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       # taz.de -- Jahresbericht der Berliner Feuerwehr: 112 an der Belastungsgrenze
       
       > Die Feuerwehr ist in der Hauptstadt im vergangenen Jahr so häufig
       > ausgerückt wie nie zuvor. Der längste Einsatz dauerte mehr als sieben
       > Tage.
       
   IMG Bild: Die Berliner Feuerwehr muss oft ausrücken, hier in eine Kleingartensiedlung in Spandau
       
       Berlin taz | Mehr als drei Mal pro Minute wählten Menschen in Berlin 2024
       die 112. Das ist zwar etwas seltener als im Vorjahr, die Feuerwehr rückte
       trotzdem so viel aus wie noch nie – insgesamt rund 532.000 Mal.
       Innensenatorin Iris Spranger spricht am Mittwoch bei der Vorstellung des
       Jahresberichts der Feuerwehr von einem „historischen Höchststand“. Es sei
       wahrscheinlich, dass dieses Jahr sogar noch mehr Einsätze entstehen werden,
       sagt die SPD-Politikerin.
       
       „Auch das Jahr 2024 war geprägt von extremen Situationen“, fasst Spranger
       die Einsätze zusammen – und verweist auf die Silvesternacht. Mit rund 820
       Bränden sei diese Nacht besonders fordernd gewesen. Spranger erinnert
       erneut an die gezielten Angriffe und sagt: „Gewalt hat nichts mehr mit
       Tradition und guten Neujahrswünschen zu tun.“ Nicht zuletzt mit Blick auf
       die Kugelbomben erklärt sie, nach wie vor ein Feuerwerksverbot zu
       unterstützen. Sie fordert Respekt, Dank und Anerkennung für die
       Einsatzkräfte – das ganze Jahr über.
       
       2024 wurde nach Angaben der Feuerwehr vor allem auf Effizienz gesetzt.
       Lebensbedrohliche Einsätze würden nun noch schneller durchgeführt,
       wohingegen nicht so dringende Fälle etwas länger warten müssen.
       Durchschnittlich dauerte es etwas mehr als zehn Minuten, bis die
       Rettungskräfte vor Ort waren. Dabei kam neue „durchdachte“
       Funktionskleidung zum Einsatz. Wann die unter Feuerwehrleuten
       [1][umstrittenen Bodycams] großflächig „ausgerollt“ werden, wie einst
       zugesagt, steht unverändert in den Sternen.
       
       ## Nur vier Prozent Frauen
       
       „Berlin kann stolz auf seine Feuerwehr sein“, findet Spranger und verweist
       etwa auf die Fußball-EM im vergangenen Jahr. Nur: Die Einsatzkräfte seien
       an ihrer Belastungsgrenze. Der längste Einsatz dauerte Anfang Mai 2024
       ganze sieben Tage, zwei Stunden und 22 Minuten. Es handelte sich um einen
       Brand in einem Metallverarbeitungsbetrieb in Lichterfelde. 599
       Feuerwehrleute wurden dabei eingesetzt.
       
       Insgesamt arbeiten 8.652 Menschen bei den Berliner Feuerwehren, davon 2.970
       ehrenamtlich bei der freiwilligen oder Jugendfeuerwehr. Erschreckend
       niedrig ist dabei die Frauenquote. Unter den 4.783 hauptberuflichen
       Mitarbeiter:innen sind gerade mal vier Prozent Frauen.
       
       Das soll sich künftig durch Formate wie den Aktionstag „Hauptstadtretterin“
       ändern. „Wir werden jede Möglichkeit nutzen, um die möglichen
       Rahmenbedingungen zu ändern“, verspricht Landesbranddirektor Karsten
       Homrighausen. Die Bemühungen werden auf dem Frauenklo sichtbar, dort gibt
       es Handcreme und Tampons umsonst.
       
       2 Jul 2025
       
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