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       # taz.de -- Neue Trainerin der Werder-Frauen: Friederike Kromp ist Expertin für Talente
       
       > Werder Bremen ist einer von nur drei Klubs in der
       > Frauen-Fußballbundesliga, der von einer Frau trainiert wird. Bekannt ist
       > sie aus dem Fernsehen.
       
   IMG Bild: Eine von nur drei Trainerinnen in der Frauen-Bundesliga: Friederike Kromp
       
       Bremen taz | Meist sind die TV-Expert:innen bei Fußballspielen altbekannte
       Gesichter wie die Olympiassiegerin [1][Almuth Schult] oder die Weltmeister
       Christoph Kramer und Per Mertesacker. Bei Friederike Kromp verlief die
       Sache anders: Sie wurde der großen Öffentlichkeit erst als
       ZDF-Fußballexpertin bekannt – und tritt nun ihren ersten Job in der
       Bundesliga an: als Trainerin der Frauen von Werder Bremen.
       
       Einer, der ihr zu dem Job geraten hat, war der TV-Kollege und Ex-Bremer
       Mertesacker. Dabei muss er sehr überzeugend gewesen sein. „Ich bin aus
       Würzburg, habe 15 Jahre in München gelebt, studiert, gearbeitet und war
       jetzt zwei Jahre in Frankfurt“, sagte Kromp bei ihrer Vorstellung am
       vergangenen Montag. „Und Frankfurt war gefühlt das Nördlichste für mich,
       was ich mir vorstellen konnte.“
       
       Beim Trainingsauftakt am Weserstadion in knapp zwei Wochen trifft sie
       dennoch auf viele bekannte Gesichter. „Ich möchte alle Spielerinnen
       kennenlernen und war überrascht, wie viele ich schon kenne, auch aus dem
       Jugendbereich beim DFB“, sagte Kromp. Der Job bei Werder ist ihr erster im
       Seniorinnen-Bereich. Von 2012 bis 2023 war sie bei der U17 des DFB
       beschäftigt, zunächst als Co-Trainerin, dann als Cheftrainerin. Zuletzt
       arbeitete sie als U20 -Trainerin und Nachwuchskoordinatorin bei Eintracht
       Frankfurt.
       
       Es ist gerade diese Expertise in der Talententwicklung, die Kromp für
       Werder interessant machte. „Wir werden weiter der Verein sein, der
       Spielerinnen entwickelt. Im Idealfall werden wir mit Spielerinnen, die wir
       ausbilden, auch tatsächlich Geld verdienen“, sagte Werders
       Abteilungsleiterin Birte Brüggemann der taz. „Die Spielerinnen merken, dass
       sie hier besser werden oder das als Entwicklungsschritt nehmen können. Wir
       haben uns ganz bewusst für Fritzi Kromp als neue Trainerin entschieden,
       weil sie eine exzellente Trainerin mit einem Riesenschwerpunkt im
       Nachwuchsbereich ist.“
       
       ## Keine Angst vor großen Fußstapfen
       
       Die 40-Jährige freut sich darauf, „jetzt Erwachsene trainieren zu dürfen“.
       Dabei hat sie feste Vorstellungen davon, wie sie mit der Mannschaft umgehen
       will: „Den Spielerinnen muss es gut gehen, sie müssen sich mitgenommen
       fühlen“, sagt sie. „Auch wenn es manchmal schwere Entscheidungen zu treffen
       gilt.“
       
       Vorgänger Thomas Horsch, der seinen Vertrag nicht verlängerte, hat Werder
       zur etablierten Bundesligamannschaft entwickelt und sie zuletzt mit Platz 7
       in der Liga und dem [2][Erreichen des DFB-Pokalfinales] zur erfolgreichsten
       Saison ihrer Geschichte geführt. „Ich persönlich mag es aber, mich dem
       Druck zu stellen“, sagt Kromp. „Die Fußstapfen sind groß, aber ich fühle
       mich dem gewachsen.“
       
       Ihr kommt entgegen, dass Werder den Etat der Frauenmannschaft gerade erhöht
       hat. Zwar hat mit Sophie Weidauer die Toptorschützin den Verein Richtung
       Union Berlin verlassen, aber mit Lena Petermann und Medina Dešić holte
       Werder zwei erfahrene Stürmerinnen.
       
       ## Konkurrenz rüstet auf
       
       Trotzdem trennen die Bremerinnen finanziell noch Welten von Bayern München,
       dem VfL Wolfsburg oder Eintracht Frankfurt. Die Konkurrenten im Mittelfeld
       wie Hoffenheim und Leipzig rüsten ebenfalls auf – und mit dem HSV und
       [3][Union Berlin] drängen zwei ambitionierte Aufsteiger nach.
       
       Kromp will sich dennoch nicht „mit dem Erreichten zufriedengeben“. Es gehe
       dabei nicht nur ums Sportliche, sondern auch um Dinge wie Budget,
       Kaderplanung, Trainerteam und Professionalisierung. „Wir wollen uns so
       weiterentwickeln, dass die Rekordsaison nicht für die nächsten zehn Jahre
       eine Rekordsaison bleibt. Das, was war, ist erst der Anfang gewesen.“
       
       Beendet ist auch ihre Präsenz als TV-Expertin mit dem neuen Job nicht.
       Während der gerade laufenden EM in der Schweiz wird sie weiter im ZDF zu
       sehen sein. Ralf Lorenzen
       
       6 Jul 2025
       
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