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       # taz.de -- Bewegungstermine in Berlin: Nackte Körper gegen Merz
       
       > Am Samstag lehnen sich Aktivist:innen gegen den
       > Rechtskonservativismus auf. Am Mittwoch wird dem Knasttoten Ferhat Mayouf
       > gedacht.
       
   IMG Bild: Kein Entkommen: Eine Knasttür in der JVA Moabit
       
       Der Rechtsruck droht Deutschland noch autoritärer, patriarchaler und
       rassistischer zu machen, als dieses Land ohnehin schon ist. Was aber tun
       gegen das Comeback der rechtskonservativen Politik? Die
       Organisator:innen der [1][„Brust Raus Demo“] haben eine klare
       Antwort: Gegen die biedermeierliche Politik von Friedrich Merz, die ja
       nicht zuletzt auf die Kontrolle von Frauen*körpern abzielt, hilft nur,
       auf alle Vorgaben zu scheißen – und die eigenen nackten Oberkörper zum
       Protest zu tragen.
       
       Und weil auch das sogenannte Schönheitsideal nur ein Konstrukt des
       Kapitalismus ist, sollen natürlich alle Körper teilnehmen, ob sie nun im
       Rollstuhl sitzen oder auf Krücken laufen. Hauptsache, auf dem Körper stehen
       Forderungen – und auch das ist keine Verpflichtung. Auch Angezogene sind
       auf der Demo herzlich willkommen. (Samstag, 19. Juli, Brandenburger Tor, 14
       Uhr)
       
       Erfahrung mit dem widerständigen Leben hat die Bergpartei, die seit 20
       Jahren die Subkultur Berlins prägt. Das sich selbst als „Antipartei“
       bezeichnende „ökoanarchistisch-realdadaistische Sammelbecken“ ist
       ursprünglich mit dem Anspruch angetreten, die Linkspartei und deren
       Herrschaftsanspruch von links unten auszuhöhlen. Ihren Namen gemacht hat
       sie sich mit Protesten gegen Schwurbler-Demos in Reptilienkostümen.
       [2][Eine Geburtstagssause] gibts in der Floating-University, unter anderem
       mit Bernadette la Hengst, dem Chor der Statistik, Mittekill und Pastor
       Leumund (Samstag, 19. Juli, Lilienthalstr. 32, 15 Uhr).
       
       ## „Das war Mord!“
       
       Am Mittwoch findet schließlich die [3][Gedenkdemo an Ferhat Mayouf] statt.
       Mayouf starb am 23. Juli 2020 im Alter von 36 Jahren in der JVA Moabit an
       einer Rauchvergiftung. Als in seiner Zelle Feuer ausbrach, schrie Mayouf
       Aktivist:innen zufolge um Hilfe. Doch statt die Zellentür zu öffnen,
       sollen die Wärter:innen 20 Minuten auf die Feuerwehr gewartet haben –
       was Mayouf das Leben kostete. Für die Aktivist:innen ist klar: „Das war
       Mord!“ – weshalb sie unter dem Motto „Ausgegrenzt, kriminalisiert,
       ermordet. Alle Knäste abschaffen!“ auf die Straße gehen. (Mittwoch, 23.
       Juli, U-Bhf. Turmstraße, 18 Uhr)
       
       Bereits im Vorfeld findet eine ganze Veranstaltungsreihe statt, die sich
       kritisch mit dem System Knast auseinandersetzen will. Bereits am
       Freitagabend geht es dabei im Zielona Góra um die Art und Weise, wie
       solidarische Menschen [4][gegen das Vergessen von Ferhat Mayouf] kämpfen.
       
       Mit dabei sein werden dessen ehemaliger Mitgefangener Kay Schedel und
       Mayoufs Anwalt, Benjamin Düsberg. (18. Juli, Grünberger Str. 73, 19 Uhr) Am
       Sonntag behandelt eine Veranstaltung im Infoladen Scherer 8 [5][den Fall
       des eingeknasteten Antifas Nanuk und den von Mehmet Karaca], einem
       kurdischen Aktivisten, dem eine Mitgliedschaft in der PKK vorgeworfen wird
       (20. Juli, Schererstr. 8, 13 Uhr).
       
       18 Jul 2025
       
       ## LINKS
       
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   DIR [3] https://stressfaktor.squat.net/node/319334
   DIR [4] https://stressfaktor.squat.net/node/319819
   DIR [5] https://stressfaktor.squat.net/node/309899
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Timm Kühn
       
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