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       # taz.de -- Unterdrückt Frankreich Klima-Aktivisti?: Die drei wichtigsten Klima-News der Woche
       
       > Die EU ringt um ihr Klimaziel für 2040. Die Regierung will Gasbohrungen
       > vor Borkum vorantreiben. Amnesty erhebt schwere Vorwürfe gegenüber
       > Frankreich.
       
       Berlin taz | Europa will bis 2050 klimaneutral werden – hat aber bisher
       kein Zwischenziel für das Jahr 2040. Das soll sich nun ändern.
       [1][Gegenüber 1990 sollen die Emissionen Ende des kommenden Jahrzehnts um
       90 Prozent reduziert sein], hat die EU-Kommission nun vorgeschlagen. Aber:
       Sie will dabei alle möglichen [2][Rechentricks erlauben]. Susanne Schwarz
       und Verena Kern sprechen im klima update° darüber, wie viel Klimaschutz das
       Ziel real bringt.
       
       Geschmälert wird der Effekt nämlich unter anderem dadurch, dass die EU
       ihren Mitgliedsländern erlauben will, Klimaschutz aus außereuropäischen
       Ländern per Zertifikat einzukaufen. Dabei ist bekannt: [3][Solche Projekte
       sind pannenanfällig – und teilweise sogar betrügerisch. Regelmäßig wurde
       bei solchen Konstellationen weniger CO2 eingespart als auf dem Papier
       festgehalten].
       
       Außerdem: Die Bundesregierung [4][will einen Vertrag mit den Niederlanden
       unterschreiben], der Gasbohrungen in der Nordsee ermöglichen würde, die das
       Gebiet beider Länder betreffen. Auf der niederländischen Seite hat der
       Konzern One-Dyas sogar schon mit der Förderung des klimaschädlichen
       Energieträgers angefangen. In Deutschland und vor allem auf der betroffenen
       Insel Borkum regt sich Protest.
       
       Der Konzern schätzt, aus dem Feld über mehrere Jahre zwischen 4,5 und 13
       Milliarden Kubikmeter Gas gewinnen zu können. Dies entspräche knapp 6 bis
       16 Prozent der rund 80 Milliarden Kubikmeter, die Deutschland allein im
       vergangenen Jahr verbraucht hat. Das ist schlecht fürs Klima.
       Umweltschützer*innen sorgen sich zudem über das Wohlergehen des
       Wattenmeers.
       
       Amnesty International [5][erhebt schwere Vorwürfe gegenüber Frankreich]: In
       dem Land würden Klima- und Umweltschützer*innen bewusst unterdrückt.
       Das reiche über einen rauen Tonfall im öffentlichen Diskurs, in dem die
       Aktivist*innen von der Politik teils als Ökoterrorist*innen
       bezeichnet würden, über die Einschränkung von Aktionen bis hin zu
       unverhältnismäßiger Polizeigewalt.
       
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       Klimaforschung. In Kooperation mit dem Onlinemagazin klimareporter° und der
       taz Panter Stiftung. Immer auf taz.de, Spotify, Deezer, iTunes und überall,
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       4 Jul 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /EU-Kommission-stellt-Klimaziel-vor/!6094808
   DIR [2] /EU-Klimaziel-bis-2040/!6094708
   DIR [3] /Studie-zu-Klimaschutzprojekten/!6049363
   DIR [4] /CDU-und-SPD-auf-Gas-Kurs/!6097736
   DIR [5] https://www.amnesty.fr/actualites/la-strategie-de-la-france-pour-empecher-laction-climatique
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Susanne Schwarz
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