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       # taz.de -- Verhandlungen über Atomabkommen: Europäer drohen Iran mit harten Sanktionen
       
       > Wenn es keine Fortschritte für einen neuen Deal gibt, wollen Deutschland
       > und andere Staaten Teheran strafen. Der Außenminister wehrt sich.
       
   IMG Bild: Außenminister Wadephul mit den Amtskollegen Jean-Noel Barrot und Grossbritannien David Lammy
       
       Berlin dpa | Paris, Berlin und London haben dem Iran mit dem
       Wiederinkraftsetzen strenger Sanktionen gedroht, wenn es bis Ende des
       Sommers keinen konkreten Fortschritt für ein neues Atomabkommen gibt. Die
       Außenminister der E3-Staaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien)
       sowie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hätten den iranischen
       Außenminister Abbas Araghtschi bei einem Telefonat zur Wiederaufnahme von
       Gesprächen gedrängt, um ein robustes, überprüfbares und nachhaltiges
       Abkommen über das iranische Atomprogramm zu erreichen, hieß es aus dem
       Außenministerium in Paris.
       
       Ohne Fortschritte seien die Europäer entschlossen, mit dem sogenannten
       Snapback-Mechanismus Sanktionen gegen Teheran auszulösen. Das Wiener
       Abkommen von 2015 zum iranischen Atomprogramm läuft formal diesen Oktober
       aus. Als Mitunterzeichner haben die Europäer bis dahin die Möglichkeit,
       über den Snapback-Mechanismus frühere und strenge UN-Sanktionen gegen den
       Iran ohne großen Widerstand wieder in Kraft zu setzen.
       
       Das [1][Gespräch über das Atomprogramm] mit dem iranischen Außenminister
       sei auf ein Gespräch der drei europäischen Minister mit ihrem
       amerikanischen Amtskollegen Marco Rubio Anfang der Woche gefolgt, hieß in
       Paris. Einem Bericht der US-Nachrichtenseite Axios zufolge verständigten
       sich Rubio und die Europäer darauf, Ende August als Frist für das Erreichen
       eines Atomabkommens mit dem Iran zu setzen. In Paris war nur von „Ende des
       Sommers“ die Rede.
       
       ## Iran wehrt sich gegen Drohungen
       
       Der Iran wiederum kritisierte die Sanktionsdrohungen als verantwortungslos.
       Paris, London und Berlin sollten „die ausgedienten Droh- und
       Druckmittelpolitiken aufgeben“, schrieb der iranische Außenminister Abbas
       Araghtschi auf der Plattform X.
       
       Israel hatte am 13. Juni einen [2][Krieg gegen den Iran begonnen] und
       landesweit Ziele angegriffen, darunter Atomanlagen. Die USA [3][griffen
       wenig später in den Konflikt ein] und bombardierten drei der wichtigsten
       Nuklearstandorte.
       
       Zuvor hatten Teheran und Washington gut zwei Monate über das iranische
       Atomprogramm verhandelt. Ziel war eine Begrenzung des Atomprogramms, um den
       Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern.
       
       18 Jul 2025
       
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