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       # taz.de -- Frederick Forsyth gestorben: Autor nicht nur im Auftrag Ihrer Majestät
       
       > Forsyth schrieb Romane wie „Der Schakal“. Nun ist er im mit 86 Jahren
       > gestorben. Erst spät legte er brisante Details seines Lebens offen.​
       
   IMG Bild: Frederick Forsyth (1938-2025)
       
       London dpa | Der britische Schriftsteller Frederick Forsyth ist tot. Der
       Autor von Thrillern wie „Der Schakal“ und „Die Akte Odessa“ starb am Montag
       nach kurzer Krankheit im Alter von 86 Jahren, wie seine Agentur der
       Nachrichtenagentur PA sowie der BBC bestätigte. Forsyth arbeitete mehrere
       Jahre als Auslandskorrespondent und schrieb später Romane, die er in der
       Geheimdienstwelt spielen ließ.
       
       Sein erster Roman „Der Schakal“ erzählt von einem Attentat auf den
       französischen Präsidenten Charles de Gaulle. Die Geschichte wurde in den
       1970ern verfilmt. In den 1990ern erschien ebenfalls ein gleichnamiger
       Actionfilm. Das Werk mit Schauspieler Bruce Willis basierte aber eher lose
       auf Forsyths Original.
       
       Der Brite, der 1938 im englischen Ashford geboren wurde, wuchs während des
       Zweiten Weltkriegs auf. Als Kind wollte er Kampfpilot werden, später zog es
       ihn als Journalist ins Ausland. Für die Nachrichtenagentur Reuters
       berichtete er als Korrespondent aus Paris und inmitten des Kalten Kriegs
       aus Ost-Berlin.
       
       ## Ein Bestseller in wenigen Tagen
       
       Seinen späteren Bestseller „Der Schakal“ schrieb er angeblich in nur 35
       Tagen, wie Forsyth in seiner Autobiografie „Outsider“ schilderte. Der
       Engländer verfasste auch Romane wie „Die Hunde des Krieges“, „Der Rächer“,
       „Der Afghane“ und „Die Todesliste“.
       
       In seinen 2015 erschienen Memoiren berichtete er zudem, zeitweise dem
       britischen Geheimdienst zugearbeitet zu haben. Er sei etwa einmal als
       Tourist in die DDR eingereist, um auf dem Rückweg ein Päckchen
       mitzubringen. Auf einer Museumstoilette in Dresden habe er die Unterlagen
       überreicht bekommen, schrieb Forsyth.
       
       Die Zeitung „Telegraph“ fragte Forsyth einmal, was sein jüngeres Ich aus
       seinem Leben gemacht hätte. „Es gab Zeiten, in denen es aussah, als würde
       ich das Frühstück am nächsten Morgen nicht mehr erleben“, antwortete
       Forsyth. Aber er habe viel Glück gehabt im Leben – etwa mit seiner Aufnahme
       bei der Royal Air Force, seiner Arbeit als Korrespondent in Biafra, Paris
       und Ost-Berlin. Und er habe Glück gehabt, sagte er, vieles davon in Bücher
       zu verwandeln.
       
       9 Jun 2025
       
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