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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Russischer Außenminister lobt Nordkoreas Schützenhilfe
       
       > Lauter freundliche Worte findet Sergej Lawrow bei seinem Treffen mit
       > Diktator Kim Jong Un in der Hafenstadt Wonsan. Derweil meldet die Ukraine
       > Tote nach russischen Raketen- und Drohnenangriffen in der Nacht zum
       > Samstag
       
   IMG Bild: Lächeln für den Krieg: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (l.) begrüßt Russlands Außenminister Sergej Lawrow in der Hafenstadt Wonsan
       
       ## Russischer Außenminister Lawrow zu Besuch in Nordkorea
       
       Bei seinem Besuch in Nordkorea hat der russische Außenminister Sergej
       Lawrow den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un getroffen. Lawrow sei
       von Kim empfangen worden, teilte das russische Außenministerium am Samstag
       mit. Dazu veröffentlichte es eine Videoaufnahme der beiden Männer beim
       Handschlag.
       
       Zuvor hatte Lawrow am Samstag die Unterstützung Pjöngjangs für die Russland
       gegen die ukrainischen Streitkräfte in der russischen Region Kursk gelobt.
       Die nordkoreanischen Soldaten hätten der russischen Armee „heroisch“ beim
       Zurückdrängen der ukrainischen Streitkräfte geholfen, hieß es in einer
       Erklärung des russischen Außenministeriums. Nordkorea habe zudem „ohne
       Vorbehalt seine Unterstützung aller Ziele“ der russischen Offensive in der
       Ukraine unterstrichen.
       
       Auf die Frage, ob nordkoreanische Truppen in Zukunft in anderen Bereichen
       der Front eingesetzt würden, verwies Lawrow nach Angaben der russischen
       Nachrichtenagentur Tass auf Pjöngjang. Nordkorea werde „die Formen, in
       denen wir unser Abkommen über strategische Partnerschaft umsetzen, selbst
       bestimmen“, sagte Lawrow nach einem Treffen mit seiner nordkoreanischen
       Kollegin Choe Son Hui in Wonsan an der Ostküste des Landes.
       
       Im August 2024 hatte die Ukraine eine Überraschungsoffensive in der
       russischen Grenzregion Kursk gestartet. Mithilfe des Einsatzes von
       nordkoreanischen Soldaten gelang es Russland schließlich, die Kontrolle
       über das Gebiet wieder zurückzuerobern.
       
       [1][Pjöngjang ist einer der wichtigsten Unterstützer Moskaus bei der
       Offensive der russischen Armee gegen die Ukraine]. Nordkorea hat in der
       Vergangenheit tausende Soldaten in die an die Ukraine grenzende russische
       Region Kursk geschickt und Granaten und Raketen an die russische Armee
       geliefert. Im April bestätigte Nordkorea die Entsendung von Soldaten nach
       Russland.
       
       Im vergangenen Jahr hatten Russland und Nordkorea ein Abkommen über eine
       „umfassende strategische Partnerschaft“ geschlossen, das auch eine Klausel
       zur gegenseitigen Verteidigung enthält. Lawrow soll laut russischen und
       nordkoreanischen Staatsmedien bis Sonntag in Nordkorea zu Besuch sein.(afp)
       
       ## Ukraine meldet vier Tote nach Angriffen in der Nacht zum Samstag
       
       Bei russischen Angriffen auf die Ukraine mit 623 Drohnen und Raketen sind
       in der Nacht auf Samstag nach Angaben aus Kiew mindestens vier Menschen
       getötet worden. Mindestens zwei Menschen seien in der westukrainischen
       Stadt Tscherniwzi getötet worden, erklärte der ukrainische Präsident
       Wolodymyr Selenskyj am Samstag im Onlinedienst X. Weitere zwei Menschen
       wurden Behördenangaben zufolge in der zentralukrainischen Region
       Dnipropetrowsk getötet.
       
       Die russischen Streitkräfte hätten die Ukraine mit 597 Drohnen und 26
       Raketen attackiert, erklärte Selenskyj. Die Mehrzahl der Drohnen seien vom
       iranischen Typ Schahed gewesen. Insgesamt seien mehr als die Hälfte der
       Geschosse, 319 Drohnen und 25 Raketen, abgefangen worden, gab die
       ukrainische Luftwaffe bekannt. Die ukrainischen Behörden meldeten zudem 29
       Verletzte, darunter ein 11-jähriger Junge im westukrainischen Lwiw.
       
       In den vergangenen Tagen hatte Russland die Ukraine mit den schwersten
       Angriffen [2][seit Beginn des Krieges vor mehr als drei Jahren] überzogen.
       In der Nacht auf Mittwoch attackierte die russische Armee mit 728 Drohnen
       und 13 Raketen insbesondere den Westen des Landes. Nach Angaben Kiews
       handelte es sich um den schwersten Luftangriff seit Beginn des russischen
       Angriffskrieges vor über drei Jahren. (afp)
       
       ## Slowakei will Einigung über Russland-Sanktionen der EU erreichen
       
       Die Slowakei will Ministerpräsident Robert Fico zufolge bis Dienstag eine
       Einigung mit den anderen EU-Staaten über das von ihr blockierte 18. Paket
       an Russland-Sanktionen erreichen. Dabei gehe es um Sicherheiten, dass sein
       Land bei dem von der Europäischen Union geplanten vollständigen Ende der
       russischen Gaslieferungen keine Nachteile erleide, sagt Fico.
       
       Am Dienstag wollen die EU-Außenminister in Brüssel über die Lage im
       Ukraine-Krieg beraten. Die Slowakei blockiert derzeit das 18.
       Sanktionspaket wegen der EU-Pläne, alle Importe von russischem Gas ab 2028
       zu beenden. Die Regierung in Bratislava befürchtet, dass dies zu
       Versorgungsengpässen, einem Anstieg der Preise und zu
       Schadensersatzforderungen des russischen Lieferanten Gazprom führen könnte.
       
       Die Slowakei ist eines der letzten EU-Länder, das noch direkt russisches
       Gas bezieht, und Fico unterhält engere Beziehungen zu Russland. (rtr)
       
       ## Russland attackiert Ziele in der Südwest- und Westukraine
       
       Russland hat die Ukraine in der Nacht mit fast 600 Drohnen attackiert.
       Dabei seien in der Region Bukowina im Südwesten des Landes zwei Menschen
       durch herabstürzende Drohnentrümmer getötet worden, sagte Gouverneur Ruslan
       Saparaniuk am Samstag. Außerdem habe es 14 Verletzte gegeben.
       
       Bei einem Drohnenangriff auf die westukrainische Region Lwiw wurden sechs
       Menschen verwundet, wie Regionalgouverneur Maxym Kosytskyi sagte. In
       Charkiw, im Nordosten der Ukraine seien drei Menschen verletzt worden, als
       die Stadt von acht Drohnen und zwei Raketen getroffen wurde, sagte
       Bürgermeister Ihor Terechow.
       
       Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe starteten russische Streitkräfte in
       der Nacht ingesamt 597 Drohnen und Täuschkörper sowie 26 Marschflugkörper.
       Die Flugabwehr schoss 319 Drohnen und 25 Marschflugkörper ab. 258
       Täuschungsdrohnen gingen verloren, weil sie wahrscheinlich elektronisch
       gestört wurden.
       
       [3][Die Westukraine] ist ein wichtiger Umschlagplatz für westliche
       Militärhilfe. Wegen der anfliegenden Geschosse entsandte die polnische
       Luftwaffe nach Angaben von Regierungsvertretern Kampfflugzeuge in die an
       die Ukraine grenzenden Gebiete.
       
       Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, in der Nacht seien 33
       ukrainische Drohnen abgeschossen worden. (ap)
       
       ## Bundeswehr: USA zieht keine „Schlüsselfähigkeiten“ aus Europa ab
       
       Die Spitze der Bundeswehr rechnet fest mit einem weiteren militärischen
       Engagement der USA in Europa. Die anstehende Entscheidung der US-Regierung
       über eine mögliche Verlagerung von Truppen aus Europa in Richtung Asien
       bringe aus Sicht der Bundeswehr keine sicherheitspolitischen Nachteile für
       Deutschland, sagte Generalinspekteur Carsten Breuer gegenüber dem
       Tagesspiegel vom Samstag. Dies „bedeutet nicht, dass die USA ihre
       Schlüsselfähigkeiten aus Europa abziehen“.
       
       „Die Vereinigten Staaten waren und sind unser bedeutendster militärischer
       Partner – sie werden auch in Zukunft eine zentrale Rolle einnehmen“, sagte
       Breuer. Mit der für nächstes Jahr geplanten Stationierung weitreichender
       US-Waffensysteme in Deutschland würden die USA ihr Engagement sogar noch
       ausweiten.
       
       Am Montag reist Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in die USA – um
       unter anderem mehr über die Stationierungspläne zu erfahren und um über die
       weitere Unterstützung für die Ukraine gegen Russland zu beraten. Geplant
       ist ein Treffen mit US-Verteidigungsminister Pete Hegseth. Es ist
       Pistorius' erster Besuch in Washington seit dem Amtsantritt von
       US-Präsident Donald Trump im Januar. (afp)
       
       12 Jul 2025
       
       ## LINKS
       
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