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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Drei Tote bei russischem Drohnenangriff in Sumy
       
       > Großbritannien und Kyjiw wollen militärisch noch enger zusammenarbeiten.
       > Moskau will den Ukrainisch-Unterricht in den besetzten Gebieten
       > abschaffen.
       
   IMG Bild: Anwohner in Kyjiw versammeln sich Ende Juni vor einem zerstörten mehrstöckigen Wohnhaus nach einem Raketenangriff
       
       ## Tote und Verletzte in der Ukraine
       
       Bei einem russischen Drohnenangriff im Gebiet Sumy im Nordosten der
       [1][Ukraine] sind einem Medienbericht zufolge mindestens drei Menschen
       getötet worden. Unter den Todesopfern sei ein Achtjähriger, berichtete das
       Portal Kyiv Independent unter Berufung auf den Militärgouverneur des
       Gebiets, Oleh Hryhorow. Auch ein Mann und eine Frau seien bei dem Angriff
       auf ein Dorf ums Leben gekommen.
       
       Drei weitere Menschen wurden demnach aus den Trümmern gezogen und kamen ins
       Krankenhaus. Einer befinde sich in ernstem Zustand, zitierte der Bericht
       aus dem Telegram-Kanal des Gouverneurs. Zudem seien Häuser beschädigt
       worden und es habe gebrannt.
       
       [2][Bei weiteren Drohnenangriffen] weiter östlich in Charkiw wurden drei
       Menschen verletzt, wie die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine unter Berufung
       auf Behördenangaben berichtete.
       
       Im südukrainischen Gebiet Cherson wurden seit Montag vier Menschen durch
       russischen Artilleriebeschuss und durch Bombenabwürfe getötet, wie
       Gouverneur Olexander Prokudin auf Telegram mitteilte. Außerdem habe es fünf
       Verletzte gegeben. Vier Tote wurden auch in dem Teil des Gebietes Donezk
       gezählt, der noch in der Hand der Ukrainer ist. (dpa)
       
       ## Ukrainische Drohne trifft Wohnhaus in Russland
       
       Eine ukrainische Drohne hat ein Wohnhaus bei Moskau getroffen und zwei
       Menschen verletzt. Dies meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung
       auf die örtlichen Behörden. Die Drohne habe in der Stadt Krasnogorsk
       westlich der Hauptstadt ein Feuer im 17. Stock des Gebäudes ausgelöst,
       teilt der Gouverneur der Region, Andrej Worobjow, mit. Zwei weitere Drohnen
       seien westlich von Moskau abgeschossen worden. Das russische
       Verteidigungsministerium teilt mit, vor Mitternacht neun Drohnen über den
       Grenzregionen Kursk und Brjansk zerstört zu haben. (rtr)
       
       ## Briten weiten Unterstützung für die Ukraine aus
       
       Großbritannien und die Ukraine haben eine [3][noch engere militärische
       Zusammenarbeit] angekündigt. Der britische Premierminister sprach der
       Nachrichtenagentur PA zufolge nach einem Treffen mit dem ukrainischen
       Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in London über ein neues
       Rüstungsproduktionsabkommen beider Länder. Details wurden zunächst nicht
       bekannt. Die Kooperation habe schon Tausende Leben in der Ukraine gerettet,
       schrieb Selenskyj auf Telegram.
       
       Starmer und Selenskyj trafen am Nachmittag auf in Großbritannien
       ausgebildete ukrainische Soldaten. Er sei auf die Führungsrolle der Briten
       stolz, sagte Starmer. 57.000 bis 58.000 Menschen seien für den Fronteinsatz
       ausgebildet worden. Selenskyj sagte, Großbritannien helfe, „unsere Armee zu
       stärken“, sodass die Ukraine überleben und kämpfen könne. Er bat aber auch
       um weitere Unterstützung bei der Durchsetzung der Sanktionen gegen Russland
       – nur so könne Moskau zum Frieden gezwungen werden.
       
       Vor dem Gespräch mit Starmer war Selenskyj zum Mittagessen vom britischen
       König Charles III. auf Schloss Windsor empfangen worden. Bilder zeigen die
       beiden auf dem Weg durch die historischen Hallen des Schlosses, Inhalte des
       Gesprächs wurden nicht veröffentlicht. Selenskyj hatte den König zuvor
       schon bei mehreren Gelegenheiten getroffen. (dpa)
       
       ## Russland wirft Serbien erneut Munitionsverkäufe an Ukraine vor
       
       Russland wirft seinem traditionellen Verbündeten Serbien erneut vor,
       Munition über osteuropäische Zwischenhändler an die Ukraine zu verkaufen.
       Der russische Auslandsgeheimdienst SVR schrieb am Montag auf seiner
       Webseite, zwei serbische Unternehmen hätten Munition für
       Mehrfachraketenwerfer und Mörsergranaten oder Komponenten dafür über zwei
       Firmen in Tschechien und Bulgarien verkauft. Beide Länder sind Mitglied der
       Nato und der EU und liefern Waffen sowie Munition an die Ukraine.
       
       „Die Hersteller in Serbien wissen sehr wohl, wer die wahren Abnehmer ihrer
       Produkte sind“, schrieb der SVR. Deren Raketen und Granaten würden
       russische Soldaten und Bewohner russischer Siedlungen töten. Kreml-Sprecher
       Dmitri Peskow sagte in Moskau, er erwarte, dass Belgrad Maßnahmen ergreifen
       werde, um solche Waffenverkäufe einzudämmen.
       
       Ähnliche Vorwürfe hatte der SVR schon im Mai erhoben. Damals sagte Serbiens
       Präsident Aleksandar Vučić, Serbien und Russland würden untersuchen, wie in
       Serbien hergestellte Munition in die Ukraine gelangt sei.
       
       Am Montag äußerte sich die serbische Regierung zunächst nicht. Vučić hatte
       jedoch vor der SVR-Erklärung nach einem Treffen mit hochrangigen
       Armeegenerälen in Belgrad gesagt, Serbien habe alle Waffenverkäufe
       gestoppt.
       
       Serbien versucht seit längerem einen Balanceakt zwischen seinen
       historischen Beziehungen zu Russland und dem Westen. Belgrad hat die
       russische Invasion in der Ukraine verurteilt, schließt sich westlichen
       Sanktionen gegen Russland aber nicht an. Serbien erkennt auch die
       territoriale Integrität der Ukraine an, einschließlich der Gebiete, die von
       Russland gehalten werden. Die Regierung in Belgrad möchte zudem der EU
       beitreten. Russland ist indes weiterhin der größte Gaslieferant Serbiens.
       Die einzige Ölraffinerie Serbiens ist mehrheitlich im Besitz der russischen
       Firmen Gazprom und Gazprom Neft. (rtr)
       
       ## Moskau streicht Ukrainisch-Unterricht in besetzten Gebieten
       
       Moskau will den Ukrainisch-Unterricht in den von russischen Truppen
       besetzten Gebieten der Ukraine abschaffen. Das geschehe wegen der „sich
       verändernden geopolitischen Lage in der Welt“, zitiert die russische
       Tageszeitung Kommersant aus dem Entwurf für den neuen Lehrplan des
       Bildungsministeriums.
       
       Kremlchef Wladimir Putin hatte vor drei Jahren zur Begründung des von ihm
       befohlenen Kriegs gegen das Nachbarland auch die angebliche Unterdrückung
       der russischen Sprache dort angeführt. Russland werde sich nicht so
       benehmen, versprach er zugleich den Schutz der ukrainischen Sprache in den
       Gebieten.
       
       Bislang war Ukrainisch in den zum Teil von Russland besetzten
       südostukrainischen Gebieten Cherson und Saporischschja Pflichtfach. In den
       Regionen Donezk, Luhansk, auf der bereits seit 2014 von Moskau annektierten
       Halbinsel Krim und in der russischen Teilrepublik Baschkortostan im
       Wolgagebiet gab es Ukrainisch-Unterricht als Wahlfach. Im neuen Lehrplan
       ist dieser Sprachunterricht nun gar nicht mehr vorgesehen. (dpa)
       
       24 Jun 2025
       
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