URI: 
       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Selenskyj kündigt Verhandlungen mit Russland an
       
       > Am Mittwoch wollen sich die Ukraine und Russland wohl zum dritten Mal zu
       > Gesprächen in Istanbul treffen. Um eine Waffenruhe wird es nicht gehen.
       
   IMG Bild: Selenskyj steht bei seinem Deutschland-Besuch im Juni auf einem Übungsplatz vor einem Flugabwehrsystem vom Typ „Patriot“
       
       ## Keine Waffenruhe in Sicht
       
       Die [1][Ukraine und Russland] wollen ihre direkten Gespräche nach Angaben
       des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an diesem Mittwoch in
       Istanbul wieder aufnehmen. Allerdings werde es dabei nicht um eine
       Waffenruhe oder ein Ende des Kriegs gehen, sagte Selenskyj bei einem
       Treffen mit ukrainischen Diplomaten. Für Kiew gehe es darum, die Rückkehr
       Kriegsgefangener und von Russland verschleppter Kinder in die Ukraine
       voranzutreiben sowie ein Treffen auf Präsidentenebene vorzubereiten.
       
       Von russischer Seite gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für die
       neuen Gespräche – allerdings hatte Moskau bereits seit längerem auf einen
       neuen Termin in Istanbul gedrängt. Die staatliche russische
       Nachrichtenagentur Tass nannte unter Verweis auf eine nicht näher genannte
       Quelle den Donnerstag als Termin.
       
       Selenskyj sagte in seiner Videobotschaft, er habe mit dem ukrainischen
       Chefunterhändler, Rustem Umjerow, über die Vorbereitungen eines
       Gefangenenaustausches und ein weiteres Treffen mit der russischen Seite in
       der Türkei diskutiert. Umerov habe berichtet, dass das Treffen am Mittwoch
       geplant sei. (dpa)
       
       ## Selenskyj: Effektive Gespräche nur auf Ebene der Staatschefs
       
       „Es ist allen klar, dass wirklich effektive Gespräche nur auf Ebene der
       Staatschefs stattfinden können“, begründete Selenskyj sein Anliegen auf der
       Plattform X, ein Treffen auf Präsidentenebene vorzubereiten. Mitte Mai war
       er bereits vergeblich in Erwartung eines Treffens mit Kremlchef Wladimir
       Putin in die Türkei gereist.
       
       Der Kreml hat bislang direkte Verhandlungen zwischen den Präsidenten mit
       der Begründung abgelehnt, dass solche Gespräche, um Ergebnisse zu bringen,
       gut vorbereitet sein müssten. Dazu seien zunächst auf unterer Ebene die
       nötigen Voraussetzungen zu schaffen.
       
       In den ersten beiden Runden direkter Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau
       [2][im Mai] und [3][Juni] hatten sich beide Seiten auf einen großen
       Gefangenenaustausch und die Rückgabe von Gefallenen geeinigt. Eine unter
       anderem von den USA geforderte Waffenruhe wurde aber bisher nicht erreicht.
       Selenskyj hatte am Wochenende Moskau neue Verhandlungen im Laufe der Woche
       vorgeschlagen.
       
       ## Selenskyj kündigt neue Angriffe an
       
       Selenskyj kündigte zudem neue Angriffe auf Ziele in Russland an. „Wenn (der
       russische Präsident Wladimir) Putin so verrückt nach den Shahed-Drohnen und
       Terror ist, dann muss man ihm die Logistik nehmen“, sagte Selenskyj. Dazu
       benötige die Ukraine auch mehr Flugabwehrsysteme, um größere Teile des
       Landes vor russischen Drohnen und Raketen schützen zu können.
       
       ## Deutschland und Norwegen wollen Ukraine gemeinsam unterstützen
       
       Deutschland und Norwegen wollen die Verstärkung der ukrainischen Luftabwehr
       gemeinsam finanzieren. Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre
       erklärte nach einem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in
       Berlin die Bereitschaft seines Landes, einen beträchtlichen finanziellen
       Beitrag zu leisten.
       
       Deutschland will die Ukraine mit zwei weiteren Patriot-Systemen
       unterstützen. Ursprünglich war geplant, zwei Systeme für jeweils etwa eine
       Milliarde Euro in den USA zu kaufen und direkt in die Ukraine zu bringen.
       Da sie aber nicht sofort lieferbar sind, soll nun die Bundeswehr zunächst
       zwei von ihren noch neun Patriots an die Ukraine abgeben und später Ersatz
       aus den USA bekommen.
       
       Merz sagte, die grundsätzliche Zusage für Ersatzlieferungen sei gegeben,
       die Details müssten allerdings noch mit Washington ausgehandelt werden. Er
       sei jedoch „sehr dankbar“, dass Norwegen bereit sei, für die entstehenden
       Kosten mit einzustehen.
       
       22 Jul 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Schwerpunkt-Krieg-in-der-Ukraine/!t5008150
   DIR [2] /Verhandlungen-ueber-Ukraine-Krieg/!6084843
   DIR [3] /Russland-Ukraine-Talks/!6088378
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Wolodymyr Selenskij
   DIR Wladimir Putin
   DIR Friedensverhandlungen
   DIR Waffenruhe
   DIR Kriegsgefangene
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Selenskyj kündigt neues Gesetz zu Antikorruptionsorganen an
       
       In der Ukraine fürchten Demonstrierende um die Unabhängigkeit der
       Korruptionsermittler. Selenskyj reagiert nun, indem er ein neues Gesetz
       ankündigt.
       
   DIR Krieg in der Ukraine: Erneut massive russische Angriffe
       
       Drohnen haben die ukrainische Hauptstadt Kyjiw und die Stadt
       Iwano-Frankiwsk im Westen getroffen. Weitere Verhandlungen könnten diese
       Woche in Istanbul stattfinden.
       
   DIR Regierungsumbildung in der Ukraine: Neue Kandidatur für Botschafterposten in den USA
       
       Ex-Verteidigungsminister Rustem Umerow geht doch nicht nach Washington.
       Jetzt wird die frühere Justizministerin Olha Stefanischyna gehandelt.
       
   DIR Einigung in Brüssel: EU verhängt neue Russland-Sanktionen
       
       Um Friedensbemühungen für die Ukraine voranzubringen, hat die EU neue
       Sanktionen gegen Russland verhängt. Es geht auch um die
       Nord-Stream-Pipelines.