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       # taz.de -- Bruce Springsteen gegen Donald Trump: Rock gegen Rechts mit Untertiteln
       
       > Der US-Rocker Bruce Springsteen wettert bei seinem Auftritt in Berlin
       > gegen den „kriminellen Clown“ Donald Trump. Er kritisiert den
       > Polizeieinsatz in LA.
       
   IMG Bild: „Das Amerika, das ich liebe“: Bruce Springsteen auf der Bühne des Berliner Olympiastadions am Mittwochabend
       
       Berlin dpa/taz | Bruce Springsteen alias „The Boss“ hat beim ersten
       Deutschlandkonzert seiner Europatour erneut US-Präsident Donald Trump und
       die US-Regierung scharf kritisiert. Das Amerika, das er liebe, über das er
       geschrieben habe und das 250 Jahre ein Leuchtturm der Hoffnung und der
       Freiheit gewesen sei, sei „in den Händen einer korrupten, inkompetenten und
       verlogenen Regierung“, sagte der 75-Jährige noch vor dem ersten Song im
       Olympiastadion Berlin.
       
       Wie bei seiner aktuellen Europa-Tournee üblich, kam er immer wieder auf
       Demokratie und Freiheit zurück. Springsteen, der vor 41 Jahren das
       erfolgreiche Album „Born in the U.S.A.“ veröffentlichte, sprach zwischen
       seinen Songs vor jubelnden Fans teils minutenlang über die USA. Er habe
       immer versucht, ein guter Botschafter für Amerika zu sein. „Aber gerade
       geschehen Dinge, die das Wesen der Demokratie in unserem Land verändern und
       die zu wichtig sind, um sie zu ignorieren“, sagte er.
       
       Seinen Song [1][„Rainmaker“] widmete er Donald Trump mit den Worten: „Wenn
       die Bedingungen in einem Land reif für einen Demagogen sind, dann kann man
       darauf wetten, dass einer auftauchen wird.“ Am Ende verstärkte er das mit
       einem besonders krachigen Gitarrensolo.
       
       ## „This is happening now“
       
       Die Kernaussagen seiner politischen Reden [2][hat Springsteen auf seiner
       Webseite dokumentiert]. Nur an einer Stelle fügte er Wesentliches hinzu.
       Nach dem Song [3][„House Of A Thousand Guitars“], in dem er über den
       kriminellen Clown singt, der den Thron gestohlen hat, kritisierte er den
       Umgang mit den Demonstrationen in Los Angeles, [4][wo seit Tagen Menschen
       gegen den harten Migrationskurs von Trump und Abschieberazzien der
       Einwanderungsbehörde ICE protestieren]. „Sie setzen das amerikanische
       Militär auf Amerikas Straßen ein, basierend auf Unwahrheiten über eine
       ausländische Invasion.“ Und der sichtlich bewegte Musiker unterstrich seine
       Aussagen mit dem mehrfach wiederholten Satz: „This is happening now“ (Das
       passiert jetzt gerade).
       
       Dass ihm diese politischen Beiträge wichtig sind, zeigte Springsteen auch
       technisch. Die Reden wurden mit Übersetzungen auf Deutsch auf den
       gigantischen Leinwänden hinter der Bühne untertitelt. Er will verstanden
       werden.
       
       Trotz der vielen Fehler sei Amerika ein „großartiges Land“ mit „großartigen
       Menschen“, so Springsteen. „Wir werden auch diesen Moment überleben“, sagte
       er vor den jubelnden Fans. Laut Veranstalter waren in dem ausverkauften
       Olympiastadion rund 68.000 Konzertbesucher.
       
       Auch auf den vorherigen Konzerten seiner Europatour hat der 75-Jährige, den
       seine Fans „The Boss“ nennen, mehrfach gegen den US-Präsidenten ausgeteilt.
       Nachdem der Sänger im englischen Manchester die US-Regierung scharf
       kritisiert hatte, reagierte Trump [5][mit einem Post auf seiner Plattform
       Truth Social]. Er schrieb unter anderem, Springsteen sei ein
       „aufdringlicher, unausstehlicher Trottel“. Und: Der Sänger solle seinen
       Mund halten, bis er wieder im Land sei. „Dann werden wir alle sehen, wie es
       für ihn weitergeht!“, schrieb Trump.
       
       ## Erinnerung an das Konzert 1988 in Ostberlin
       
       Es war nicht das erste Mal, dass der US-Rockstar sich auf einer Bühne in
       Berlin für Freiheit ausspricht. 1988 spielte er auf der Radrennbahn in
       Berlin-Weißensee das größte Rockkonzert der DDR und kritisierte vor 160.000
       Menschen „Barrieren“.
       
       Der letzte Song diesmal war „Chimes of Freedom“ (Glockenspiel der Freiheit)
       aus den 80er-Jahren. Mit den Worten „Das ist für die Fans aus Ostberlin“
       kündigte er das Lied an – auf Deutsch.
       
       Nach exakt drei Stunden fast ohne Pausen auch zwischen den Songs endete das
       Konzert. Springsteen und seine E-Street-Band spielen im Juni noch in
       Frankfurt und in Gelsenkirchen.
       
       12 Jun 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://youtu.be/E_0pQTEhj8A?si=qeFUpzeAo-Xsj80N
   DIR [2] https://brucespringsteen.net/news/2025/land-of-hope-and-dreams/
   DIR [3] https://youtu.be/KzvnEvbL-qs?si=co6e1vexd3yR_qG1
   DIR [4] /Proteste-gegen-US-Migrationspolitik/!6090251
   DIR [5] https://www.instagram.com/p/DJumw-QyUB8/
       
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       dagegen.