URI: 
       # taz.de -- Deutschlands Haltung zu Gaza: Ein Ende des Krieges zu fordern, ist nicht kompliziert
       
       > Über 25 Staaten fordern endlich ein Ende des Blutvergießens im
       > Gazastreifen. Deutschland gehört nicht dazu. Man fragt sich, warum nicht.
       
   IMG Bild: Warten auf Essen vor einer Wohltätigkeitsküche in Gaza-Stadt am 22.07.2025
       
       Es ist nur noch bitter. Mehr als 25 europäische Länder fordern einen
       sofortigen Frieden im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln, die
       noch in den Händen der Hamas verharren. Doch Deutschland schließt sich der
       gemeinsamen Initiative nicht an. Warum? Würde Deutschland damit Israel
       verraten? Würde der Einsatz für einen Frieden im Nahen Osten der „komplexen
       Gemengelage“ nicht gerecht werden?
       
       Es ist nicht kompliziert. Wenn Unschuldige tausendfach sterben, wenn Kinder
       verhungern, wenn israelische [1][Geiseln in Kerkern] sitzen, muss die
       Antwort heißen: Dieser Krieg muss enden, jetzt.
       
       Wenn Kranke und Verletzte nicht versorgt werden, wenn Ärzte angegriffen
       werden, wenn Menschen auf der Suche nach Essen erschossen werden, muss es
       heißen: Dieser Krieg muss enden, jetzt.
       
       Wenn Vertreibungen geplant werden, wenn die [2][Zivilbevölkerung
       willkürlich bestraft] wird, wenn selbst die kleinsten Auflagen des
       Völkerrechts mit Füßen getreten werden, muss die Antwort heißen: Dieser
       Krieg muss enden, jetzt.
       
       Wenn Städte gezielt unbewohnbar gemacht werden, wenn Menschen das zweite
       Jahr in Folge bei 40 Grad in Zelten ausharren, wenn es kein Wasser gibt,
       muss die Antwort heißen: Dieser Krieg muss enden, jetzt.
       
       Wenn festgenommen wird, wer gegen die Gewalt demonstriert, wenn
       Journalisten getötet werden, wenn die Unklarheit nur dazu dient, das
       Blutvergießen zu befördern, muss es heißen: Dieser Krieg muss enden, jetzt.
       
       Wenn sich Rassisten in einem Feldzug wähnen, wenn Islamisten Rache
       schwören, wenn die Vernünftigen ihre Sprache verlieren, muss es heißen:
       Dieser Krieg muss enden, jetzt.
       
       Es ist nicht kompliziert. Wenn die Welt angesichts des Leids ihre
       Menschlichkeit verliert, muss die Antwort heißen: Dieser Krieg muss enden,
       jetzt.
       
       Denn welche Gründe gibt es für die Fortführung des Kriegs im Gazastreifen?
       Welche Gründe gibt es dafür, die Kriegstreiber im Nahen Osten weiter zu
       unterstützen? Die menschenverachtende und immer brutalere Kriegsführung
       Israels nach dem [3][Massaker vom 7. Oktober 2023] gegen alles und jeden
       im Gazastreifen hat gezeigt, dass sich die Islamisten militärisch nicht
       schlagen lassen.
       
       Es wäre ein Leichtes für die Bundesregierung, sich in die Forderungen der
       westlichen Staaten einzureihen. Jeder Strohhalm, das Leid der Menschen zu
       stoppen, muss ergriffen werden. Besser heute als morgen.
       
       22 Jul 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Hamas-Geiseln/!6088740
   DIR [2] /GHF-Essensabgabestellen-in-Gaza/!6098356
   DIR [3] /7-Oktober---ein-Jahr-danach/!6034819
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Cem-Odos Güler
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
   DIR Kriegsverbrechen
   DIR Geiselnahme
   DIR GNS
   DIR Gaza
   DIR Hungersnot
   DIR Nahost-Debatten
   DIR Reden wir darüber
   DIR Israel
   DIR Israel
   DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
   DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
   DIR Palästina
   DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
   DIR Israel
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Hungersnot in Gaza: So schlimm war es noch nie
       
       Knapp eine halbe Million Menschen sind in Gaza von Hunger betroffen. Fadi,
       der Säugling von Asma Hassouna, ist fünf Monate alt. Jeden Tag geht es ihm
       schlechter.
       
   DIR Krieg in Gaza: Macrons Weg in der Palästinafrage
       
       Weltweit erkennen 148 Länder Palästina als Staat an. Nun geht auch
       Frankreich als erstes G7-Mitglied diesen Schritt.
       
   DIR Deutsche Israel-Politik: 130 Diplomaten im Außenministerium fordern härteren Kurs
       
       Im Auswärtigen Amt machen Diplomaten Druck auf den Außenminister. Die
       Koalition selbst ist uneins über ihren Umgang mit dem Krieg in Nahost.
       
   DIR Krieg im Gazastreifen: Keine Hilfe für die Verhungernden
       
       Im Gazastreifen verhungern Menschen, Hilfsorganisationen werden blockiert.
       Gut 100 NGOs rufen zum sofortigen Ende des Krieges und der Blockade auf.
       
   DIR Normalisierung Israels Gewalt in Gaza: Tödliche Abstumpfung
       
       Das Berichterstatten über Gaza ist zum Verzweifeln, die meisten
       Leser:innen sind abgestumpft – auch deshalb, weil die Politik nichts
       unternimmt.
       
   DIR Evakuierungsbefehl in Gaza: 24 Stunden für die Flucht
       
       Am Sonntag forderte das israelische Militär die Bewohner von Deir al-Balah
       zur Evakuierung auf. Am Montag begann die Bombardierung. Wohin noch
       fliehen?
       
   DIR Gaza-Tagebuch: Tote im Café, am Strand, auf der Straße
       
       Vor dem Fenster unserer Autorin wurde ein gut besuchtes Café von einer
       Bombe getroffen. Es hatte den Menschen eine kurze Auszeit vom Krieg
       geboten.