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       # taz.de -- Trumps „Großes schönes Gesetz“: Musk legt sich mit dem US-Präsidenten an
       
       > Nach seinem Abschied aus Washington mischt sich der Tech-Milliardär
       > wieder in die US-Politik ein – und erfährt auch Lob von ungewohnter
       > Seite.
       
   IMG Bild: „Im November kommenden Jahres werden wir alle Politiker feuern, die das amerikanische Volk verraten haben“, warnt Elon Musk
       
       Austin dpa | Nur wenige Tage nach dem Rückzug aus Washington geht
       Tech-Milliardär Elon Musk auf Kollisionskurs zu US-Präsident Donald Trump.
       Musk griff das von [1][Trump vorangetriebene Steuer- und Ausgabengesetz]
       als „widerliche Abscheulichkeit“ an. Dann legte er mit einer Warnung an
       Kongressmitglieder nach, die für das Vorhaben stimmen: „Im November
       kommenden Jahres werden wir alle Politiker feuern, die das amerikanische
       Volk verraten haben.“
       
       Anfang November 2026 stehen in den USA Zwischenwahlen an, bei denen sich
       alle Mitglieder des Repräsentantenhauses und gut ein Drittel der Senatoren
       den Wählern stellen müssen.
       
       Für Kongressmitglieder sind solche Worte aus dem Mund von Musk keine leere
       Drohung: Schließlich [2][spendete er im vergangenen Jahr mehr als 250
       Millionen US-Dollar für Trumps Wahlkampf.] Musk ist mit Abstand der
       reichste Mensch der Welt mit einem geschätzten Vermögen bei 400 Milliarden
       Dollar. Auch wenn es größtenteils aus Aktien besteht, kann er problemlos
       hohe Summen für Wahlkampagnen lockermachen.
       
       Der Haushaltsplan, [3][den Trump das „große schöne Gesetz“] nennt, schaffte
       es im Mai mit knapper Mehrheit durch das Repräsentantenhaus als erste
       Kongress-Kammer. Im Senat sperren sich jedoch mehrere Mitglieder von Trumps
       Republikanischer Partei dagegen. Sie stören sich an der geplanten Anhebung
       der Schulden-Obergrenze und wollen stärkere Ausgabenkürzungen.
       
       ## Drohen als Mittel der Politik
       
       Trump versucht derzeit, die skeptischen republikanischen Senatoren auf
       Linie zu bringen. Musks Vorstoß untergräbt diese Bemühungen. Auch mischt er
       sich damit auf außergewöhnliche Weise in das Verhältnis zwischen dem
       Präsidenten und dem Kongress ein. Trump droht abtrünnigen Abgeordneten und
       Senatoren oft selbst, bei der nächsten Wahl deren Rivalen in der Partei zu
       unterstützen.
       
       Das Weiße Haus reagierte auf Musks Kritik zunächst mit Achselzucken: „Der
       Präsident weiß bereits, was Elon Musk von diesem Gesetz hielt“, sagte
       Sprecherin Karoline Leavitt. Trump halte daran fest. Das war allerdings vor
       Musks Mahnung an Kongressmitglieder.
       
       Musk hatte das Gesetz bereits in den vergangenen Tagen kritisiert – aber
       mit deutlich zurückhaltenderen Worten. Er zeigte sich etwa „enttäuscht“
       darüber, dass es die von ihm angeführte [4][Kürzung von Regierungsausgaben
       durch das Gremium Doge] untergrabe. Zugleich sagte er dem Sender CBS, er
       stecke „etwas in der Klemme“, weil er die Regierung nicht kritisieren, aber
       auch nicht alle ihre Entscheidungen mittragen wolle. Jetzt leitete er seine
       heftige Kritik mit den Worten ein: „Tut mir leid, aber ich halte es nicht
       mehr aus.“
       
       ## Applaus von Links
       
       Musk kritisierte auf seiner Online-Plattform X unter anderem, die Pläne
       würden das [5][„bereits gigantische“ Haushaltsdefizit und die
       Staatsverschuldung] in die Höhe treiben. Alle, die für das Gesetz gestimmt
       hätten, sollten sich schämen: „Ihr wisst, dass Ihr das Falsche getan habt.“
       
       Geplant ist mit dem Paket unter anderem, Steuererleichterungen aus Trumps
       erster Amtszeit dauerhaft zu verlängern. Außerdem will er damit sein
       Wahlkampf-Versprechen erfüllen, Trinkgeld und Überstunden-Zahlungen nicht
       mehr zu besteuern. Gegenfinanziert werden soll das etwa durch Einschnitte
       bei Sozialleistungen – was bei den Demokraten auf scharfen Widerstand
       stößt.
       
       So bekam der Tech-Milliardär Applaus ausgerechnet vom notorisch linken
       demokratischen Senator Bernie Sanders: „Musk hat recht“, schrieb dieser
       ebenfalls auf X. Sanders verwies darauf, dass die reichsten Amerikaner 664
       Milliarden Dollar an Steuererleichterungen bekämen und zugleich [6][290
       Milliarden Dollar bei der Essensversorgung von Bedürftigen gestrichen]
       würden.
       
       4 Jun 2025
       
       ## LINKS
       
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