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       # taz.de -- Viele Tote bei Absturz in Indien: Flug AI-171 stürzt in Wohngebiet ab
       
       > Ein Passagierflugzeug stürzt auf dem Weg von Indien nach Großbritannien
       > ab. An Bord waren 242 Menschen.
       
   IMG Bild: Ein Teil der Boeing 787, die über Ahmedabad abstürzte
       
       Ahmedabad afp/dpa | Beim Absturz einer Air-India-Maschine in der
       westindischen Stadt Ahmedabad sind nach Einschätzung der Polizei offenbar
       die meisten Insassen sowie weitere Menschen an der [1][Absturzstelle] ums
       Leben gekommen. Die Gesundheitsbehörde meldete nur einen Überlebenden. Die
       Passagiere der Maschine auf dem Weg nach London stammten demnach aus
       Indien, Großbritannien, Portugal und Kanada.
       
       Da das Flugzeug in ein Wohngebiet abgestürzt sei, gebe es dort noch weitere
       Todesopfer, sagte der örtliche Polizeichef. Bislang hätten Rettungskräfte
       und die Armee 204 Leichen gefunden – sowohl Flugzeuginsassen als auch
       Menschen, die sich an der Absturzstelle aufgehalten hatten. 41 Verletzte
       würden behandelt. Bei den 230 Passagieren des Fluges AI-171 handelte sich
       laut Air India um 169 Inder, 53 Briten, sieben Portugiesen und einen
       Kanadier. Zudem waren demnach zwölf Besatzungsmitglieder an Bord.
       
       „Mit tiefer Trauer bestätige ich, dass der Air-India-Flug 171 von Ahmedabad
       nach London Gatwick heute in einen tragischen Unfall verwickelt war“,
       erklärte Air-India-Chef Natarajan Chandrasekaran im Onlinedienst X. Die
       Fluggesellschaft setzte einen Krisenstab und ein Hilfsteam für Angehörige
       ein. Die britische Regierung kündigte an, Ermittler zu entsenden, die bei
       der Aufklärung der Absturzursache helfen sollen.
       
       Laut der indischen Behörde für zivile Luftfahrt verunglückte das Flugzeug
       vom Typ Boeing 787-8 Dreamliner „direkt nach dem Start“. Es setzte demnach
       noch einen Notruf ab und stürzte dann außerhalb des Flughafengeländes ab.
       
       ## Einige Personen konnten am Boden gerettet werden
       
       Auf in Online-Netzwerken veröffentlichen Videos war zu sehen, wie die
       Maschine mit nach oben gerichteter Nase schnell an Höhe verliert. Danach
       stürzt sie in ein Gebäude und explodiert in einem Feuerball. Wie ein
       AFP-Reporter berichtete, schlug das Flugzeug zwischen einem Krankenhaus und
       dem Viertel Ghoda Camp ein. In der Nähe eines Wrackteils stand ein Gebäude
       in Flammen.
       
       „Eine Hälfte des Flugzeugs stürzte in ein Wohngebäude, in dem Ärzte und
       ihre Familien leben“, sagte der Arzt Krishna. Flugzeugnase und das
       Vorderrad seien auf die Kantine gestürzt, in denen Studenten gerade zu
       Mittag gegessen hätten. Krishna sah nach eigenen Angaben „etwa 15 bis 20
       verbrannte Leichen“, 15 Studenten habe er aber mit seinen Kollegen retten
       können.
       
       Augenzeuge Poonam Patni schilderte AFP, als er den Absturzort erreicht
       habe, hätten dort Leichen gelegen, viele davon verkohlt. Einige Menschen
       seien aus dem zweiten oder dritten Stockwerk aus umlegenden Gebäuden
       gesprungen, um sich vor den Flammen zu retten.
       
       Ahmedabad, die größte Stadt im westindischen Bundesstaat Gujarat, hat rund
       acht Millionen Einwohner. In der Umgebung des verkehrsreichen Flughafens
       liegen dicht besiedelte Wohngebiete.
       
       ## Beileidsbekundungen aus Deutschland
       
       Der indische Premierminister Narendra Modi, Großbritanniens Premierminister
       Keir Starmer und König Charles III. sowie der portugiesische Regierungschef
       Luís Montenegro und Papst Leo XIV. reagierten erschüttert.
       
       Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schrieb in einer Kondolenzbotschaft
       an die indische Präsidentin Draupadi Murmu, er sei „zutiefst bestürzt“.
       Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) schrieb auf Englisch auf X, die
       Bundesregierung sei mit ihren Gedanken und Gebeten „bei unseren Freunden in
       Indien und allen, die derzeit um ihre Angehörigen bangen“.
       
       Der Flughafen Ahmedabad wurde bis auf Weiteres geschlossen.
       US-Flugzeugbauer Boeing erklärte, bei der Klärung der Unglücksursache mit
       Air India zusammenzuarbeiten. Aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen hieß
       es, es handele sich um den ersten Absturz des Typs 787 Dreamliner, der 2011
       in Dienst genommen wurde. Bei Handelsbeginn an der New Yorker Wall Street
       sackte die Boeing-Aktie um gut fünf Prozent ab.
       
       Das letzte schwere Flugzeugunglück in Indien hatte sich 2010 ereignet. Bei
       der missglückten Landung einer Air-India-Maschine auf dem Flughafen der
       südindischen Stadt Mangalore starben damals 158 Menschen, acht Insassen
       überlebten. 1996 waren beim Zusammenprall zweier Flugzeuge über Neu Delhi
       fast 350 Menschen ums Leben gekommen.
       
       12 Jun 2025
       
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