# taz.de -- Drei Jahre nach Beginn der Gaskrise: Bundesregierung setzt Alarmstufe Gas aus
> Die Gasversorgung sei wieder sicherer, sagt Wirtschaftsministerin Reiche.
> Die Grünen kritisieren: Mit Reiches Politik bleibe die Abhängigkeit.
IMG Bild: Die Politik von Habecks Nachfolgerin Reiche geht in die falsche Richtung
Berlin dpa/taz | Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat die
Alarmstufe im Notfallplan Gas ausgesetzt. Es gelte nun wieder die erste
Stufe des Plans, die Frühwarnstufe, sagte die CDU-Politikerin in Berlin.
Die Voraussetzungen der Alarmstufe lägen nicht mehr vor. Die Sicherheit der
Gasversorgung sei hoch.
Im Juni 2022, ein paar Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf
die Ukraine, hatte der damalige Wirtschaftsminister [1][Robert Habeck]
(Grüne) die Alarmstufe des Notfallplans ausgerufen. Grund war, dass
Russland die exportierten Gasmengen immer weiter verringerte.
Die Alarmstufe ist die zweite von drei Stufen des Plans und beinhaltet
verschiedene Maßnahmen. So sollen Netzbetreiber, sofern nötig, Maßnahmen
ergreifen. Laut Alarmstufe liegt eine Störung der Erdgasversorgung oder
eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Erdgas vor, die zu einer
erheblichen Verschlechterung der Versorgungslage mit Erdgas führt.
## Politik von Reiche gehe in die falsche Richtung
Reiche sprach von einer guten Nachricht. Es sei gelungen, die durch den
russischen Angriffskrieg verursachte [2][Energiekrise zu überwinden]. Sie
verwies etwa auf neue Lieferwege durch den Aufbau einer LNG-Infrastruktur
sowie auf eine Diversifizierung der Gasversorgung. Die Gaspreise hätten
sich stabilisiert, die Gasspeicher trügen zur Versorgungssicherheit bei.
„Wir werden weiter alles dafür tun, dass die Gasversorgung sicher bleibt“,
sagte sie. Eine staatliche Befüllung der Speicher durch die Trading Hub
Europe sei angesichts der insgesamt sicheren Versorgungslage nicht
erforderlich.
Auch Michael Kellner, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag,
zeigte sich erfreut über die Entspannung der Lage: „Es zahlt sich aus, dass
Robert Habeck damals unter Hochdruck entschlossen gehandelt hat“, sagte er
der taz. Die Politik von Habecks Nachfolgerin Reiche gehe aber in die
falsche Richtung: „Fossiles Gas wird vergünstigt, die Stromsteuersenkung
für alle wird abgesagt. Das verlängert unsere Abhängigkeit von fossilem
Gas.“
1 Jul 2025
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DIR Jonas Waack
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