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       # taz.de -- Rassistische Übergriffe in Torre-Pacheco: Auch Spaniens Brandmauer bröckelt
       
       > Dass die rechte Partei Vox die rechtsextremen Ausschreitungen für sich
       > nutzt, ist erwartbar. Noch beängstigender ist die Reaktion der
       > Konservativen.
       
   IMG Bild: Konfrontation auf den Straßen in Torre-Pacheco in Spanien am 13. Juli
       
       Voreilige Schlüsse und falsche Videos nach der Verprügelung eines
       68-Jährigen führen im südostspanischen Ort Torre-Pacheco zu
       [1][rechtsextremen Ausschreitungen und rassistischen Übergriffen auf
       Migranten]. Die rechtspopulistische Partei Vox – immerhin drittstärkste
       Kraft in Spanien – nutzt dies für ihre Politik und gießt kräftig Öl ins
       Feuer.
       
       In Zeiten erstarkender faschistischer und autoritärer Kräfte – von den USA
       über Italien bis hin nach Deutschland – ist das leider schon fast zur
       Normalität geworden.
       
       Aus demokratischer Sicht weitaus beängstigender ist jedoch die Haltung der
       konservativen [2][Partido Popular (PP)]. Sie versucht sich in einer
       scheinbaren Ausgewogenheit: spricht von Sicherheit für die Bürger, ohne die
       faschistischen Übergriffe klar zu verurteilen.
       
       Ihre Lokal- und Regionalpolitiker in Torre-Pacheco und der Region Murcia
       leisten mit ihren Erklärungen den rechtsradikalen Aussagen Vorschub, nach
       denen Immigration mit Kriminalität gleichgesetzt wird – und das, obwohl
       noch immer ermittelt wird, wer tatsächlich hinter der Prügelorgie steckt,
       deren Opfer der 68-Jährige wurde.
       
       ## Eine Bevölkerungsgruppe wird faschistischen Meuten ausgeliefert
       
       Selbst wenn sich letztlich herausstellen sollte, dass es Jugendliche mit
       Migrationshintergrund waren, wäre das kein Grund, eine ganze
       Bevölkerungsgruppe unter Generalverdacht zu stellen und den faschistischen
       Meuten auszuliefern.
       
       Die Haltung der PP in Spanien ist leider kein Einzelfall, sondern nur ein
       weiteres Beispiel dafür, wie das, was bisher als „gemäßigte Rechte“ oder
       „Mitte-rechts“ galt, zunehmend denen hinterherläuft, die nur eines im Sinn
       haben: Toleranz, Zusammenleben und letztlich die Demokratie zu zerstören.
       
       Wer – wie die PP auf Gemeinde- und Regionalebene – mit Rechtsextremen
       regiert und dies auch auf nationaler Ebene anstrebt, überschreitet eine
       rote Linie.
       
       Auch in Deutschland liebäugeln manche mit einem solchen Bündnis und stellen
       sich damit selbst außerhalb der demokratischen Brandmauer. Diesseits kann
       es nur eine Antwort geben: eine klare antifaschistische Haltung und ein
       Zusammenstehen linker und liberaler Kräfte.
       
       14 Jul 2025
       
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