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       # taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Warum bin ich ein Junge?
       
       > Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
       > beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Felix, 3 Jahre alt.
       
   IMG Bild: Ärzt*innen können mit einer speziellen Technik in den Bauch der Mutter schauen und sehen, ob es dem Kind gut geht
       
       Lieber Felix, welches Geschlecht man hat, das fragt sich so ziemlich jeder
       mindestens einmal in seinem Leben – Kinder, Jugendliche und manchmal auch
       Erwachsene.
       
       Was macht dich also zu einem Jungen? Andere Menschen sprechen dich
       wahrscheinlich als Jungen an, weil du vielleicht aussiehst, wie sie sich
       Jungs vorstellen. Vielleicht hast du nicht ganz so lange Haare wie viele
       Mädchen. Vielleicht hast du ein paar andere Klamotten als die Mädchen, die
       du kennst. Auch dein Name ist ein [1][Jungsname].
       
       Deine Eltern wussten vermutlich schon bei deiner Geburt, dass du ein Junge
       sein wirst, und haben dich deswegen Felix und nicht Felicitas, Lea oder
       Shanya genannt. Das sind Namen, die Eltern ihren Kindern geben, wenn sie
       glauben, dass sie ein Mädchen bekommen.
       
       Woher wussten deine Eltern aber, dass du ein Junge werden wirst? Als deine
       Mama [2][schwanger] war, ist sie wahrscheinlich zu einem Arzt gegangen.
       Ärzte können mit einer speziellen Technik in den Bauch schauen und dort zum
       Beispiel sehen, ob dem Kind ein Penis wachsen wird oder nicht. Am Anfang
       der Schwangerschaft sieht man das noch nicht, aber nach ein paar Wochen
       kann man das erkennen.
       
       Ab diesem Zeitpunkt sagen Ärzte und Eltern dann oft: Das wird ein Junge!
       Oder: Das wird ein Mädchen! Manchmal kann es aber passieren, dass das nicht
       stimmt. Denn neben Penis und Vagina gibt es noch weitere Sachen, die für
       das Geschlecht wichtig sind. Zum Beispiel gibt es Stoffe im Körper eines
       jeden Menschen, die Hormone heißen. Sie bestimmen, ob Menschen eher wie
       andere Jungs oder eher wie andere Mädchen aussehen.
       
       Es kann auch passieren, dass man einen Menschen zunächst als Jungen sieht
       und ihm einen Jungsnamen gibt, dass die Person sich aber gar nicht wie ein
       Junge fühlt. Wenn sie als Jugendlicher einen Bart bekommt, kann das sehr
       unangenehm sein. Der Körper und das Gefühl passen nicht richtig zusammen.
       Manche spüren dann, dass sie eigentlich eine Frau sind, und ändern auch
       ihren Namen. Umgekehrt gibt es das genauso, also dass jemand als Mädchen
       gesehen wird, aber eigentlich ein Junge ist.
       
       Am wichtigsten ist sowieso, dass du dich damit wohl fühlst, wie andere dich
       bezeichnen. Wenn du ein gutes Gefühl damit hast, dass andere zu dir sagen:
       Du bist ein Junge!, dann bleibst du einer. Wenn du lieber ein Mädchen sein
       willst, dann geht auch das. Das darfst du ganz allein entscheiden.
       
       20 Jul 2025
       
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