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       # taz.de -- Bewegungstermine in Berlin: Mehr Bizimness statt Business
       
       > Dank Staat und Kapital wird Wohnen in der Hauptstadt immer mehr zur
       > Herausforderung. Doch auch der Widerstand der Berliner:innen lässt
       > nicht nach.
       
   IMG Bild: Kämpft seit zehn Jahren für eine solidarische Stadt: die Initiative Bizim Kiez
       
       Die Kieze in Berlin verändern sich fortwährend. Meist zuungunsten der
       Lebensqualität der Anwohnenden. Freiflächen verschwinden, weil Investoren
       stets auf das nächste gute Geschäft lauern. Unmengen an Büroflächen stehen
       leer, während Wagenplätze und Hausprojekte geräumt werden. Es wird
       [1][zunehmend schwerer, geeigneten Wohnraum zu finden].
       
       Wer eine Bleibe hat, versucht sie zu halten, aber auch das ist oft nicht
       möglich. Vor allem für sozial schwächere oder marginalisierte Menschen
       wachsen die Herausforderungen in Zeiten der Gentrifizierung. Dabei sollte
       Wohnen schon lange neu und solidarischer gedacht werden. Konzepte wie
       Clusterwohnen und Haus- und Wohngemeinschaften versuchen eine Verbesserung
       der Lebensbedingungen für die Bewohner:innen der Hauptstadt zu
       kreieren.
       
       Inklusives Wohnen in einer Wohngemeinschaft oder einem inklusiven Haus
       bietet zum Beispiel Menschen mit Behinderung eine selbstbestimmte
       Alternative. In Berlin gibt es mehrere Projekte dieser Art. Im JUP gibt es
       eine [2][Soli-Küfa für ein solches Projekt des inklusiven Wohnens]. Auf
       freiwilliger Basis wird gemeinsam gekocht, meist vegan, das Essen geht
       gegen Spende raus. Es gibt einen barrierearmen Zugang (Mittwoch, 16. Juli,
       Florastr. 84, 18 Uhr).
       
       ## 10 Jahre Bizim Kiez
       
       Vor mittlerweile 10 Jahren gab es laute Proteste aus der Nachbarschaft im
       Wrangelkiez gegen die Kündigung des Gemüseladens Bizim Bakkal. Aus den
       wöchentlichen Kundgebungen wuchs die Initiative Bizim Kiez, eine Bewegung
       für eine solidarische Stadt und gegen Verdrängung, die viel bewirkt hat –
       obwohl es weiterhin sehr viel Luft nach oben gibt.
       
       Unter dem Motto [3][“10 Jahre Bizimness statt Business“] findet eine
       Jubiläumskundgebung statt, auf der es unter anderem Interviews zu aktuellen
       Kämpfen sowie anekdotische Rückblicke mit Fotos und Musik geben wird
       (Mittwoch, 16. Juli, Wrangelstr. 77, 18 Uhr).
       
       Unter dem Titel [4][„Eine soziale Wohnraumversorgung ist möglich“] findet
       in der Berliner MieterGemeinschaft eine Diskussion mit dem Stadtsoziologen
       Andrej Holm und dem Architekten Steffen Adam statt. Letzterer ist
       Herausgeber [5][der Schrift „100 Jahre GEHAG“] – ein in den 1920ern
       gegründetes, ursprünglich gemeinnützig ausgerichtetes Wohnungsunternehmen,
       dessen Bestände heute zur Deutschen Wohnen gehören. Die [6][Veranstaltung
       des MieterEchos] zeigt an dem historischen Beispiel und an einem aktuellen
       Konzept auf, wie bezahlbare Wohnungen entstehen können (Donnerstag, 17.
       Juli, Sonnenallee 101, 19 Uhr).
       
       ## Der Görli bleibt offen
       
       Das Recht auf angemessene Wohnung ist ein völkerrechtlich verbindliches,
       soziales Menschenrecht. Wie man dieses Recht für wohnungspolitische Kämpfe
       einsetzen kann, will die Veranstaltung [7][„Das soziale Menschenrecht auf
       Wohnen für Alle endlich umsetzen und in der wohnungspolitischen Praxis
       verankern!“] aufzeigen. Im Institut für Sozialwissenschaften an der HU
       Berlin sollen zentrale Fragen zur Rechtslage aufs Tableau gebracht werden.
       
       Es wird Beiträge von Sozialrechtsexperten, Wissenschaftlern,
       Mieterinitiativen und von Vertreter:innen Berliner wohnungspolitischen
       Initiativen geben. Zum Abschluss ist eine offene Diskussion mit allen
       Teilnehmenden geplant. Eine kurze Rückmeldung zur Teilnahme unter
       [8][info@sozialemenschenrechtsstiftung.org] ist erwünscht (Freitag, 18.
       Juli, Universitätsstraße 3b, 18 Uhr).
       
       Nicht nur der private Wohnraum ist elementar, sondern auch die Umgebung des
       Wohnortes, also etwa Grünflächen und Parks. Auch diese tragen zur
       Lebensqualität in Berlin bei. Diese allerdings schwindet. Der Senat will
       den Görlitzer Park für sehr viel Geld umbauen lassen und ihn ab Ende des
       Jahres nachts und gegebenenfalls auch tagsüber schließen.
       Aktivist:innen sehen dahinter rassistische und populistische Gründe.
       Die [9][Initiative Görli 24/7] freut sich daher auf vielfältigen Protest
       und Widerstand bei der Demonstration mit dem Motto: [10][„Unser Görli
       bleibt offen!“ ] (Sonntag, 20. Juli, Görli, Skalitzer Straße, 16 Uhr).
       
       15 Jul 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Wohnungspolitik/!t5008224
   DIR [2] https://stressfaktor.squat.net/node/308173
   DIR [3] https://www.bizim-kiez.de/event/10-jahre-bizimness-statt-business-jubilaeumskundgebung-protest-kultur/
   DIR [4] https://www.bmgev.de/politik/me450-soziale-wohnraumversorgung/
   DIR [5] https://www.bebra-wissenschaft.de/vzgesamt/titel/100-jahre-gehag.html
   DIR [6] https://www.bmgev.de/mieterecho/
   DIR [7] https://sozialemenschenrechtsstiftung.org/2025/07/03/einladung-zur-veranstaltung-das-soziale-menschenrecht-auf-wohnen-fuer-alle-endlich-umsetzen-und-in-der-wohnungspolitischen-praxis-verankern/
   DIR [8] /info@sozialemenschenrechtsstiftung.org
   DIR [9] https://goerli247.noblogs.org/
   DIR [10] https://goerli247.noblogs.org/post/2025/07/13/demonstration-unser-goerli-bleibt-offen-sonntag-20-07-25-16-uhr-goerli-eingang-skalitzer-strasse/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Desiree Fischbach
       
       ## TAGS
       
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