
       Die deutsche „Vogue“ hat sich politisiert. Auch, weil die Werbewelt von
       Diversität profitieren will. Margot Friedländer auf dem Cover passt dazu.
       
   DIR Kolumne Luft und Liebe: Ein Laster voller Mädchenkotze
       
       Früher guckten sich Leute Hinrichtungen an, heute Castingshows. Warum
       „Germany’s Next Topmodel“ weg muss.