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       # taz.de -- Amoklauf in Graz: Der schlimmste Vorfall dieser Art in Österreich
       
       > Ein 21-jähriger Einzeltäter tötet an einer Schule neun Menschen und
       > verletzte mindestens 12 weitere. Unter den Opfern sind Mitschüler und
       > Lehrkräfte.
       
   IMG Bild: Die Polizei, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, bestätigte, dass es sich um einen Einzeltäter handelte
       
       Wien taz | In Graz, der zweitgrößten Stadt Österreichs, ist es am Dienstag
       zu einem [1][Amoklauf gekommen mit insgesamt 10 Toten und mindestens 12
       Verletzten]. Letztere sind teilweise noch in kritischem Zustand. Der Täter
       eröffnete vor 10 Uhr das Feuer in zwei Klassen des
       Bundes-Oberstufenrealgymnasiums. Unter den Opfern befindet sich mindestens
       eine Lehrperson. Auch der Täter ist unter den Toten. Er nahm sich auf einer
       Schultoilette das Leben.
       
       Österreichs Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sagte am Nachmittag, der
       Täter sei ein 21-jähriger Ex-Schüler des Gymnasiums. Er habe es ohne
       Abschluss verlassen. Alles Weitere sei derzeit Spekulation. Er hat laut
       Polizei zwei Waffen geführt und diese legal besessen. Erste Berichte deuten
       darauf hin, dass er in seiner Schulzeit unter Mobbing litt.
       
       Die Polizei, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, bestätigte bald, dass
       es sich um einen Einzeltäter handelte. Noch am Vormittag erklärte sie die
       Lage für unter Kontrolle. Die Schüler wurden in einer Veranstaltungshalle
       untergebracht, wo Kriseninterventionsteams sie betreuten.
       
       Laut [2][Kronen Zeitung] waren die Notaufnahme und der Schockraum im
       Landeskrankenhaus zunächst überlastet. Über 100 Sanitäter und drei
       Hubschrauber waren im Einsatz, um die Verletzten in umliegende
       Krankenhäuser zu bringen.
       
       Die politischen Auswirkungen sind noch unklar. Unmittelbar nach der Tat
       sagte [3][Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP)] alle Termine ab und sprach
       von einer „nationalen Tragödie, die unser gesamtes Land tief erschüttert“.
       Er dankte allen Einsatzkräften und appellierte an das Mitgefühl: „In dieser
       schweren Zeit ist Menschlichkeit unsere stärkste Kraft.“
       
       Innenminister Karner sowie Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos)
       machten sich umgehend auf den Weg nach Graz. Die Grazer Bürgermeisterin
       Elke Kahr (KPÖ), die ebenso zum Tatort kam, sprach von einer „furchtbaren
       Tragödie“. In den kommenden Tagen solle an der betroffenen Schule nicht der
       Unterricht, sondern die Bewältigung der Ereignisse im Vordergrund stehen.
       
       Es ist der bisher schlimmste Vorfall dieser Art in Österreich. Amokläufe an
       Schulen waren in Österreich bisher selten. Einzelne Versuche, etwa 2021 im
       oberösterreichischen Ohlsdorf, konnten zumeist verhindert werden.
       
       Vor fast genau zehn Jahren erschütterte jedoch eine Amokfahrt in der Grazer
       Innenstadt das Land. Ein 26-Jähriger tötete damals 3 Menschen und verletzte
       26 weitere.
       
       10 Jun 2025
       
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