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       # taz.de -- Vorfall in Berlin im Februar: Anklage zu Messerangriff am Holocaust-Mahnmal
       
       > Die Bundesanwaltschaft wirft Wassim Al M. vor, einen spanischen Touristen
       > schwer verletzt zu haben. Das mutmaßliche Motiv: Antisemitismus.
       
   IMG Bild: Haftprüfungstermin für den Tatverdächtigen am 28.02.2025 in Karlsruhe nach der Messerattacke am Holocaust-Mahnmal
       
       Berlin taz | Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen den Mann erhoben, der
       am 21. Februar 2025 einen Touristen nahe dem Holocaust-Mahnmal schwer
       verletzte. Wassim Al M. soll aus antisemitischer Motivation [1][mit einem
       Messer auf sein Opfer eingestochen haben]. Dem Syrer, der als Geflüchteter
       nach Deutschland kam, wird in der Anklageschrift nicht nur versuchter Mord,
       sondern auch gefährliche Körperverletzung und versuchte Mitgliedschaft in
       einer terroristischen Vereinigung im Ausland vorgeworfen.
       
       Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass Al M. aus einer
       „[2][radikal-islamistischen] und antisemitischen Einstellung“ heraus
       gehandelt habe und gezielt nach Berlin gekommen sei, um nahe dem
       Holocaust-Mahnmal „Ungläubige“ zu töten. Das Opfer wählte er offenbar
       zufällig aus. Es handelt sich um einen 30-jährigen Mann aus Spanien, der
       bei der Tat lebensgefährlich verletzt wurde und notoperiert werden musste.
       
       Der Vorwurf der versuchten Mitgliedschaft in einer terroristischen
       Vereinigung stützt sich auf Kontakte, die Al M. zur [3][Terrororganisation
       IS] gehabt haben soll. Kurz vor der Tat habe er ein Foto von sich an
       Mitglieder des IS geschickt, damit die Gruppe den Anschlag für sich
       reklamieren konnte.
       
       Al M. war noch am Tag seiner Tat nahe dem Mahnmal festgenommen worden.
       Dabei hatte er der Polizei gesagt, er habe den Plan gehabt, „Juden zu
       töten“. Deshalb habe er den Tatort gewählt. Er hatte außerdem einen Koran,
       einen Zettel mit Versen daraus sowie einen Gebetsteppich in seinem Rucksack
       dabei. Seit der Festnahme sitzt er in Berlin in Untersuchungshaft.
       
       Für den anstehenden Prozess ist der Staatsschutzsenat des Berliner
       Kammergerichts zuständig. Verhandelt werden soll ab September.
       
       29 Jul 2025
       
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