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       # taz.de -- Pakistans Nominierung von Trump: Nobelpreis für Peinlichkeit
       
       > Pakistan hat Trump für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Er selbst
       > rechnet nicht damit. Schon gar nicht nach den Angriffen auf iranische
       > Ziele.
       
   IMG Bild: Lieber noch vorsichtig sein, trotz Waffenruhe. Ein indischer Soldat an der Kontrolllinie zwischen Indien und Pakistan
       
       Verdient US-Präsident Donald Trump den diesjährigen Friedensnobelpreis?
       Unbedingt, meint Pakistan. Zumindest verkündete die Regierung der Atommacht
       [1][am Samstag auf X], Trump formell vorschlagen zu wollen in „Anerkennung
       seines entschlossenen diplomatischen Eingreifens“, im
       indisch-pakistanischen Konflikt. Damit hatte kurz zuvor schon Pakistans
       mächtiger [2][Armeechef Asim Munir] dem geltungssüchtigen US-Präsidenten
       bei einem Mittagessen im Weißen Haus geschmeichelt – wohl vor allem, um dem
       Erzfeind Indien damit eins auszuwischen.
       
       Denn während Pakistan stets versucht, den [3][Kaschmirkonflikt] zu
       internationalisieren, will das mächtigere Indien das verhindern. Für Delhi
       handelt es sich um einen bilateralen Konflikt. [4][Anfang Mai eskalierte]
       dieser militärisch, doch dann gab es plötzlich einen Waffenstillstand. Den
       verkündete Trump, der erklärtermaßen beide Regierungen mit
       Handelsversprechen dazu bewegt habe, was Pakistan bestätigte. Indiens
       Premier Narendra Modi, der sich als Trumps bester Freund in Asien wähnte,
       dementierte heftig.
       
       Schließlich wirft ihm die Opposition vor, mit der Akzeptanz ausländischer
       Vermittlung langjährige nationale Grundsätze zu opfern. Was genau zum
       Waffenstillstand führte, bleibt unklar. Letztlich dürfte es Pakistan wie
       Indien vor allem um die Gesichtswahrung gegangen sein. Und für Islamabad
       war es wohl zu verlockend, Modi mittels Trump vorführen zu können, auch
       wenn es in Pakistan Warnungen gab, den Verbündeten von Netanjahus Politik
       im [5][Gazastreifen] für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen.
       
       Trump erklärte am Freitag frustriert und ungewöhnlich nüchtern, er werde
       wohl nie den Friedensnobelpreis bekommen, „was auch immer ich mache“. Dumm
       für Islamabad, dass der US-Präsident am Tag drauf [6][Irans Atomanlagen]
       bombardieren ließ. Die US-Angriffe auf das Nachbarland verurteilte
       Islamabad denn auch umgehend. Damit ist Pakistans Regierung Favorit für den
       diesjährigen Nobelpreis für Peinlichkeit.
       
       22 Jun 2025
       
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