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       # taz.de -- Bewegungstermine in Berlin: Gegen Zäune, Nazis und Ausbeutung
       
       > Der „Tag Z“ im Görli rückt näher, Antifas demonstrieren gegen
       > Naziangriffe und die autonome Szene will sich vernetzen. Die
       > Bewegungstermine der Woche.
       
   IMG Bild: Der „Tag Z“ kommt – die Aktivist:innen sind vorbereitet
       
       Im Görlitzer Park wird es ernst. Jederzeit können nun die Maschinen
       anrücken, um die vom Senat seit langer Zeit geplante Einhegung des
       öffentlichen Raumes in die Tat umzusetzen. Ein entsprechender Auftrag wurde
       [1][von der Verkehrsverwaltung an eine Baufirma verteilt], deren Name der
       Senat aus Sicherheitsgründen verschweigt. Für die Aktivist:innen
       bedeutet das: Auch ihr „Tag Z“ rückt näher, an dem sie zur Tat schreiten
       wollen, um die Law-and-Orderisierung von Kreuzberg doch noch in Handarbeit
       zu stoppen.
       
       Um diesen Widerstand konkret zu planen, lädt [2][die Initiative Görli 24/7]
       am Donnerstag (5. Juni) um 18 Uhr zur Park- und Kiezversammlung am
       Pamukkale. „Wir wollen gemeinsam Ideen aushecken und Pläne schmieden, wie
       wir dem Senat in die Suppe spucken und die geplante rassistische,
       ausgrenzende und teure Görli-Schließung verhindern können“, heißt es [3][in
       einem Aufruf].
       
       Weiter im Norden der Stadt, im Baiz (Schönhauser Allee 26 A), lädt
       unterdessen die North East Antifa [4][zu einem antimilitaristischen Abend]
       im Vorfeld der Gegenproteste zum „Veteranentag“ am 15. Juni ein. Konkret
       soll es dagegen gehen, dass der Staat wieder junge Menschen für ein Jahr in
       ein System des Gehorsams, der Autorität und der militarisierten Gewalt
       zwingen will. Mit der „Wehrpflicht“ macht der Staat Menschen zu
       Instrumenten für den Krieg – weshalb die Antifas im Namen der
       Selbstbestimmung des Individuums dagegen Widerstand organisieren wollen.
       Los geht es ebenfalls am Donnerstag (5. Juni) um 19 Uhr.
       
       ## Gemeinsam gegen Nazis, Femizide und Rassismus
       
       Für all diese verschiedenen Kämpfe ist es nötig, dass all jene, die von
       einer Welt ohne Herrschaft träumen, handlungsfähig werden. In den letzten
       Jahren haben die Strukturen der einst legendären autonomen Szene Berlins
       allerdings stark gelitten. Wer heute in die Hauptstadt kommt oder sich neu
       organisieren möchte, findet nur noch sehr schwer Anschluss an die
       antiautoritären Strukturen, die es mit der Macht aufnehmen wollen.
       
       Um das zu ändern, haben sich einige Menschen das Ziel gesetzt, [5][die
       Autonome Vollversammlung (AVV) wiederzubeleben]. Vor langer, langer Zeit
       war die einmal ein niedrigschwelliger Anlaufpunkt für den angehenden
       autonomen Nachwuchs, sowie Koordinierungs- und Vernetzungsraum für die
       ansonsten notorisch zersplitterten autonomen Grüppchen der Stadt. Dieses
       Forum soll nun am Freitag (6. Juni, New Yorck im Bethanien, 19 Uhr)
       wiederbelebt werden. Ziel ist, dass die AVV wieder ein selbstorganisierter
       Raum wird, an dem verschiedene Gruppen ihre (öffentlich besprechbaren)
       Kampagnen vorstellen und zur Diskussion stellen.
       
       Ebenfalls am Freitag ruft ein Bündnis in Lichtenberg [6][zum Protest auf],
       um sich gemeinsam gegen Naziangriffe, Femizide und Rassismus zu stellen.
       Anlass ist der jüngste mutmaßliche Naziübergriff auf den
       [7][Linksjugend-Sprecher Lasko Schleunung vor zwei Wochen]. Doch die
       Antifaschist:innen wollen den Nazischlägern den Kiez nicht kampflos
       überlassen – sondern sich gegen sie organisieren und verbünden (Freitag, 6.
       Juni, Roederplatz, 17 Uhr).
       
       Am Samstag (7. Juni) wird schließlich ab 18:30 Uhr im Museum des
       Kapitalismus (Köpenicker Str. 172) [8][der Film „Outsourced: Import
       Resources, export pollution“ über die Lithium-Ausbeutung in Serbien
       gezeigt]. Zugegen sein werden der Regisseur des Films, Matthieu Hansen,
       sowie Heidemarie Schroeder, Autorin des Buches „Eine Gigafabrik in
       Grünheide“. Gemeinsam soll diskutiert werden, wie der internationale
       Widerstand gegen Lithiumabbau und E-Auto-Fabriken ausgebaut werden kann.
       
       4 Jun 2025
       
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   DIR Timm Kühn
       
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