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       # taz.de -- G7-Gipfel in Kanada: Trump reist von G7 ab und beleidigt Macron
       
       > Mit seinem überraschenden Abgang bringt der US-Präsident das
       > Gipfeltreffen durcheinander. Dies habe „nichts mit einer Waffenruhe“ in
       > Nahost zu tun.
       
   IMG Bild: US-Präsident Donald Trump geht vor dem Rückflug nach Washington an Bord der Air Force One
       
       ## Trump kanzelt Macron ab: Abreise nicht wegen Waffenruhe
       
       US-Präsident Donald Trump hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
       widersprochen und klargestellt, dass seine vorzeitige Abreise vom
       [1][G7-Gipfel in Kanada] nichts mit einer Waffenruhe [2][zwischen Israel
       und dem Iran zu] tun habe. Der „öffentlichkeitsheischende“ französische
       Präsident habe fälschlicherweise behauptet, er reise nach Washington
       zurück, um an einer Waffenruhe zu arbeiten, schrieb Trump kurz nach dem
       Einstieg in die Regierungsmaschine Air Force One in Calgary auf der
       Plattform Truth Social.
       
       „Er hat keine Ahnung, warum ich jetzt auf dem Weg nach Washington bin, aber
       es hat sicherlich nichts mit einer Waffenruhe zu tun“, schrieb Trump dort
       weiter. „Es geht um etwas viel Größeres als das.“ Macron liege immer
       falsch.
       
       Macron hatte mit Blick auf Trumps überraschende Abreise gesagt, dass
       Gespräche im Gange seien. Es sei ein Angebot für eine Waffenruhe und
       Begegnungen und Gespräche unterbreitet worden. Jetzt müsse man sehen, ob
       die beteiligten Parteien mitzögen.
       
       Die US-Regierung hatte die vorzeitige Abreise Trumps vom G7-Gipfel in
       Kananaskis mit der Nahost-Krise begründet. Trump hatte zuvor angedeutet,
       dass der Iran zu Verhandlungen bereit sei und er sich darum kümmern werde,
       sobald er vom G7-Treffen heimkehre. Gleichzeitig bestehen Befürchtungen,
       dass die USA aktiv in die militärische Auseinandersetzung eingreifen
       könnten, was eine ganz neue Eskalation bedeuten würde. (dpa)
       
       ## Bundesregierung: Verständnis für Trumps G7-Abreise
       
       Die Bundesregierung hat Verständnis dafür gezeigt, dass US-Präsident Donald
       Trump nicht am zweiten Tag des G7-Gipfels teilnimmt. „Nach intensiven und
       guten Beratungen zu Fragen der Weltwirtschaft, des Handels und zur
       Rohstoffsicherheit hat die Bundesregierung Verständnis für die vorzeitige
       Abreise des US-Präsidenten aus dem Kreis der G7“, teilte Regierungssprecher
       Stefan Kornelius mit.
       
       „Wir haben uns ausführlich über die Lage im Nahen Osten ausgetauscht und
       teilen die Erwartung, dass der Konflikt einem schnellen politischen Ende
       zugeführt werden muss“, hieß es weiter. Iran dürfe niemals Nuklearwaffen
       besitzen. „Die Lösung der Iran-Krise muss zu einer breiten Deeskalation von
       Feindseligkeiten im Nahen Osten führen.“ Der Regierungssprecher hob hervor,
       dass der G7-Gipfel sich heute intensiv mit dem [3][Krieg gegen die Ukraine]
       befassen werde. (dpa)
       
       ## Trump hat G7-Gipfel verlassen
       
       Trump verließ am Montagabend (Ortszeit) nach einem Arbeitsessen mit den
       anderen Staats- und Regierungschefs den Tagungsort in den Rocky Mountains
       und bestieg am Flughafen von Calgary seine Präsidentenmaschine Air Force
       One, um zurück nach Washington zu fliegen.
       
       Das Weiße Haus hatte wenige Stunden zuvor überraschend angekündigt, dass
       Trump wegen der Nahost-Krise vorzeitig nach Washington zurückkehrt und auf
       den zweiten Gipfeltag verzichtet. „Ich muss zurück, sehr wichtig“,
       begründete der Präsident dies beim traditionellen „Familienfoto“ der
       G7-Runde führender demokratischer Wirtschaftsmächte. Er wolle dem
       „großartigen Gastgeber“ Kanada danken, „aber Sie sehen wahrscheinlich, was
       ich sehe, und ich muss so schnell zurück sein, wie ich kann“.
       
       Trump hatte zuvor angedeutet, dass der Iran zu Verhandlungen bereit sei und
       er sich darum kümmern werde, sobald er vom G7-Treffen heimkehre.
       Gleichzeitig bestehen Befürchtungen, dass die USA aktiv in die militärische
       Auseinandersetzung eingreifen könnten, was eine ganz neue Eskalation
       bedeuten würde. (dpa)
       
       17 Jun 2025
       
       ## LINKS
       
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