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       # taz.de -- Trump-Zölle: China agierte, während Europa nur reagierte
       
       > Die EU versucht, ihr altes Exportkonzept mit der Tagesbetreuung von Trump
       > zu retten. Stattdessen sollte sie am eigenen Zukunftsmodell festhalten.
       
   IMG Bild: Jedne Tag was Neues: US-Präsident Donald Trump vor Medienvertreter:innen
       
       [1][Zölle rauf, runter. Ankündigungen, Drohungen, Rückzieher.] Das System
       von US-Präsident Donald Trumps Handelspolitik ist bekannt. Die Frage ist,
       ob es ihm wirklich um Handelsdeals geht. Er will, dass andere Länder mehr
       amerikanische Produkte kaufen. Aber manchmal will er auch nur seinen
       Freunden helfen – etwa dem rechten Ex-Präsidenten [2][Jair Bolsonaro in
       Brasilien].
       
       China hat eine Strategie. Es hat seine Investitionen, Handelsbeziehungen
       und Märkte wie kaum ein anderes Land diversifiziert – schon lange vor
       Trump. Es hat in den eigenen Markt investiert und in Technologien der
       Zukunft. Nach Trumps erster Amtszeit, und noch bevor der damalige
       US-Präsident Joe Biden im Mai 2024 die Einfuhrzölle auf chinesische
       E-Autos auf 100 Prozent erhöhte, plante etwa der chinesische
       Elektroautobauer BYD eine Megafabrik in Ungarn. Diese wird derzeit gebaut
       und soll bereits Ende des Jahres in Betrieb gehen.
       
       In bekannter Manier bringt China auch seine eigenen Arbeiter nach Ungarn,
       um die Fabrik und die zugehörige Infrastruktur zu errichten. Der
       Autokonzern rückt damit noch näher an den europäischen Markt heran.
       EU-Autobauer bangen um ihren Absatz, denn mit den günstigen Elektroautos
       aus China können sie nicht mithalten. Gleichzeitig sitzen ihnen [3][30
       Prozent Einfuhrzölle auf den US-Markt im Nacken] – sollte Trump seine
       Drohung wahr machen.
       
       Die EU versucht, ihr altes Exportkonzept mit der Tagesbetreuung von Trump
       zu retten. Als Erstes fielen dem die hart erkämpften Regulierungen für eine
       sozialere und ökologischere Zukunft zum Opfer: Nachhaltige Lieferketten und
       der Green Deal sind weitestgehend abgeschafft. Stattdessen sollte Europa am
       eigenen, zukunftsfähigen Modell festhalten.
       
       Vielleicht ist eine Exitstrategie für nicht essenzielle Konsumindustrien
       wie bei Verbrenner-Autos angebracht – so wie sie es für Kohle (noch) gibt.
       Europa sollte an einer grünen Subventionspolitik festhalten, die jedoch an
       soziale und ökologische Bedingungen geknüpft ist. Und es sollte wieder mehr
       in das menschliche Kapital Europas investieren.
       
       14 Jul 2025
       
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